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Die Gefahr

Die Gefahr

Titel: Die Gefahr
Autoren: Vince Flynn
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schiefgehen sollte – Ihre AWACS-Maschine hat das Boot im Visier. Wenn wir es also nicht schaffen sollten, müssen sie Team 6 die genaue Position durchgeben. Und sagen Sie ihnen, sie sollen Acht geben, dass sie nicht die Kühlbox treffen, die auf dem Schwimmdeck am Heck des Bootes befestigt ist, weil wir glauben, dass die Bombe da drin ist.« Rapp erreichte das Ufer und blickte an den Stützpfeilern aus Beton vorbei auf den Fluss hinaus. Oben auf der Brücke brauste der Verkehr auf dem sechsspurigen Interstate-Highway vorüber. »Ich muss jetzt los, General. Ich rufe in ein paar Minuten wieder an, sobald ich das Boot übernommen habe.«
    Rapp beendete das Gespräch und steckte das Handy in die Brusttasche. Er konnte das Boot nun bereits deutlich sehen; es war immer noch flussaufwärts unterwegs, und dahinter kam der Hubschrauber der Park Police rasch näher. Er blickte auf die Uhr und sagte schließlich zu Brooks’ Leuten: »Ich würde dort drüben in den Büschen in Position gehen.«
    »Das habe ich mir auch gedacht«, antwortete der ehemalige Marine-Scharfschütze.
    »Gut, dann macht euch fertig, aber erst schießen, wenn ihr eine Waffe seht oder wenn wir euch das Feuer frei geben.« Rapp blickte noch einmal zum näher kommenden Boot hinüber und lief dann zum Helikopter zurück.
    Er stieg ein und beugte sich ins Cockpit vor. »Habt ihr Jungs noch Fragen?«
    Beide Piloten schüttelten den Kopf.
    »Gut. Wie lange noch, bis sie da sind?«
    »Nicht ganz eine Minute.«
    »Und der Hubschrauber der Park Police?«
    »Das weiß ich nicht.«
    »Versuchen Sie, das herauszufinden. Das Letzte, was wir jetzt brauchen, wäre eine Kollision in der Luft.«
    Während der Pilot sich an das AWACS-Team wandte, setzte sich Rapp auf einen der zum Heck gewandten Sitze an der Backbord-Seite. Er schloss den Sicherheitsgurt so locker wie möglich, schulterte die Waffe und lehnte sich gegen den Gurt. Dann blickte er kurz zu Brooks hinüber, der ihm gegenübersaß, und die beiden Männer gaben einander ein kurzes Daumen-Hoch-Signal, um anzuzeigen, dass sie bereit waren.
    Rapp wandte sich schließlich auch dem ehemaligen Ranger zu, der ihm seine schallgedämpfte MP5 gegeben hatte. »Stan, vergiss nicht … zieh die Pistole erst, wenn du an Deck bist. Wir geben dir Deckung. Geh direkt ans Ruder, und nimm die Leistungshebel erst zurück, wenn der Hubschrauber weg ist. Unser Heli wird genauso schnell fliegen wie das Boot – wenn du also zu schnell abbremst, könnten dir die Rotorblätter den Kopf abschneiden.«
    Der ehemalige Ranger nickte.
    »Es geht los«, rief der Pilot.
    Der Hubschrauber hob sich langsam aus dem regennassen Gras empor und ging etwa sechs Meter über dem Boden in den Schwebeflug. Sie standen nun genau parallel zur Brücke. Langsam, fast unmerklich, schoben sie sich vor, hinter der riesigen Brücke verborgen, die den Verkehr von einem Bundesstaat in den anderen trug. Stück für Stück arbeiteten sie sich auf den Fluss hinaus und hielten schließlich nach etwas mehr als einem Drittel der Brücke an. Obwohl sie gewusst hatten, dass der Hubschrauber der Park Police gleich kommen würde, erschraken sie doch ein wenig, als er plötzlich auftauchte. Er zog über die Brücke hinweg und tauchte dann auf eine Höhe von fünfzehn Metern hinunter.
    Der CIA-Hubschrauber setzte sich erneut langsam in Bewegung, um genau die Stelle zu erreichen, unter der das Boot auftauchen würde. Rapp lehnte sich aus der Tür, so weit es ging, und versuchte das Boot zu erkennen, das nun zur Brücke kam. Wenige Sekunden später tauchte zuerst der Bug und dann die Windschutzscheibe des Bootes auf. Als das Boot zur Gänze unter der Brücke hervorkam, senkte sich der Hubschrauber hinab. Die Piloten machten ihre Sache großartig und brachten den Heli in geringem Abstand hinter dem Boot in Position, worauf sie sich in Geschwindigkeit und Kurs an das Wasserfahrzeug anpassten.
    Rapp blickte durch das Leuchtpunkt-Visier seiner MP und zielte auf den Kopf des Mannes, der durch die Windschutzscheibe des Bootes zum Helikopter der Park Police hinüberblickte, der flussaufwärts brauste. Der Mann drehte sich langsam um, als er merkte, dass auch hinter ihm ein Hubschrauber nahte. Rapp verfolgte jede kleinste Bewegung des Mannes und suchte nach dem geringsten Grund, den Abzug zu drücken. Der Hubschrauber kam dem Boot noch etwas näher, bis sie nur noch dreißig Meter entfernt waren. Das ganze Manöver hatte nur wenige Sekunden in Anspruch genommen, doch für Rapp lief
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