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Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun

Titel: Die Gamant-Chroniken 02 - Die Rebellen von Tikkun
Autoren: Kathleen M. O'Neal
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läßt sich auch damit großer Schaden anrichten, wenn man es darauf anlegt. Gerüchten zufolge hat Tartarus seine Emissäre in alle Himmelsrichtungen geschickt. Hängen die Gamanten noch immer seiner Religion an? Selbst jetzt, wo er tot ist?«
    »Er … er ist tot?«
    »Ja. Wie es scheint, hat seine Geliebte ihn ermordet.«
    »Und Baruchs Streitkräfte? Haben sie nicht eingegriffen?«
    »Nein. Seine Kreuzer sammeln Überlebende von Abulafia und Ahiqar auf. Vor einigen Wochen mußten wir in diesem System eine Strafaktion durchführen. Ich habe erwogen, einen Konvoi dorthin zu entsenden, um sie eventuell zu stellen, bevor sie wieder fliehen können, aber …«
    Silbersay schlug sich mit der Faust auf die Handfläche. »Lächerlich. Der Untergrund teilt seine Streitkräfte niemals auf. Und solange die Rebellen dort in voller Stärke auftreten, werden Sie weit mehr Schiffe verlieren, als Ihnen gefallen dürfte.«
    »Ja, genauso sehe ich das auch. Im übrigen haben wir gerade auf Tikkun neue Unterdrückungsmaßnahmen eingeleitet. Es geht dabei um eine Reihe von Experimenten zur Erforschung der gamantischen Hirnstruktur. Zunächst kümmern wir uns um die Bewohner kleiner, isolierter Dörfer und arbeiten uns dann zu den größeren Bevölkerungszentren vor – auf diese Weise wollen wir verhindern, daß die Gamanten flüchten und sich den Streitkräften anschließen.«
    »Ich … ich kann kaum glauben, daß Baruch noch nicht mit Feuer und Schwert dort aufgetaucht ist. Er überläßt seine Leute doch nie sehr lange unserer Gnade.«
    »Das wollte ich Ihnen gerade erzählen, Garold. Baruch müßte sich bereits auf der Hoyer hinter Schloß und Riegel befinden. Wir …«
    »Wir haben Jeremiel Baruch gefangen? Unmöglich!«
    Slothen erlaubte sich ein schiefes Lächeln. Sein blaues Haar wand sich und streichelte seinen Schädel. »Aber wir haben es getan. Wir haben mit einem Mann namens Ornias zusammengearbeitet, einem mächtigen Politiker auf Horeb. Er hat Baruch dorthin gelockt, indem er ihm erzählt hat, man brauche seine Hilfe, um den dort ausgebrochenen Bürgerkrieg zu beenden. Die Vorstellung, daß Gamanten Gamanten töten, hat ihn sofort herbeieilen lassen.«
    »Krieg?« Silbersays Gesicht wurde blaß, die Augen weiteten sich vor Schreck. Schweiß perlte ihm über Stirn und Nase und klebte sein weißes Haar an die Schläfen. »Krieg! Welche Maßnahmen haben Sie ergriffen? Lieber Gott, Sie haben doch nicht einen weiteren Feuersturm angeordnet, oder? Nein. O nein. Sie dürfen nicht noch mehr unschuldige Menschen töten!«
    Slothen streckte beschwichtigend zwei seiner Hände aus. »Das ist schon in Ordnung, Garold. Machen Sie sich deswegen keine Sorgen. Cole Tahn ist dafür zuständig. Sie haben nichts damit zu tun.«
    »Was haben Sie GETAN? Sagen Sie es mir!« schrie Silbersay und machte drei schnelle Schritte vorwärts, das Gesicht völlig verzerrt. Slothen drückte auf den Knopf unter dem Schreibtisch, sprang dann auf und eilte zum Fenster hinüber. Seine sechs Beine wirbelten geradezu über den Boden. Zwei Wachen stürmten durch die Tür und zielten mit ihren Gewehren auf Silbersays Rücken.
    Der Colonel fuhr herum und starrte wirr in die harten Augen der menschlichen Wachen. »Oh«, flüsterte er tonlos und fast weinend. »Armer Cole. Armer, armer Cole.«
    »Garold«, sagte Slothen mit ruhiger Stimme, »Sie sind nicht ganz bei sich. Lassen Sie sich helfen. Die psychologischen Spezialisten auf Palaia sind die besten in der ganzen Galaxis. Wir …«
    »Nein!« kreischte er. »Ich lasse meinen Verstand nicht von Ihren Sonden zerstören! Ich bin Bogomil entkommen, und ich werde auch Ihnen entfliehen!« Er stürmte auf die Wachen zu und drängte sich zwischen ihnen hindurch. Die überraschten Männer warfen Slothen einen fragenden Blick zu.
    »Haltet ihn auf«, befahl der Magistrat. »Schwache Feuerkraft.«
    Der dunkelhaarige Wachtposten verschwand auf dem Flur. Man hörte einen Schuß, dann das Geräusch eines Körpers, der dumpf gegen eine Wand stieß und dann zu Boden fiel.
    »Er ist betäubt, Magistrat. Was nun?«
    »Bringen Sie ihn zu Dr. Zirkin. Sagen Sie ihm, der Colonel sei ein Stabsoffizier und benötige eine spezielle Neuorientierung. Ich will, daß seine sämtlichen Erinnerungen bereinigt werden, angefangen bei dem Moment, als er zum ersten Mal darüber nachgedacht hat, dem Militär beizutreten.«
    Die Miene des Wachtpostens verdüsterte sich; in seinen Augen glomm Furcht auf. Slothen entblößte seine nadelspitzen
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