Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Besonders beunruhigte ihn, dass sich seit Pamodas Verschwinden außerhalb der Festung überhaupt nichts mehr tat. Es war niemand mehr zu sehen. Er teilte inzwischen Pamodas Befürchtungen, dass man die Hüter in der Festung erwartet hatte.
    Türam überlegte, ob er Pamoda folgen sollte. Eben wollte er Salubu ein Zeichen geben, da hörte er von unten ein knarrendes Geräusch. Der Riesenzwerg drehte sich um und ging in Deckung. Endlich tat sich etwas. Die nördliche Seitentür wurde geöffnet.
    Türam atmete auf, als er seine Freunde, die Frauen und die Leibgarde des Königs sah. Makut trieb genügend Pferde aus der Festung, sogar die Leibgarde war bewaffnet, sie hatten sich im Waffenlager der Burg bedient. Auf diese Weise waren sie ihren Gegnern nicht ganz unterlegen. Drei kräftige Lastentiere, beladen mit Nahrungsmitteln, begleiteten die Truppe.
    Türam nickte zufrieden. Die Befreiung der Prinzessin aus der Festung war geglückt. Nun mussten sie schleunigst von hier verschwinden. Der Weg zurück war noch gefährlicher, denn jetzt waren die Krieger Katrakans alarmiert. Zumindest würden sie es in einigen Stunden sein. Wenn die Betäubung nachließ, war die Jagd eröffnet.
    »Daran ist leider nichts zu ändern«, brummte Türam. »Ich bin für den Kampf bereit.« Zuversichtlich blickte er auf Pamoda herunter und hob den Daumen nach oben.
    Der Ritter blieb kurz auf einem der zerklüfteten Felsen stehen und erwiderte die Geste. Sie hatten die zweite Hürde geschafft, wenn sie auch nur knapp einem Hinterhalt entkommen waren. Jetzt mussten sie doppelt wachsam sein. Ihnen stand nun die schwierigste Aufgabe bevor. Die Prinzessin unversehrt nach Solaras zu bringen.
    Pamoda sah sich ein letztes Mal in der Schlucht um. Dass er auf seine Gefühle vertraut hatte, war ihre Rettung gewesen und hatte das Schlimmste verhindert.
    Pamoda blickte in die Gesichter seiner Gefährten und fühlte sich stark wie schon seit langem nicht mehr. Die kommenden Wochen würden hart werden, doch sie hatten eine Chance, ihr Ziel zu erreichen. Tamega würde sie wieder sicher durch Katrakan bis zur Grenze nach Solaras führen. Jeder von ihnen würde seine Fähigkeiten einsetzen und das seine für die Prinzessin tun.
    Und ich, dachte Pamoda, während er den Felsen empor kletterte, übernehme wie immer die Führung.
    Trotz der Hetzjagd, die ihnen bald bevorstand, blieb er noch einmal inmitten der Schlucht stehen und prägte sich die Umgebung ein.
    Der Ritter war dankbar, Solaras und König Farun dienen zu dürfen. Die Königliche Familie stand seit jeher für den Erhalt des Friedens und die Unversehrtheit seiner Bewohner.
    »Und ich bin ein Teil dessen, das unser Reich ausmacht und die Einheit der Hüter«, flüsterte Pamoda tief bewegt. »Ich bin das Herz von Solaras.«
    Fortsetzung folgt

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