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Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Titel: Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht
Autoren: Andrea Klier
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Ich weiß ja, welche Stelle ich nicht berühren darf. Danach verbrenne ich das Kleid. Niemand wird je erfahren, dass Ognam ermordet wurde.«
    Sie schwieg einen Moment und sah Useede in die Augen. »Wenn Ognam tot ist, wird es Tumult geben. Diese Zeit müssen wir nutzen. Ihr sorgt dafür, dass wir heimlich nach Solaras gebracht werden. Habt Ihr Verbündete, die uns über die Grenze bringen können?«
    »Ich habe noch nie von so einer Pflanze gehört.« Useede ignorierte ihre Frage.
    »Es gibt sie aber. Es ist eine besondere Mischung dreier Arten im richtigen Verhältnis. Ihr könnt mir vertrauen. Es geht um Eure Macht und um meine Freiheit.«
    »Beschreib mir die Pflanzen. Ich lasse sie für dich pflücken.« Useede beobachtete sie scharf.
    »Das ist nicht möglich. Ich muss das selbst tun, nur so kann ich beurteilen, ob sie für meine Zwecke geeignet sind.«
    Eleon hielt erneut den Atem an. Mefalla war geschickt. Langsam erreichten die Worte Useede, zumindest schien er geneigt, sich die Sache zu überlegen.
    »Ich will die Wirkung dieser Mischung zuerst testen.«
    Mefalla atmete auf. Immerhin erlaubte er ihnen, die Festung zu verlassen. Die Chance zur Flucht durften sie sich nicht entgehen lassen. Dass sie ohne die Eskorte fliehen mussten, betrübte sie genauso sehr wie Eleon, doch sie hatten keine andere Wahl. Es war immer noch besser, wenige entkamen, als keiner von ihnen.
    »Wie wollt Ihr die Pflanzen testen?« Mefalla hielt es für klug, Useede bei Laune zu halten.
    »Wir prüfen deine Behauptungen an einem unserer Gefangenen.« Er grinste breit. »Keine Angst, nicht bei deiner Eskorte. Funktioniert alles so, wie du behauptet hast, gilt unser Handel.« Er sah sich um, dann winkte er zwei Wachen. »Ihr begleitet uns, die Zwei da wollen Kräuter sammeln.« Seine Augen verengten sich bei dem Befehl, das Tor zu öffnen.
    *****
    Mefalla und Eleon sahen sich draußen nach allen Seiten um und führten Useede und die Wachen hinauf zu den Felsen, weit weg von der Festung.
    Mefalla deutete nach vorn. »Da oben ist schon wieder eine der Pflanzen.« Sie wollte gerade den Felsweg erklimmen, als sie plötzlich von hinten am Arm gepackt wurde. Erschrocken drehte sie sich um und stand Kelganot gegenüber. Der Ausdruck in seinem Gesicht war alles andere als sanft, und seine blauen Augen blickten böse auf sie herab.
    »Useede, deine Machtbesessenheit wird dir eines Tages noch zum Verhängnis.« Er entspannte sich und lächelte sogar, als er sah, dass Useede rot anlief.
    »Was heißt hier Machtbesessenheit?«, fauchte Useede.
    »Das, was ich sage. Was hat dir die Prinzessin versprochen?« Kelganot nahm eine der Pflanzen aus Eleons Korb, dann schaute er zu der blauen, die Mefalla hatte pflücken wollen. »Und dann noch die rote Blüte dort oben, nicht war?« Sein Lächeln war mild und verriet eine gewisse Anerkennung. Seine Stimme klang zuckersüß, nur seine Augen blickten kalt und unbeugsam. Er griff Mefallas Arm noch fester und fasste in ihre Rocktasche.
    »Sieh an, ein Korattstein.« Düster betrachtete er Useedes Gesicht. »Was für ein Märchen haben sie dir aufgetischt? Rede!«
    Useede verschränkte die Arme vor der Brust. »Kein Märchen, sie wollten diese Pflanzen für die Hochzeit.«
    »Falsch«, erwiderte Kelganot freundlich. »Diese Pflanzen verlieren gepflückt innerhalb einer Stunde ihre Wirkung. Zur Hochzeit in zwei Tagen sind sie nicht mehr zu gebrauchen. Aber wenn du sie über diesem Korattstein reibst, entwickeln sie unglaubliche Kräfte. Du kannst einen Gegner, dem du diese zerriebene Mischung ins Gesicht bläst, für Stunden lähmen. Ihr drei wärt hier draußen bewegungslos liegen geblieben und die Frauen geflohen. Kompliment, Mefalla. Du bist wirklich die Tochter deiner Mutter. Deine Maskerade war fast perfekt. Leider konntest du deine Herkunft nicht verbergen.«
    Er sah, wie Mefalla unter diesen Worten zusammenzuckte, und wandte sich lächelnd an Eleon. »Meine Königliche Hoheit. Wir werden den Elfenzauber, der Euch schützt, bald brechen. Wir sind alle schon sehr gespannt, wie Ihr in Wirklichkeit ausseht.« Er lächelte sanft und verbeugte sich ehrfurchtsvoll. Dann drehte er sich zu den Wachen um. »Bringt sie in ihre Gemächer. Und kein Wort zu Ognam oder sonst wem. Ich will ihn überraschen. Er wird von seiner Braut entzückt sein.« Er winkte mit der Hand, und die Wachen führten die Frauen ab.
    Kelganot schaute ihnen nach, dann blickte er zu Useede. »Ich unterstütze nie eine Machtübernahme, wenn kein
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