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Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht

Titel: Die fuenf Hueter - Die Einheit zerbricht
Autoren: Andrea Klier
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dürfen keine Zeit mehr verlieren.«
    Tamega folgte dem Engel und riss sich zusammen. Sie durfte sich von nichts ablenken lassen, sondern musste sich auf ihren Weg zurück und aus der Festung heraus konzentrieren.
    Leise schlichen sie durch die Gänge bis hinunter in die Gewölbe. Überall, wo ihnen jemand begegnete, zerrieb Tamega ihre Kräuter, und so erreichten sie ohne größere Probleme das unterirdische Verlies, in dem König Faruns Leibwache eingekerkert war.
    *****
    Pamoda und Türam waren von den Felsen geklettert und warteten auf einer Anhöhe in der Nähe der Festung. Salubu stand auf einer höher gelegenen Felsenplatte, die ihm gute Deckung bot. Von dort aus konnte er sie mit Pfeil und Bogen am besten unterstützen und ihnen den Rückweg sichern, falls es Probleme geben würde.
    Das Warten war unerträglich. Pamoda, sonst die Geduld in Person, starrte gebannt zur Festung, dessen Mauern undurchdringlich wirkten.
    »Was ist los?«, wollte Türam wissen, der die Nervosität seines Freundes spürte. »Du vertraust doch Makut.«
    »Selbstverständlich«, antwortete der Ritter und trat von einem Bein auf das andere.
    Türam schlitzte die Augen und betrachtete ihn kritisch. »Deshalb siehst du auch so zufrieden aus und kannst kaum stillstehen.«
    Pamoda lachte gequält. »Du hast es wieder einmal erfasst. Ich fühle mich überhaupt nicht gut.«
    Der Riesenzwerg nickte grimmig. »Befürchtest du, dass Makut es nicht schafft? Oder sorgst du dich um Tamega? Glaubst du, sie ist dem Auftrag nicht gewachsen?«
    Pamoda atmete tief durch. »Ich bin davon überzeugt, dass beide ihre Sache gut machen. Trotzdem stimmt etwas nicht. Du und Salubu, schafft ihr das hier auch ohne mich?«
    »Wenn es nicht anders geht.« Türam blickte dem Ritter ins Gesicht. »Du willst Makut und Tamega in der Burg Rückendeckung geben und ihnen heimlich folgen.«
    »Nein!«, antwortete Pamoda. »Aber wenn ich je das Gefühl hatte, dass die Stunde gekommen ist, wo der Feind uns in eine Falle tappen lassen will, dann jetzt.«
    Türam nickte zustimmend. »Wäre auch ein Wunder, wenn die nicht alles versuchen, um uns zu kriegen.« Er griff sich seine Streitaxt und schwang sie sich über die Schulter. »Dann mal los, ich halte die Stellung.«
    Pamoda legte seinem Freund die Hand auf die Schulter, dann huschte er, immer wieder stehenbleibend und an die Felswände gedrückt, zum nördlichen Eingang der Festung. Sein Ziel war das hintere Tor, durch das auch Makut und Tamega gegangen waren.
    Vor den Festungsmauern angekommen, konnte der Ritter niemanden sehen. Er schlich zum Eingangstor, öffnete es problemlos und schlüpfte hindurch. Auch innerhalb des Hofs war keine Seele zu sehen. Der Verdacht, dass sie bereits erwartet wurden, verstärkte sich. Pamoda schlich weiter bis zu einer Nebentür, die den Gerüchen nach in den Küchentrakt führte. Ungehindert betrat er das Innere der Festung und folgte einem Gang mit spärlicher Beleuchtung.
    Als er zuerst Stimmengemurmel und dann das Schlagen einer Tür hörte, ging er unter einer Treppennische in Deckung. Kurz darauf hörte er harte Schritte. Pamoda duckte sich. Durch einen Schlitz in der Treppe sah er zwei Elfenwächter vorübergehen. Sie steuerten auf die Tür zu, durch die er die Burg betreten hatte, und versperrten sie. Den Schlüssel zogen sie ab. Danach kehrten sie um, liefen erneut an Pamoda vorbei und verschwanden am anderen Ende des Flurs. Der Ritter atmete die angehaltene Luft aus. Dieser Fluchtweg war versperrt.
    Pamoda blieb noch einige Zeit in seinem Versteck sitzen und lauschte. Aus den Küchen, die sich offensichtlich im hinteren Teil dieses Traktes befanden, hörte er gedämpftes, aber hektisches Treiben. Die Hochzeitsvorbereitungen waren bereits in vollem Gang.
    Pamoda verließ sein Versteck und sah sich um. Die Wände des Flurs waren kahl und nur mit wenigen Lampen versehen. Vor der Holztreppe, die in den oberen Stock führte, war eine schmale Tür, in der ein Schlüssel steckte. Pamoda legte sein Ohr an die Tür, doch im Inneren war nichts hören.
    Langsam drückte er die Klinke nach unten. Der Raum, in den er sah, war nur eine schmale Abstellkammer. Ganz am Ende schimmerte Tageslicht durch ein verschlossenes Fenster. Pamoda besah sich den Riegel. Er war nicht schwer zu öffnen, im Notfall konnten sie durch dieses Fenster in den Hof fliehen.
    Pamoda verließ die Kammer und verschloss die Tür. Den Schlüssel steckte er zu sich und folgte dann den Windungen des Ganges, in dem auch die
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