Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frauen des Journalisten (German Edition)

Die Frauen des Journalisten (German Edition)

Titel: Die Frauen des Journalisten (German Edition)
Autoren: Gerlind Schmidt
Vom Netzwerk:
Terminkalender.
    Einige Tage  nach diesem Zusammentreffen klingelte abends bei ihm das Telefon.
    „Wortmann --- hallo?“ Es kam keine Antwort, aber er hörte, dass jemand in der Leitung war.
    „Hallo, wer ist denn da?“
    „Hier ist Claudia Metzler, erinnern Sie sich?“ Die Stimme klang etwas aufgeregt.
    „Wer sind Sie?“, fragte er zurück.
    „Claudia Metzler, wir haben uns doch vergangene Woche bei diesem Konzert im Ratskeller kennen gelernt.“
    „Ach, Sie sind das. Worum geht’s?“
    Mit leiser Stimme kam die Antwort.
    „Ich konnte Sie nicht aus meinem Kopf bekommen, ich musste Sie anrufen. Es war wie ein Zwang. Ich würde Sie sehr gern treffen. Wenn es Ihnen recht ist, schlage ich etwas vor.“
    „Na dann mal los.“, antwortete er amüsiert.
    „Morgen habe ich in Berlin zu tun und wenn Sie Zeit hätten...“
    Er war überrascht, antwortete dann aber ziemlich schnell.
    „Okay, 18 Uhr könnte ich es einrichten. Kennen Sie die Waisenstraße? Gleich hinter der Litterstraße. Dort gibt es in einem sehr alten Haus ein nettes Restaurant.“
    „Ich werde es finden.“
    „Dort werde ich auf Sie warten.“
    „Sehr schön.“, antwortete sie freudig.
    „Ich werde rechtzeitig dort sein. Bis dahin, tschüss.“
    „Tschüss.“
     
    ***
     
      Nachdem alle Formalitäten erledigt waren, er hatte keine Aussage gemacht, und nachdem sein Anwalt benachrichtigt worden war, wurde Michael Wortmann in ein Untersuchungsgefängnis gebracht. Fast zwei Stunden nach seiner Einlieferung traf sein Anwalt, Wolfgang Röder, bei ihm ein. Röder war inzwischen über alles informiert und fand Michael fast ohne jegliche Regung auf dem Bett liegend, die Hände hinter dem Kopf verschränkt.
    Die beiden Männer kannten sich seit vielen Jahren. Sie hatten zusammen ihr Abitur, in einer kleinen Stadt unweit des Harzes gemacht. Nie hatten sie sich später aus den Augen verloren. Sie waren Freunde geblieben. Nach dem Studium war Röder zuerst in Berlin gewesen. Als Wortmann später nach Berlin umzog, war Röder ihm oft behilflich. So auch als er dann seine  journalistische Laufbahn als freier Journalist begann, stand der Freund oft hilfreich an seiner Seite. Auch hatte ihn Röder bei seiner Tätigkeit unterstützt, wenn es um juristische Fragen ging.
    „Du brauchst mir im Moment nicht viel zu sagen.“, erklärte Röder, nachdem sie sich begrüßt hatten.
    „Ich weiß, dass du zu so etwas nicht fähig bist, was dir da angelastet wird. Wir müssen herausfinden was dahinter steckt, warum diese Frau dir etwas anhängen will.“
    „Mein Kopf ist völlig leer. Ich habe auch kein Erklärung für das alles. Was ist das für ein Mensch, der   sich so was ausdenkt und warum?“ Wortmann war unfähig irgendeinen klaren Gedanken zu fassen. Seine Augen waren an die Decke gerichtet, sein Mund eine schmale Linie. Mit einer kurzen, knappen Bewegung setzte er sich auf die Bettkante, beide Hände griffen neben seinen Oberschenkeln um die Bettkante, so dass seine Fingergelenke weiß hervor traten. Röder war am Tisch stehen geblieben.
    „Du musst Kontakt zu Paul Lienhardt aufnehmen. Besprich bitte mit ihm alles.“
    Wortmann arbeitete genau wie Röder seit einigen Jahren mit Lienhardt zusammen. Lienhardt war Detektiv und führte Recherchen für die beiden durch, wenn sie dringend Hintergrundinformationen für  Reportagen oder juristische Vorhaben brauchten. Lienhardt kannte sich in Berlin aus, er hatte Kontakte, die Wortmann und Röder fehlten.
    „Du weißt wie du ihn erreichen kannst.“
    „Michael, lass deinen Gedanken freien Lauf, klammere dich nicht an die Lügen. Versuch heute Nacht zu schlafen. Wir kriegen das hin. Sobald ich mit Paul gesprochen habe, komme ich wieder.“
     
    ***                           
     
      Wie verabredet war Wortmann zum vereinbarten Termin in der Waisenstraße. Er saß  nahe an einem Fenster, aber so, dass er den Eingang im Blickfeld hatte. Er wollte beobachten , wie sie hereinkam, wie sie sich nach ihm umsah. Als sie durch die Eingangstür kam, hätte er sie fast nicht erkannt. Der Kragen ihrer warmen, schwarzen Wolljacke war hochgeschlagen, darüber trug sie noch einen dicken weichen Schal. Ihre blonden Haare wurden davon zur Hälfte verdeckt.
    „Hallo, na da sind Sie ja. Und, gleich gefunden?“, begrüßte Wortmann Claudia.
    „Hallo, mit dem Stadtplan war es kein Problem. Aber warum gerade hier?“, fragte sie zurück.
    Er half ihr aus der Jacke, die er anschließend über
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher