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Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Titel: Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
Autoren: Nora Roberts
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verschwinden.«
    Sie wollte ihm die Tür vor der Nase zuschlagen, doch er legte seine Hand dagegen und drückte sie weit auf.
    »Ich halte das für keine gute Idee. Ich bin sehr weit gefahren, um einen Blick auf das Haus zu werfen.«
    Amandas dunkelblaue Augen wurden schmal. »Ach, tatsächlich? Nun, dann lassen Sie sich von mir etwas sagen. Das hier ist ein Privathaus. Es ist mir egal, was Sie in den Zeitungen gelesen haben oder wie gern Sie unter lockeren Steinen nach den Smaragden suchen wollen. Wir sind hier nicht auf der Schatzinsel, und ich habe die Nase voll von Leuten wie Ihnen, die glauben, dass sie einfach an die Tür klopfen oder sich nachts mit Hacke und Schaufel in unseren Garten schleichen können.«
    Gut sieht sie aus, dachte Sloan, während er das Ende der Tirade abwartete. Jeder wütende Zoll von ihr. Sie war groß für eine Frau und dazu auch schlank – aber nicht zu schlank. Hübsche Kurven an den richtigen Stellen. Sie sah so aus, als könnte sie einen ganzen Tag hart reiten und abends immer noch jede Menge Energie aufbringen.
    Starrsinniges Kinn, bemerkte er wohlwollend. Wenn sie dieses Kinn vorreckte, schwangen ihre Haare mit dem warmen Braunton über der Stirn.
    Große blaue Augen. Selbst während sie Funken sprühten, erinnerten sie ihn an Kornblumen. Und ihr voller, schön geformter Mund war bestimmt sanft, wenn er nicht gerade wütend verzogen wurde oder schimpfte.
    Sanft und köstlich.
    »Sind Sie fertig?«, fragte er gelassen, als sie sich unterbrach, um Luft zu holen.
    »Nein, und wenn Sie nicht sofort verschwinden, hetze ich meinen Hund auf Sie.«
    Wie auf ein Stichwort sprang Fred von ihren Armen, sträubte das Nackenfell und entblößte knurrend seine Zähne.
    »Sieht reichlich wild aus«, kommentierte Sloan, kauerte sich hin und hielt dem Hund den Handrücken hin. Fred schnüffelte daran und begann freudig zu wedeln, als Sloan ihn streichelte. »Ja, ein ziemlich wildes Tier, das Sie hier haben.«
    »Das reicht.« Amanda stemmte die Hände in die Hüften. »Ich hole das Gewehr.«
    Bevor Amanda sich nach drinnen wenden konnte, um die fiktive Waffe zu suchen, kam Coco die Treppe herunter.
    »Wer ist da, Amanda?«
    »Totes Fleisch.«
    »Wie bitte?« Coco trat an die Tür. Sobald sie Sloan entdeckte, kam ihre angeborene Eitelkeit zutage. Blitzartig riss sie sich die Schürze herunter. »Hallo!« Ihr Lächeln fiel warm und weiblich aus, als sie die Hand ausstreckte. »Ich bin Cordelia McPike.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Ma’am.« Sloan hob ihre Hand an seine Lippen. »Wie ich gerade Ihrer Schwester hier erklären wollte …«
    »Ach, du liebe Güte!« Coco stieß ein begeistert tirilierendes Lachen aus. »Amanda ist nicht meine Schwester. Sie ist meine Nichte. Die dritte Tochter meines verstorbenen Bruders – meines wesentlich älteren Bruders.«
    »Mein Fehler.«
    »Tante Coco, dieser Kerl hat mich vor der Boutique über den Haufen gerannt und ist mir nach Hause gefolgt. Er will sich nur wegen der Halskette in das Haus einschleichen.«
    »Also, Mandy, du solltest nicht so unfreundlich sein.«
    »Es stimmt teilweise, Mrs McPike.« Sloan nickte Amanda zu. »Ihre Nichte und ich hatten tatsächlich einen Zusammenstoß. Ich bin ihr wohl nicht rechtzeitig ausgewichen. Und ich versuche, in das Haus zu gelangen.«
    »Verstehe.« Hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Zweifel, seufzte Coco. »Es tut mir schrecklich leid, aber es geht nicht, dass wir Sie ins Haus lassen. Sehen Sie, wir haben so viel zu tun mit der Hochzeit …«
    Sloans Augen zuckten blitzartig zu Amanda. »Sie heiraten?«
    »Meine Schwester«, erwiderte sie knapp. »Was Sie allerdings nichts angeht. Wenn Sie uns jetzt entschuldigen wollen …«
    »Ich möchte mich nicht aufdrängen. Also mache ich mich wieder auf den Weg. Wenn Sie nur Trent sagen, dass O’Riley hier war, dann wäre ich Ihnen schon sehr dankbar.«
    »O’Riley?«, wiederholte Coco und fuchtelte mit den Händen. »Du liebe Güte, Sie sind Mr O’Riley? Bitte, kommen Sie herein. Oh, ich muss mich aber wirklich bei Ihnen entschuldigen.«
    »Tante Coco …«
    »Das ist Mr O’Riley, Amanda.«
    »Das ist mir klar. Warum, zum Teufel, hast du ihn ins Haus gelassen?«
    »Mr O’Riley«, fuhr Coco fort, »ist derjenige, dessentwegen Trenton heute Morgen angerufen hat. Erinnerst du dich nicht? Natürlich erinnerst du dich nicht, weil ich dir nichts davon gesagt habe.« Sie schlug ihre Hände vors Gesicht. »Ich bin völlig verwirrt, dass ich Sie so unhöflich
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