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Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Titel: Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
Autoren: Nora Roberts
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Prachtstück!«
    »Freut mich, dass du alles für einen großen Scherz hältst. Ein Mann bricht in mein Haus ein und fuchtelt mit einer Waffe herum. Du hast Glück, dass du nicht mit einem Loch im Kopf auf der Straße liegst.«
    Er sah wieder Tränen in ihre Augen steigen und ergriff ihre Hände. »Geht es darum?« Er küsste ihre verbundenen Handflächen. »Bist du durcheinander, weil ich ihn verfolgt habe?«
    »Ich habe dir gesagt, dass du es nicht tun sollst.«
    »Hey. Denkst du, ich hätte bloß dastehen können, nachdem er auf dich geschossen hatte? Ich bedauere nur, dass ich ihn nicht erwischt habe, um sein hübsches Gesicht umzudekorieren.«
    »Das ist einfach dummer Machismo«, sagte sie, schmiegte jedoch ihre Wange in seine Hand.
    »Du nennst mich heute schon zum zweiten Mal dumm. Ich möchte gern auf das erste Mal zurückkommen.«
    Sofort zog sie sich zurück. »Darüber möchte ich nicht sprechen.«
    »Pech für dich. Wieso bist du mir ins Gesicht gesprungen, als ich das Wort ›Heirat‹ erwähnt habe?«
    »Erwähnt? Du hast sie befohlen.«
    »Ich sagte nur, dass …«
    »Du hast einfach etwas angenommen«, unterbrach sie ihn und stand auf. »Du hast kein Recht, mich als selbstverständlich zu betrachten. Ich sagte dir schon, dass ich meine eigenen Pläne habe.«
    Er ergriff ihren Arm. »Ich habe auch Pläne und Bedürfnisse. Und zufällig schließen sie alle dich ein. Ich liebe dich, verflixt noch mal! Du bist die einzige Frau, die ich jemals gebraucht habe. Die einzige Frau, mit der ich jemals mein Leben verbringen und Kinder haben und ein Heim gründen wollte. Der Himmel weiß warum, wo du doch stur bist wie ein Maultier mit zwei Köpfen, aber so ist es nun mal.«
    »Warum hast du mich dann nicht einfach gefragt?«
    Verblüfft schüttelte er den Kopf. »Was denn gefragt?«
    Sie gab einen erstickten Laut von sich. »Ich verlange doch keine Poesie, weder Byron noch Shelley. Ich erwarte auch nicht, dass du auf die Knie sinkst und eine Hand auf dein Herz legst. Vielleicht hätten Geigenklänge nicht geschadet«, murmelte sie. »Oder Kerzenschein.«
    »Geigenklänge?«
    »Vergiss es.« Sie stützte die Hände in die Hüften. »Glaubst du, nur weil ich vernünftig und ordentlich bin, brauche ich kein Drumherum, keine Romantik? Du kommst hierher, veränderst mein ganzes Leben und bringst mich dazu, dich so zu lieben, dass ich nicht mehr klar denken kann, und dann hast du nicht einmal den Verstand, es richtig zu machen.«
    »Warte.« Er hob eine Hand. »Willst du damit sagen, dass du wütend bist, weil ich dich nicht fantasievoll genug gefragt habe?«
    Ihr Gesicht war vor Zorn erhitzt, ihre Augen brannten. »Du hast mich überhaupt nicht gefragt, aber warum solltest du auch? Du kennst die Antwort ja bereits.«
    Soll sich doch einer mit Frauen auskennen, dachte Sloan. »Warte«, bat er und ging hinaus.
    Amanda saß auf dem Bett. Sie kochte vor Wut, als Sloan wiederkam und den Kassettenrecorder, den er sich geliehen hatte, auf ihre Kommode stellte. Dann holte er Streichhölzer aus der Tasche, und steckte systematisch sämtliche Kerzen im Zimmer an, während Amanda ihn finster beobachtete. Als er zufrieden war, schaltete er die Lichter aus.
    »Was machst du da?«
    »Ich bereite alles vor, damit ich dich bitten kann, mich zu heiraten, ohne dass du wieder etwas nach mir wirfst.«
    Das Kinn hochgereckt, sprang sie vom Bett auf. »Jetzt machst du dich über mich lustig.«
    »Nein! Verdammt, Frau, willst du die ganze Nacht mit mir streiten, oder willst du mich versuchen lassen, es richtig zu machen?«
    Seine Stimme klang ärgerlich. Er wirkte, als fühle er sich nicht sehr wohl in seiner Haut. Sie verspürte den Wunsch zu lächeln. Sie begriff, dass er das alles für sie machte. Weil er sie liebte.
    »Ich lasse es dich versuchen. Was ist damit?«, fragte sie und deutete auf den Kassettenrecorder.
    »Der gehört Lilah.« Er drückte die Wiedergabetaste. Der sanfte schluchzende Klang von Geigen schwebte durch den Raum.
    Jetzt lächelte sie tatsächlich, obwohl ihr Herz zu hämmern begann. »Das ist schön«, bemerkte sie.
    »Du bist es auch. Das hätte ich dir öfter sagen sollen.« Er trat auf sie zu und ergriff ihre Hand. »Ich liebe dich, Amanda.« Sehr sanft drückte er seine Lippen auf die ihren. »Ich liebe alles an dir. Die Frau, die Listen anfertigt und ihre Schuhe in ihrem Schrank in einer Reihe aufstellt. Die Frau, die in eisigem Wasser schwimmt, um eine Weile allein zu sein. Ich liebe die unglaublich
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