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Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Titel: Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
Autoren: Nora Roberts
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Tagen wird sie es tatsächlich sein –, schießen mir die Tränen in die Augen. Ich bete Trenton an, das weißt du.« Bei dem Gedanken an ihren zukünftigen Neffen blies sie delikat in das Taschentuch. »Er ist ein wundervoller Mann, und ich wusste von Anfang an, dass die beiden perfekt zusammenpassen würden, aber es passiert alles so schnell.«
    »Wem sagst du das?« Amanda fuhr sich mit den Fingern durch ihre glatten Haare. »Ich hatte kaum Zeit, alles zu organisieren. Ich werde nie begreifen, wie irgendjemand erwarten kann, dass man eine Hochzeit innerhalb von knapp drei Wochen auf die Beine stellt – auch nicht, warum sie es überhaupt versucht haben. Es wäre besser, sie wären durchgebrannt.«
    »Sag das nicht!« Geschockt steckte Coco das Taschentuch zurück in ihre Schürze. »Also, ich wäre empört, hätten sie mich um diese Hochzeit betrogen. Und wenn du glaubst, du könntest das machen, wenn es bei dir so weit ist, solltest du es dir lieber noch einmal überlegen.«
    »Bei mir wird es noch jahrelang nicht so weit sein, falls überhaupt jemals.« Amanda legte die Dekorationen wieder sorgfältig zusammen. »Männer stehen auf meiner Liste von Prioritäten so weit unten wie nur irgend möglich.«
    »Du und deine Listen.« Coco schnalzte missbilligend mit der Zunge. »Lass dir von mir sagen, Mandy, dass es eines in diesem Leben gibt, das du nicht planen kannst, und das ist das Sich-Verlieben. Deine Schwester hat es ganz bestimmt nicht geplant, und nun sieh sie dir bloß an. Jetzt quetscht sie Anproben für ein Hochzeitskleid zwischen ihre Vergaser und Kurbelwellen. Deine Zeit mag schneller kommen, als du glaubst. Also, erst heute Morgen, als ich in meinen Teeblättern die Zukunft las …«
    »Ach, Tante Coco, nicht die Teeblätter!«
    Würdevoll richtete Coco sich zu ihrer beachtlichen Größe auf. »Ich habe ein paar sehr faszinierende Dinge in den Teeblättern gelesen. Ich hätte gedacht, du wärst nach unserer letzten Séance etwas weniger zynisch.«
    »Vielleicht ist bei dieser Séance irgendetwas geschehen, aber …«
    »Vielleicht?«
    »Also schön, irgendetwas ist tatsächlich passiert.« Amanda stieß einen tiefen Seufzer aus und zuckte die Schultern. »Ich weiß, dass C. C. eine Erscheinung hatte …«
    »Eine Vision.«
    »Was auch immer … von Urgroßmutter Biancas Smaragdhalskette.« Und es war unheimlich gewesen, das gestand sie sich selbst ein, wie C. C. die Halskette beschreiben konnte, obwohl seit Jahrzehnten niemand mehr die zwei Reihen Smaragde und Diamanten gesehen hatte. »Und niemand, der in diesem Haus lebt, kann abstreiten, irgendetwas gefühlt zu haben – die Anwesenheit von irgendetwas, und zwar oben in Biancas Turm.«
    »Aha! Und weiter?«
    »Aber das bedeutet noch lange nicht, dass ich von jetzt an in Kristallkugeln starren werde.«
    »Du bist zu nüchtern in deinem Denken, Mandy. Ich kann mir gar nicht vorstellen, woher du das hast. Vielleicht von meiner Tante Colleen. Fred, man darf nicht in irische Spitze beißen«, mahnte Coco, als Fred an Amandas Bettdecke zu knabbern begann. »Wie auch immer, wir sprachen von Teeblättern. Als ich heute Morgen in ihnen las, sah ich einen Mann.«
    Amanda stand auf, um die Braut-Dekorationen ganz hinten in ihrem Schrank zu verstecken. »Du hast tatsächlich einen Mann in deiner Teetasse gesehen?« Sie sah Coco spöttisch an.
    »Du weißt genau, dass das nicht wörtlich zu nehmen ist. Ich sah einen Mann, und ich hatte das überaus starke Gefühl, dass er sehr nahe ist.«
    »Vielleicht ist es der Klempner. Er sollte schon seit Tagen kommen.«
    »Nein, es ist nicht der Klempner. Dieser Mann – er ist nahe, aber er stammt nicht von der Insel.« Sie richtete ihren Blick ins Nichts, wie sie das stets tat, wenn sie sich hellseherisch gab. »Er kommt sogar aus ziemlich weiter Ferne. Und er wird eine wichtige Rolle in unserem Leben spielen. Und – darin bin ich mir ganz sicher – er wird eine ungeheuer wichtige Rolle für eines von euch Mädchen spielen.«
    »Lilah kann ihn haben«, entschied Amanda und dachte an ihre freigeistige ältere Schwester. »Wo ist sie denn überhaupt?«
    »Oh, sie wollte jemanden nach der Arbeit treffen. Rod oder Tod oder Dominick.«
    »Verdammt.« Amanda griff nach ihrer Jacke, um sie ordentlich in den Schrank zu hängen. »Wir sollten eigentlich noch mehr von diesen Papieren durchsehen. Sie weiß, dass ich auf sie zähle. Wir müssen einen Anhaltspunkt finden, wo die Smaragde versteckt sind.«
    »Wir werden sie
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