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Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Die Frauen der Calhouns 2. Amanda

Titel: Die Frauen der Calhouns 2. Amanda
Autoren: Nora Roberts
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finden, Liebste.« Zerstreut forschte Coco in den anderen Päckchen. »Wenn die Zeit reif ist. Bianca möchte, dass wir ihre Halskette finden. Ich glaube, sie wird uns bald den nächsten Schritt zeigen.«
    »Wir brauchen mehr als blinden Glauben und mystische Visionen. Bianca könnte die Halskette überall versteckt haben.« Mit einer finsteren Miene ließ Amanda sich wieder auf das Bett fallen.
    Sie machte sich nichts aus dem Geld – obwohl die Calhoun-Smaragde angeblich ein Vermögen wert waren. Dafür aber störte sie die öffentliche Aufmerksamkeit, die entstanden war, als Trent, der Verlobte ihrer Schwester, die Kaufverträge für The Towers unterschrieben hatte und die Legende an die Öffentlichkeit gedrungen war. Amandas Vorstellung von einer geordneten Existenz war ins Chaos gestürzt worden, seit der erste Artikel über diese Story erschienen war.
    Die Legende gab ganz bestimmt gute Zeitungsartikel ab, fand Amanda, während ihre Tante in Begeisterungsrufe über die Dessous ausbrach, die sie für die Geschenkeparty ihrer Schwester gekauft hatte.
    Zu Beginn des ersten Jahrzehnts dieses Jahrhunderts, als der Urlaubsort Bar Harbor seine elegante Blütezeit erlebte, hatte Fergus Calhoun den luxuriösen Sommersitz The Towers erbaut. Dort oben auf den Klippen, mit Blick auf die Frenchman Bay, hatten er, seine Frau Bianca und ihre drei Kinder die Sommer verbracht.
    Erlesene Partys für andere Mitglieder der wohlbetuchten Gesellschaft hatten stattgefunden. Und bei einer dieser Gelegenheiten hatte Bianca auch einen jungen Künstler kennengelernt. Sie hatten sich ineinander verliebt. Es hieß, dass Bianca zwischen ihrem Pflichtgefühl und ihrem Herzen hin- und hergerissen wurde.
    Ihre Ehe, die zielstrebig von ihren Eltern gestiftet worden war, war kalt gewesen. Ihrem Herzen folgend, hatte sie ihren Ehemann verlassen wollen. Sie hatte eine Kassette vollgepackt, auch mit den Smaragden, die Fergus ihr zur Geburt ihres zweiten Kindes und ersten Sohns geschenkt hatte.
    Es war ein Rätsel, wo sich diese Halskette jetzt befand, da Bianca sich der Legende nach aus dem Turmfenster gestürzt hatte, überwältigt von Schuldgefühlen und Verzweiflung.
    Jetzt, Jahrzehnte danach, war das Interesse an der Halskette wieder erwacht. Während die noch verbliebenen Calhouns die im Laufe der Zeit angesammelten Papiere und Ordner nach einem Hinweis durchsuchten, waren Reporter und hoffnungsvolle Glücksritter zu einem täglichen Ärgernis geworden.
    Amanda nahm es persönlich.
    Die Legende und die Menschen darin gehörten ihrer Familie. Je eher die Halskette aufgespürt wurde, desto besser. Sobald ein Geheimnis aufgeklärt war, schwand das Interesse rasch.
    »Wann kommt Trent wieder?«, fragte sie ihre Tante.
    »Bald.« Seufzend strich Coco über das rote Seidenhemd. »Sobald er in Boston alles geregelt hat, macht er sich auf den Weg. Er erträgt es nicht, von C. C. fort zu sein. Es wird kaum genug Zeit sein, um mit der Renovierung im Westflügel zu beginnen, bevor sie in ihre Flitterwochen abreisen.« Tränen füllten erneut ihre Augen. »Ihre Flitterwochen …«
    »Fang nicht wieder damit an, Tante Coco. Denk lieber daran, wie großartig du für das Essen auf dem Hochzeitsempfang sorgen wirst. Das wird für dich eine ausgezeichnete praktische Übung sein. Nächstes Jahr um diese Zeit beginnst du deine neue Karriere als Küchenchefin im › The Towers Gästelandsitz, dem intimsten aller St. James‹ Hotels!«
    »Man stelle sich vor.« Coco tippte sich mit der Hand auf die Brust.
    Ein Klopfen an der Haustür ließ Fred aufspringen und bellen.
    »Du bleibst hier und stellst es dir vor, Tante Coco. Ich gehe und mache auf.«
    In einem Wettrennen mit Fred lief Amanda die Treppe hinunter. Als sich die vier Beine des Hundes verhedderten und er einen Purzelbaum beschrieb, hob sie ihn lachend hoch. Sie drückte den Hund an ihre Wange, als sie die Tür öffnete.
    »Sie schon wieder!«
    Der scharfe Ton in Amandas Stimme ließ Fred erzittern.
    Nicht so den Mann, der auf der Schwelle stand und sie anlächelte. »Wie klein die Welt doch ist«, sagte er in dem gleichen lang gezogenen Akzent, den sie schon gehört hatte, als sie beide auf dem Bürgersteig gekauert hatten. »Das gefällt mir immer besser.«
    »Sie sind mir gefolgt.«
    »Nein, Ma’am. Obwohl das im Grunde eine verdammt gute Idee gewesen wäre. Mein Name ist jedenfalls O’Riley. Sloan O’Riley.«
    »Es ist mir egal, wie Sie heißen. Von mir aus können Sie augenblicklich kehrtmachen und
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