Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Titel: Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
gesprochen?«
    »Mit wem? Holt? Nicht direkt. Er stakste nur immer herum und blickte finster drein. Als wir diesen kleinen Unfall hatten, hat er mich bloß beschimpft. Dann ist er weggezogen – Portland. Ich erinnere mich, weil Mrs Marsley ihn erst gestern erwähnte, als ich ihr Kletterrosen verkaufte. Er war eine Zeit lang Polizist, aber dann gab es irgendeinen Vorfall, und er quittierte den Dienst.«
    »Was für einen Vorfall?«
    »Ich weiß es nicht. Wann immer sie anfängt, lasse ich es zum einen Ohr hinein und zum anderen heraus. Ich glaube, jetzt repariert er Boote oder so was Ähnliches.«
    »Und er hat tatsächlich nie mit dir über seine Familie gesprochen?«
    »Warum, um alles in der Welt, sollte er? Und warum interessiert dich das?«
    »Weil Christians Familienname Bradford war und er ein Cottage auf dieser Insel besaß.«
    »Oh.« Suzanna stieß einen langen Atemzug aus, während sie die Nachricht in sich aufnahm. »Da haben wir ja wirklich Glück.«
    Lilah überließ ihre Schwester ihrem Bad und machte sich auf die Suche nach Max. Bevor sie sein Zimmer erreichte, lauerte Coco ihr auf.
    »Oh, da bist du.«
    »Du Ärmste, du siehst mitgenommen aus.« Lilah küsste sie auf die Wange.
    »Wer würde das nicht an meiner Stelle? Diese Frau …« Coco seufzte dramatisch. »Ich mache jeden Morgen zwanzig Minuten Yoga, nur um durchzuhalten. Sei ein Schatz und bring ihr das.«
    »Was ist das?«
    »Der Speiseplan für heute Abend.« Coco presste ihre Zähne aufeinander. »Sie besteht darauf, ihren Aufenthalt so wie eine ihrer Kreuzfahrten zu handhaben.«
    »Solange wir nicht mit ihr Shuffleboard spielen müssen.«
    »Danke, Liebes. Ach, hat Max dir schon seine Neuigkeit erzählt?«
    »Hmm? Oh ja, verspätet.«
    »Hat er sich bereits entschieden? Ich weiß, das ist eine wundervolle Gelegenheit, aber ich hasse die Vorstellung, dass er uns schon so bald verlassen könnte.«
    »Verlassen?«
    »Wenn er die Position übernimmt, muss er nächste Woche zurück zur Cornell University. Ich wollte gestern Abend die Karten dazu befragen, aber wegen Tante Colleen konnte ich mich einfach nicht konzentrieren.«
    »Welche Position, Tante Coco?«
    »Leiter der historischen Abteilung.« Sie warf Lilah einen verblüfften Blick zu. »Ich denke, er hat es dir erzählt.«
    »Ich dachte an etwas anderes.« Sie bemühte sich, gelassen zu klingen. »Er wird in ein paar Tagen abreisen?«
    »Er wird sich entscheiden müssen.« Coco legte die Hand unter Lilahs Kinn. »Ihr beide werdet euch entscheiden müssen.«
    »Er hat mich nicht eingeweiht.« Sie starrte auf den Speiseplan, bis die Worte verwischten. »Es ist eine großartige Chance, eine, auf die er bestimmt gehofft hat.«
    »Es gibt viele Chancen im Leben, Lilah.«
    Sie schüttelte bloß den Kopf. »Ich könnte ihm nicht abraten, wenn er etwas tun will. Nicht, wenn ich ihn liebe. Es muss seine Entscheidung sein.«
    »Wer, zum Teufel, plappert denn da draußen?« Colleen klopfte mit ihrem Stock auf den Boden. »Ich würde am liebsten diesen Stock nehmen und …«
    »Mehr Yoga«, riet Lilah und zwang sich zu einem Lächeln. »Ich kümmere mich um sie.«
    »Viel Glück.«
    »Du hast nach mir geschrien, Tantchen?«, fragte Lilah, als sie zur Tür hineinfegte.
    »Du hast nicht geklopft.«
    »Nein, das habe ich nicht. Hier ist die Speisekarte für heute Abend, Miss Calhoun. Wir hoffen, sie findet Ihre Zustimmung.«
    »Kleines, freches Ding.« Colleen riss ihr das Blatt aus der Hand und musterte ihre Großnichte finster. »Was stimmt denn mit dir nicht, Mädchen? Du bist weiß wie ein Laken.«
    »Blässe liegt in der Familie. Das ist irisch.«
    »Es ist das hitzige Temperament, das in der Familie liegt.« Ich habe solche Augen schon früher einmal gesehen, dachte Colleen. Verletzt, verwirrt. Doch damals war sie noch ein Kind gewesen, unfähig zu verstehen. »Ärger mit deinem jungen Mann?«
    »Wieso fragst du das?«
    »Nur weil ich selbst nie geheiratet habe, bedeutet das nicht, dass ich die Männer nicht kenne. Ich habe zu meiner Zeit auch getändelt.«
    »Getändelt.« Diesmal fiel Lilah das Lächeln viel leichter. »Ein hübsches Wort. Ich schätze, einige von uns sind dazu bestimmt, ihr Leben zu vertändeln.« Sie strich mit einem Finger über den Bettpfosten. »Genau wie es Frauen gibt, die von Männern nur geliebt werden, in die Männer sich aber nicht verlieben.«
    »Du plapperst.«
    »Nein, ich versuche, realistisch zu sein. Für gewöhnlich bin ich es überhaupt nicht.«
    »Realismus
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher