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Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah

Titel: Die Frauen der Calhouns 03 - Lilah
Autoren: Nora Roberts
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Nachmittag tun werde, werde ich nicht um das trauern, was wir nicht haben können, das wir uns nicht zu nehmen wagen, sondern ich werde die Stunden genießen, die uns geschenkt sind. Wenn ich seine Arme um mich fühle und seine Lippen auf den meinen spüre, werde ich wissen, dass Bianca die glücklichste Frau auf der Welt ist, weil sie so sehr geliebt wird.

1. K APITEL
    Bar Harbor, 1991
    Ein Gewitter zog herauf. Von dem hohen Turmfenster aus konnte Lilah die Silberzungen der Blitze am schwarzen Himmel im Osten erkennen. Donner grollte.
    Etwas kam näher. Sie fühlte es, nicht nur in der schwerer werdenden Luft, sondern auch am Schlagen ihres Herzens.
    Sie lächelte, als sie an ihre Urgroßmutter dachte. Hatte Bianca jemals hier gestanden, einem Gewitter zugesehen und sich gewünscht, ihr Liebster wäre neben ihr, um mit ihr die Kraft und die entfesselte Leidenschaft zu teilen? Natürlich hatte sie das.
    Doch Lilah wusste, dass Bianca hier allein gestanden hatte, genau wie sie jetzt. Vielleicht war es diese Einsamkeit gewesen, die Bianca dazu getrieben hatte, sich aus diesem Fenster auf die tödlichen Felsen in der Tiefe zu stürzen.
    Kopfschüttelnd mahnte Lilah sich, dass Depressionen und düstere Gedanken nicht zu einer Frau passten, die das Leben nahm, wie es kam – und die es sich zur Devise gemacht hatte, unnötige Anstrengungen zu vermeiden.
    Lilah schämte sich nicht dafür, dass sie lieber saß als stand, lieber ging als lief und ein Schläfchen körperlichem Training vorzog, um sich in Form zu halten.
    Sie grübelte nicht gern und ärgerte sich sehr darüber, dass sie es in den letzten Wochen doch getan hatte. Dabei konnte sie eigentlich zufrieden sein. Ihr Leben verlief gleichmäßig ruhig. Ihr Heim und ihre Familie, beides für sie genauso wichtig wie ihre eigene Bequemlichkeit, waren gesichert, erweiterten sich sogar auf eine sehr erfreuliche Art und Weise.
    Ihre jüngste Schwester, C. C., war gerade von ihrer Hochzeitsreise zurück und blühte wie eine Rose. Amanda, die praktischste der Calhoun-Schwestern, war bis über beide Ohren verliebt und plante auch schon ihre eigene Hochzeit.
    Die beiden Männer im Leben ihrer Schwestern fanden Lilahs ungeteilte Zustimmung. Trenton St. James, ihr neuer Schwager, war ein tüchtiger Geschäftsmann mit einem weichen Herzen unter seinem Maßanzug. Sloan O’Riley mit seinen Cowboystiefeln und dem schleppenden Oklahoma-Akzent besaß ihre Bewunderung dafür, dass er Amandas spröde Fassade durchbrochen hatte.
    Dass zwei ihrer geliebten Nichten mit wundervollen Männern verbunden waren, versetzte Tante Coco natürlich in einen wahren Glückstaumel. Lilah amüsierte sich insgeheim darüber, dass ihre Tante fest davon überzeugt war, sie habe diese Liebesaffären eingefädelt. Und jetzt wollte Tante Coco, seit vielen Jahren Beschützerin der Calhoun-Schwestern, diesen Dienst auch Lilah und ihrer älteren Schwester Suzanna erweisen.
    Viel Glück, wünschte Lilah ihrer Tante. Nach einer traumatischen Scheidung und mit zwei kleinen Kindern – ganz zu schweigen von ihrem eigenen Geschäft – würde Suzanna kaum mitspielen. Sie hatte sich einmal böse verbrannt, und eine kluge Frau ließ sich nicht zweimal ins Feuer stoßen.
    Was sie selbst betraf, so hatte Lilah ihr Bestes getan, um sich zu verlieben, um dieses innere Klicken zu hören, wenn man den Menschen gefunden hatte, der einem bestimmt war. Doch bisher hatte dieser ganz spezielle Teil ihres Herzens starrsinnig geschwiegen.
    Dafür ist immer noch Zeit, tröstete sie sich. Sie war siebenundzwanzig, glücklich mit ihrer Arbeit, geborgen in ihrer Familie. Vor ein paar Monaten hätten sie beinahe The Towers verloren, das verfallende, exzentrische Haus der Calhouns auf den Klippen über der See. Wäre Trent nicht gewesen, hätte Lilah jetzt nicht in dem Turmzimmer, das sie so liebte, stehen und das heraufziehende Gewitter beobachten können.
    Sie hatte also ihr Heim, ihre Familie, ihre Arbeit und ein Geheimnis, das gehütet werden musste. Urgroßmutter Biancas Smaragde. Obwohl Lilah die Steine nie gesehen hatte, konnte sie sie sich lebhaft vorstellen.
    Zwei sagenhafte Reihen grüner Steine, betont durch glitzernde Diamanten. Schimmerndes Gold in kunstvoller Filigranarbeit. Und von der unteren Reihe hängend, dieser herrliche, leuchtende Smaragdtropfen. Über seinen finanziellen und ästhetischen Wert hinaus stellte dieses Collier für Lilah ein direktes Bindeglied zu einer Vorfahrin dar, die sie faszinierte, und
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