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Die Frau in Rot: Roman (German Edition)

Die Frau in Rot: Roman (German Edition)

Titel: Die Frau in Rot: Roman (German Edition)
Autoren: Margot S. Baumann
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da der Ertrag der Herrschaft eher gering war. Über ihn wird Folgendes berichtet:

    Nachdem er aus dem französischen Kriegsdienst getreten, ging er auf Reisen und verweilte längere Zeit in England. Nach Hallwil zurück kam er mit einem Ritter Norton. Dieser war aber eine vornehme Frau, die sich von ihm hatte entführen lassen. Sie wurde vom englischen Hofe zurück verlangt. Da der Junker noch nicht zünftig war, wurde die Sache als ein Jugendstreich behandelt und er von der Berner Regierung um einige tausend Gulden gebüßt.

    Zur wirklichen Berühmtheit wurde Abraham Johannes aber erst, als er seine zukünftige Frau, seine Cousine Franziska Romana, in einer abenteuerlichen Aktion vom kaiserlichen Hof in Wien entführte, weil deren böse Stiefmutter sie in ein Kloster verbannen wollte. Doch dies ist eine andere Geschichte.

    Quellen:
     
Schweizerisches Jahrbuch für 1837, Sauerländer’s Sortimentshandlung in Aarau 1856
Die Geschichte der Herren von Hallwyl, Bern 2006, von Carl Brun
Homepage des Kantons Aargau, http://www.ag.ch/hallwyl/de/pub/

Zu den Gedichten
    D ie Gedichtfragmente, die ich im Roman verwendet habe, stammen alle aus der Feder von Sidonia Hedwig Zäunemann (1711–1740). Sie werden nachfolgend in der Reihenfolge ihres Erscheinens im Text aufgeführt. Im Roman habe ich den Originaltext teilweise dem heutigen Sprachduktus angepasst.

    aus:
»Ode, welche auf Verlangen eines betrübten Gemüths entworffen«
    Augen! lasset Thrähnen fallen!
    Weinet was ihr weinen könnt!
    Meine Hoffnung bricht mit Knallen,
    weil das Glücke mir nichts gönnt.
    Alle Freude ist nun hin,
    hochbetrübt ist Seel und Sinn.
    aus:
»Das brennende Erfurt«
    Der Höchste schlug
    er wird sich auch der elend
    und betrübten Armen
    nach seinem Väterlichen Brauch
    nach seiner Huld und Gnad erbarmen
    wer aber davon hört und spricht
    verdamme ja und richte nicht!

    aus:
»Das Ilmenauische Bergwerk«
    Liegt nicht ein festes Eis in Gründen?
    Bedecket nicht anjezt ein tief gefallner Schnee
    die grün- und finstern Tannen-Wälder
    die sonst mit Klee geschmückten Felder?
    aus:
»Auf Frau Christiana«
    Du aber frommes Weib,
    ruh in der kühlen Erde,
    bis dich dein Lebens-Fürst
    zur Freud erwecken werde.
    aus:
»Auf die G. und F. Hochzeit«
    Oh, ist ein Mann schon schlimm und dum
    und geht von hohem Alter krum
    Hat er nur Geld und keine Erben
    so will er nur getrost und kühn
    um meine Liebe sich bemühn
    und bey den Eltern um mich werben.
    aus:
»Der Ehstand ist ein schwarzes Meer«
    Der Ehstand ist ein schwarzes Meer
    worein viel trübe Wasser fließen
    Er ist ein herb- und bittrer Kohl.
    Kann ihn ein beißend Salz versüßen.
    aus:
»Auf eine gewisse artige Liebes-Begebenheit«
    Die schöne Reande saß einsten alleine,
    und seufzte von Herzen nach ihren Galan:
    Inzwischen kam Lamus und hörte diß an:
    Und sagte: Mein Kindgen! wohlan! ich erscheine,
    damit sich mein Herze mit deinem vereine.

    aus:
»Auf eben diese Leiche«
    Du warst in deinem Geist gewiss
    sie nicht auf ewig zu verlieren
    Gott würde sie im Paradies
    dir wieder wissen zuzuführen.
    aus:
»Heute da Herr M. Sinn, sich in der Frau M. ihren Willen gänzlich stellt«
    Lieben und geliebet werden,
    war das Erste auf der Erden.
    In Edens Auen war ich zu schauen:
    Drum wer wollte meine Flammen,
    lästern, höhnen und verdammen?
    Lieben, und geliebet werden,
    war das Erste auf der Erden.

    aus:
»Ein Sendschreiben«
    Du hast mich scharf versucht.
    Ich hatte genug zu tun,
    dass ich hier nicht gefehlt.
    Doch kann mein Geist nicht ruhn.

    Quelle:
    Sidonia Hedwig Zäunemann, Poetische Rosen in Knospen, Erfurt: Johann Heinrich Nonne, 1738

Danksagung
    D ie Idee zu diesem Buch entstand bei einem Besuch auf Schloss Hallwyl. Und obwohl mich mein Schulweg vier Jahre lang an dem Wasserschloss vorbeiführte, verfiel ich dem Zauber dieses Gemäuers erst, als ich erwachsen war. In einem Zimmer des Schlosses hängt das Porträt einer Frau, das den Titel »unbekannt« trägt. Von daher danke ich meiner Tochter Michelle, die mich darum bat, das Schloss besichtigen zu dürfen. Ohne sie wäre ich nicht mehrere Male an dem Bild vorbeigegangen und hätte die Idee, die Geschichte der Bernhardine von Hallwyl zu schreiben, vermutlich nie gehabt.

    Dann danke ich ganz herzlich Tanja und Werner Kinkel für ihre freundliche Unterstützung und den Anruf am Nikolaustag 2009.

    Simone Keil ist und war meine Testleserin. Ich kann ihr gar nicht genug dafür danken, dass sie mir beim Entstehen
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