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Die Flotte der Caer

Die Flotte der Caer

Titel: Die Flotte der Caer
Autoren: Horst Hoffmann
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wanderte sein Blick zurück zum brennenden Himmel über Elvinon. Und während er so in die fernen Flammen starrte, fragte er sich erneut, welch teuflisches Schicksal Drundyr und die anderen Caer-Priester ihm zugedacht hatten.
    Er hielt nicht viel von den Göttern der Marn, aber nun betete er darum, dass sie ein Wunder geschehen lassen mochten, damit die Durduune niemals ihr Ziel erreichte.
    Nyalas Hand legte sich auf seinen Arm. Er drehte sich um und begegnete ihrem Blick.
    Wir werden kämpfen, Mythor! sagte er ihm.
    *
    Am Abend des dritten Tages war die schrecklichste Seeschlacht in der jüngeren Geschichte Tainnias beendet. Die Männer des Herzogs waren entweder tot oder in Gefangenschaft geraten. Alle Schiffe waren manövrierunfähig oder befanden sich in den Händen von Caer.
    Die Straße der Nebel war zum nassen Grab Tausender mutiger Männer geworden, deren Tod von vornherein ohne Sinn gewesen war. An den Küsten wurden Leichen angetrieben und bildeten einen dicken Streifen zusammen mit Wrackteilen und allem möglichen angeschwemmten Gut.
    Leichen auch in den Straßen der Stadt, Leichen von Verteidigern und Angreifern gleichermaßen. Das Schloss war in der Hand der Caer, die Stadt besetzt. Die Holzhäuser waren niedergebrannt. Nur hier und da loderte noch die Glut.
    Stille senkte sich über das Land.
    Die wenigen, die dem Gemetzel entkommen waren und draußen, weit vor den Stadttoren, Pferde aufgetrieben hatten, flohen in Panik bis zu den Grenzen des Herzogtums, wo die Krieger der Nachbarfürsten warteten und sich die Kunde vom Fall Elvinons schnell ausbreitete.
    Und jene, die Herzog Krude ihre Unterstützung versagt hatten, begannen zu zittern, denn sie würden die nächsten sein, vor deren Küsten oder Mauern die Armeen der Caer auftauchen würden.
    Die Lichtwelt hielt den Atem an.
    Da war einer in Elvinon, von dem es hieß, er sei der, von dem die alten Prophezeiungen sprachen; jener, der kommen würde, wenn die Mächte der Finsternis wieder nach der Welt greifen würden, so ging die Kunde. Alte Frauen begannen zu den Göttern zu beten, dass der Sohn des Kometen auf der Welt erschienen war.
    Aber es hieß auch, er sei während des Kampfes in die Hände der Caer geraten.
    In Akinlay, Darain und Nugamor wurde zu den Waffen gerufen, doch niemand gab sich mehr großen Hoffnungen hin.
    Die Entscheidung war bereits gefallen, in der Straße der Nebel, in Elvinon. Vielleicht hätte der Fall dieser Bastion der Lichtwelt verhindert werden können.
    Vielleicht - denn der Macht der schwarzen Priester konnte kaum etwas entgegengestellt werden.









 
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