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Die Flotte der Caer

Die Flotte der Caer

Titel: Die Flotte der Caer
Autoren: Horst Hoffmann
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er einfach so da, wie du ihn siehst. Ich versuchte wirklich alles, um ihn zu sich zu bringen. Sein Herzschlag ist kaum noch zu spüren.«
    Nyala sah die Unentschlossenheit im Gesicht des Caer, aber auch Angst. Er müsste Drundyrs Strafe fürchten, denn er und seine Kumpane waren für die Sicherheit des wertvollen Gefangenen verantwortlich.
    Nyala fand Spaß an ihrem Spiel. »Er reagierte nicht einmal mehr.« Sie warf den Kopf leicht in den Nacken und straffte ihr Kleid, so dass ihre festen Brüste zur Geltung kamen. »Du weißt schon, was ich meine«, vollendete sie mit betörendem Augenaufschlag.
    »Ich kann es mir denken, du Hexe.«
    Die Augen des Caer waren und blieben kalt. Nyala empfand Zorn auf ihn. Er beachtete sie nicht weiter, sondern zog mit der Schwertspitze die Decken über Mythor zurück.
    In diesem Moment reagierte Mythor.
    Er schnellte mit dem Oberkörper in die Höhe, nach vorn, packte die Decken und zog so daran, dass sich das Schwert darin verfing. Mit einem gewaltigen Ruck zog er sie so schnell zurück, dass dem Krieger die Waffe entrissen wurde. Bevor der Caer schreien konnte, saß die Spitze der Klinge an seinem Hals.
    »Wovor hast du mehr Angst?« fragte Mythor leise, und sein Blick schien sich in die Augen des Gegners bohren zu wollen. »Vor Drundyr oder vor dem Tod? Ein Laut, und ich stoße zu!«
    Der Caer hatte die Augen weit aufgerissen.
    Mythor stand vorsichtig auf. Die Spitze des Schwertes blieb an der Kehle des Kriegers.
    »Du wirst nicht nach deinen Freunden rufen und mir nur ein paar Fragen beantworten. Dann schenke ich dir das Leben. Drundyr wird nie erfahren, wer mir die Informationen gab.«
    »Welche. welche Informationen?« stammelte der Caer leise, die Augen nun starr auf seine eigene Waffe gerichtet. Aller Stolz war aus seinem Blick gewichen. Nyala sah nur noch nackte Angst. »Du. du willst fliehen? Das ist unmöglich!«
    »Wer sagt dir, dass ich fliehen will? Du sollst nur.«
    Von draußen rief jemand nach dem Caer. Nyala zuckte zusammen.
    »Antworte ihm!« flüsterte Mythor. Die Schwertspitze ritzte die Haut des Kriegers. »Sag, dass hier alles in Ordnung ist und du gleich zurückkommst.«
    Sekundenlang herrschte Totenstille.
    »Warum antwortest du nicht, Barn?« war wieder die Stimme zu hören.
    »Ich töte dich«, zischte Mythor. »Wir haben jetzt nichts mehr zu verlieren.«
    »Es ist alles in Ordnung!« rief der Caer schnell. »Der Gefangene kommt zu sich. Ich warte, bis ich sicher bin, was mit ihm los war!«
    »Beeile dich, Barn!«
    »Sehr gut«, lobte Mythor. »Nun sage mir, wohin dieses Schiff segelt!«
    »Ihr werdet zur Durduune gebracht, zu Drundyrs Schiff.«
    »Und dann?«
    »Ich weiß es wirklich nicht. Nur Drundyr kennt seine Pläne.«
    »Nach Caer?«
    »Ich weiß es nicht!« beteuerte der Mann.
    Nyala lauschte an der Tür. Plötzlich warf sie Mythor warnende Blicke zu.
    »Deine Freunde holen den Priester«, flüsterte Mythor. »Bis dahin will ich von dir wissen, was uns in Caer erwartet, und sage mir nicht, dass du auch das nicht weißt!«
    »Ich. Nur die Priester kennen die Magischen Stätten. Wir einfache Krieger.«
    »Was sind das für Magische Stätten?«
    »Ich kenne sie nicht! Ich schwöre es!«
    »Man will uns also dorthin bringen?«
    »Ich denke es mir, weil…«
    Nyala rief leise etwas. Mythor hörte nur den Namen Drundyr. Auch der Caer verstand ihn. Für einen Augenblick war Mythor unaufmerksam. Der Caer nutzte seine Chance.
    Blitzschnell schlug er das Schwert zur Seite. Er schrie nach den anderen Wachen.
    Mythor hatte keine Chance, geschwächt, wie er war. Ein Kampf war sinnlos. Jeden Augenblick konnte Drundyr erscheinen.
    Und er kam, begleitet von einem halben Dutzend bewaffneter Krieger. Ein dünnes, überlegenes Lächeln lag auf seinem Gesicht.
    »Du bist ungeduldig, mein junger Freund«, sagte der Priester mit seiner hellen Stimme. »Du wirst lernen müssen zu warten.« Drundyr trat ganz dicht vor Mythor hin. »Du warst in dieser sagenumwobenen Gruft hinter den Wasserfällen, wo wir dich fanden, nicht wahr? Was hast du dort gesehen?«
    »Fahr zur Hölle!« presste Mythor zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Er hielt dem Blick des Priesters stand.
    Drundyr hob die Schultern. Das Lächeln verschwand aus seinem unheimlichen Gesicht.
    »Du wirst reden, verlass dich darauf!« Zu den Kriegern gewandt, befahl er: »Fesselt die beiden wieder! Vielleicht war es ein Fehler, unseren Freund so schnell wieder zu Kräften zu bringen.« Er sah Mythor wieder
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