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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft
Autoren: Connie Mason
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Schlüssel von einem Nagel an der Wand nahm und sich Tanners Zelle näherte. Fast bemitleidete er Tanner, weil er die nächsten Wochen, vielleicht sogar Monate, in der Gesellschaft dieser scharfzüngigen Yankee-Miss verbringen musste. Er konnte verstehen, weshalb sie noch keinen Mann hatte. Welcher Mann würde freiwillig eine Frau heiraten, deren scharfe Zunge und beißende Intelligenz ihm das Leben zur Hölle machen würde?
    Die Zellentür schwang auf, und Tanner trat heraus. Er nickte Beardsley kurz zu und wandte sich dann an Ashley. »Wir haben Geschäftliches zu erledigen, Yankee. Die Hälfte des Geldes jetzt, wenn ich mich nicht täusche.«
    Ashley bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Ihre Erinnerung trübt sie nicht, Rebell.«
    Tanners Miene verhärtete sich. »Erinnerung ist alles, was mir geblieben ist, und ich wünschte bei Gott, ich hätte keine.«
    Ashley, die keinen Sinn in seinen Worten fand, kramte in ihrem Handtäschchen und nahm ein Bündel Banknoten heraus. »Wie soll ich wissen, dass Sie nicht mein Geld nehmen und damit abhauen?«
    »Ohne Pferd und Waffen kann er nirgendwohin«, schaltete sich der Sheriff ein. »Und heute wird er beides nicht mehr bekommen. Ich werde ihm das Pferd und die Waffen morgen am Ort der Abreise persönlich aushändigen.«
    »So viel zum Vertrauen«, murmelte Tanner finster.
    Beardsley zuckte die Achseln. »Ich schütze nur meinen Arsch, Captain.« Plötzlich wurde ihm seine Vulgärsprache bewusst, und er grinste Ashley verlegen an. »Verzeihung, Miss Webster.«
    Ashley legte das Geld auf Tanners Handfläche und fragte sich, ob sie es bereuen würde. Plötzlich spürte sie den unwiderstehlichen Drang, ihm das Geld wieder aus der Hand zu reißen, doch es war zu spät. Tanners große, schwielige Hand schloss sich um die Banknoten, und er verstaute sie in seiner Westentasche.
    »Ich muss einiges einkaufen, bevor wir abreisen«, sagte Ashley. »Ich schlage vor, Sie benutzen einiges von diesem Geld für eine Rasur, einen Haarschnitt und passende Kleidung für die Reise. Und für alles, was Sie sonst für Ihre persönlichen Bedürfnisse brauchen. Um das Essen und die Vorräte kümmere ich mich. Wir treffen uns in zwei Stunden am Mietstall.«
    »Lassen Sie uns eines gleich klarstellen, Yankee. Ich habe zugestimmt, Ihren Ehemann zu spielen, nicht jedoch, Befehle von Ihnen entgegenzunehmen. Ich werde mich an unsere Abmachung halten, aber mich nicht von Ihnen bevormunden lassen. Wenn Sie mit dieser Regel nicht leben können, sollten wir uns besser hier und jetzt trennen.«
    Ashley biss sich auf die Lippen, um diesen abscheulichen Rebellen nicht mit ihrer scharfen Zunge zu verfluchen. Leider brauchte sie ihn, aber eines Tages würde das nicht mehr so sein, und dann würde sie ihm genau sagen, was sie von ihm hielt.
    »Tun Sie, was Ihnen beliebt!«, fauchte sie ihn an. »Seien Sie nur in zwei Stunden beim Mietstall, damit wir uns bei Captain Cramer als Ehepaar vorstellen können.«
    Das Kinn trotzig erhoben, fuhr Ashley auf dem Absatz herum und stürmte aus dem Büro des Sheriffs. Dabei stellte sie vor Tanner und Beardsley unabsichtlich ihre Weiblichkeit zur Schau, als ihr Rock flog und ein Teil ihrer schlanken Waden zu sehen war.
    »O Mann«, murmelte Beardsley, ein wenig benommen vom Auftritt des Drachen mit dem flammendroten Haar. »Diese kleine Lady hat ihren eigenen Kopf. Ich bin mir nicht sicher, ob ich Sie um die nächsten Monate beneide, Captain.«
    »Diese kleine Lady ist überhaupt keine Lady. Sie ist bloß ein unverschämtes Yankee-Flittchen. Vielleicht ist all dieses Gerede von ihrem Bruder reine Erfindung. Wahrscheinlich braucht sie so dringend einen Mann in ihrem Bett, dass sie sich einen kauft. Nach ihrem eigenen Eingeständnis hat sie Erfahrung, und wenn ich mich nicht irre, ist sie auch tatsächlich keine schüchterne Jungfrau.«
    »Ich habe für Sie gebürgt, Captain. Sie haben das Geld genommen. Sie haben eine moralische Verpflichtung, dafür zu sorgen, dass sie sicher ihr Ziel erreicht.«
    »Genau, die moralische Verpflichtung habe ich«, sagte Tanner nachdenklich. »Aber ich werde nicht dafür bezahlt, dass ich ihr im Bett diene. Die Yankee wird den >Dixie< pfeifen müssen, bevor sie mich in ihr Bett locken kann. Vergessen Sie nicht, mir morgen mein Pferd und die Waffen zu bringen«, erinnerte er Beardsley, als er durch die Tür ging.
    »Machen Sie keinen Ärger!«, rief Beardsley ihm nach. Er beobachtete, wie Tanner die Straße hinabging und fragte sich,
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