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Die Flammen meiner Leidenschaft

Titel: Die Flammen meiner Leidenschaft
Autoren: Connie Mason
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altmodischen Haube und ihre ungewöhnlichen Augen gewesen wären ... groß, ausdrucksvoll und leuchtend grün. Mit dem lehmbraunen Reisekleid und der schmucklosen Haube wirkte sie wie eine verklemmte unverheiratete Tante. Ihr rotes Haar und die leuchtenden Augen jedoch verliehen ihr etwas Verruchtes, das in krassem Kontrast zu ihrem spröden Äußeren stand.
    »Da sind Sie bei mir an der falschen Adresse, Lady. Ich bin Sheriff, kein Heiratsvermittler.«
    »Sie sind der einzige, dem ich vertrauen kann, Sheriff. Sie müssen mir helfen!«
    Beardsley nahm seinen Hut ab und fuhr sich mit seinen dicken Fingern durch das schüttere Haar. Er wünschte sich sonst wohin, nur weit fort von dieser furienhaften jungen Frau. »Warum nehmen Sie nicht Platz und erzählen mir, wo der Schuh drückt, Miss? Ich kann Ihnen nicht helfen, wenn ich nicht weiß, worum es überhaupt geht. Sie müssen zugeben, dass Ihre Bitte ein wenig ungewöhnlich ist. Fangen Sie bei Ihrer Erzählung damit an, mir Ihren Namen zu nennen und zu verraten, woher Sie kommen.«
    »Mein Name ist Ashley, Ashley Webster. Ich bin Lehrerin in Chicago.« Sie starrte auf ihre behandschuhten Hände und bemerkte mit Bestürzung, dass sie vor lauter Aufregung ein Taschentuch zerrissen hatte.
    »Sehr gut, Miss Webster, das ist schon mal ein Anfang. Und was hat dieser Unsinn mit dem Ehemann zu bedeuten? Heutzutage ziehen es doch die meisten Frauen vor, sich ihre Partner selbst auszuwählen.«
    Auf seiner Pritsche in der Zelle, nur ein paar Schritte entfernt, hob Tanner MacTavish seinen Hut ein Stück an und musterte die nahezu hysterische Frau. Seine Augen spiegelten Verachtung wider. Ihr Nordstaaten-Akzent ging ihm auf die Nerven. Eine Yankee, dachte er angewidert. Mann oder Frau, es gab keinen Yankee, den er nicht hasste. Diese war besonders lästig. Mangelte es ihr so sehr an Stolz, dass sie um einen Mann betteln musste?
    »Ich versichere Ihnen, dass ich nicht hier wäre, wenn ich nicht verzweifelt wäre«, sagte Ashley mit Schärfe in der Stimme. »Ich bin den weiten Weg von Chicago gereist und habe eine beträchtliche Summe für den Kauf von Ochsen und eines Wagens bezahlt, um mich einem Treck anzuschließen, der morgen St. Joe verlässt.«
    Sie riss ihr Handtäschchen auf und zog einen verknitterten Brief hervor. »Dies ist eine schriftliche Zusage vom Wagenboss, die er nun nicht anerkennen will. Der Wagentreck der Cramer Company ist der letzte, der in diesem Frühjahr aufbricht. Wenn ich nicht mitfahren kann, muss ich bis zum nächsten Jahr warten, und das ist zu spät.«
    Beardsley strich sich übers Kinn. »Ich kenne Captain Cramer. Kann ich Ihren Worten entnehmen, dass Sie allein reisen?«
    Ashley nickte, und in ihren grünen Augen blitzte es wütend auf. Zorn steht ihr gut, dachte Beardsley. Dadurch sieht sie fast hübsch aus.
    »Der Wagenboss hat gedacht, dass ich ein Mann bin«, erklärte Ashley und schwenkte den Brief vor dem Gesicht des Sheriffs. »Er hat mich bereitwillig akzeptiert, als ich ihm schrieb und anfragte, ob ich mich seinem Treck anschließen kann. Ich weiß, mein Name ist ungewöhnlich, aber Ashley können nun mal Frauen und Männer gleichermaßen heißen. Als der Boss jetzt feststellte, dass ich eine Frau bin, weigerte er sich rundweg, mir zu erlauben, mit diesem Wagenzug zu reisen. Diese Frechheit! Er sagte, ich müsste einen Ehemann haben, damit ich mich seiner Gruppe anschließen kann. Oder meine Eltern müssten mich begleiten.«
    Ein leises Lachen ertönte hinter Ashley, doch sie war zu wütend, um sich umzudrehen und nach der Quelle Ausschau zu halten.
    »Ich sage Ihnen, Sheriff, es ist fast unmöglich, in einer Stadt wie St. Joe einen passenden Ehemann zu finden. So habe ich mich entschlossen, Sie um Hilfe zu bitten. Ich nehme an, Sie kennen die Bürger besser als jeder sonst. Ich brauche einen Mann, der mich bis zu meinem Ziel begleitet und nicht meine Lage als allein stehende Frau ausnutzen wird.«
    Beardsley unterdrückte ein Lachen. »Verzeihung, Ma'am, aber sagten Sie nicht, Sie wollen einen Ehemann? Wenn sie heiraten, werden Sie keine allein stehende Frau mehr sein.«
    Ashley sah ihn mit wachsender Ungeduld an. »Ich bin seit fünfundzwanzig Jahren unverheiratet, und habe vor, das zu bleiben. Ich will nicht wirklich heiraten, Sheriff; ich brauche nur einen Ehemann. Lassen Sie mich erklären«, fügte sie hinzu, als Beardsley sie ungläubig ansah. »Ich möchte einen Mann anheuern, der sich als mein Ehemann ausgibt. Er muss
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