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Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen

Titel: Die feurigen Kuesse des Wuestenprinzen
Autoren: Olivia Gates
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besser. Versuch es noch mal, diesmal als vollendeter Gastgeber.“
    „Was erwartest du? Dass ich dich über die Schwelle trage?“
    „Ich bin über dreihundert Kilometer durch die Wüste gefahren – nach einem einstündigen Flug. Da darf ich wohl ein wenig Aufmerksamkeit erwarten.“
    „Erstens bin ich bei dieser kleinen Veranstaltung nicht der Gastgeber, nur die Aufsicht. Und zweitens habe ich keine Lust, ungebetene Gäste herumzuführen.“
    „Nicht dass dein … Ruf noch unter einer so ritterlichen Geste leidet!“
    „Eben.“
    Sie lachte. „Also gut. Ich denke, die vier Schritte schaffe ich zur Not auch allein.“
    Als sie das Zelt betrat, umfing sie angenehmes Dämmerlicht und eine im Vergleich zur Außentemperatur erschreckende Kälte.
    Gebannt hielt sie den Atem an, während sie den hohen Innenraum, der im Beduinenstil reichlich ausgestattet war, auf sich wirken ließ. Das leise Summen des Stromgenerators war kaum zu hören.
    Dann wandte sie sich schnell um. Nicht dass Amjad sie allein hatte eintreten lassen.
    Erleichtert stellte sie fest, dass er vor dem Zelteingang stand, der nun wieder geschlossen war, und sie aus seinen grünen Augen beobachtete.
    Dass sie erbebte, hatte nichts damit zu tun, dass es kühl war.
    Plötzlich verspürte sie den Impuls, auf einen bestimmten Punkt von vorhin zurückzukommen. „Übrigens habe ich keine ‚Taktik‘.“
    Ohne die Miene zu verziehen, widersprach er. „Doch. Sogar eine sehr einzigartige, die dich gefährlich macht.“
    „Durchaus nicht“, erwiderte sie. „Wozu sollte ich eine Taktik brauchen? Dem einen Mann gegenüber, der mich interessiert, würde sie sowieso nicht wirken: Damit meine ich dich.“
    Er lächelte über so viel Aufrichtigkeit. „Und die einzige Frau, die mich interessiert … lass mich nachdenken … gibt es nicht! Ich interessiere mich für keine.“
    Sie nickte. „Aus gutem Grund.“
    „Schön, dass du mich verstehst“, spottete er. „Du glaubst aber nicht, dass ich die Verbrechen einer Frau auf alle anderen projiziere? So weit geht meine sogenannte Paranoia auch wieder nicht.“
    Sie trat näher zu ihm – nachdem sie sich vergewissert hatte, dass er nicht zurückweichen konnte. „Natürlich nicht. Dazu bist du zu eindringl…, oder besser gesagt, du denkst viel zu klar, um das Schreckliche, das du erlebt hast, zu verallgemeinern. Übrigens finde ich es nur zu verständlich, wenn sich daraus eine gewisse ablehnende Haltung entwickelt hat.“
    Er brauchte gar nicht zurückzuweichen. Der Ausdruck seiner Augen genügte, damit Maram stehen blieb. „Mein Problem ist, dass ich ständig Frauen begegne, durch die sich diese ‚ablehnende Haltung‘ noch verstärkt. Natürlich sind sie keine kaltblütigen Kriminellen – ich glaube, so etwas passiert einem nur ein Mal im Leben –, aber oft eigennützig, gerissen und machtversessen. Das Gegenteil müsste erst einmal bewiesen werden. Du siehst, ich verallgemeinere durchaus.“
    „Willst du damit sagen, dass sich außer mir noch andere Frauen in deine Nähe trauen?“
    „Manche, denen es um Macht und Reichtum geht, sind so tollkühn. Aber früher oder später siegt auch bei ihnen der Selbstschutz, und sie verschwinden wieder aus meinem Leben.“
    „Aber … es gibt von allem eine Ausnahme, die die Regel bestätigt.“
    Er lachte. „Und du hältst dich wohl für diese Ausnahme?“
    Sie lächelte ihn unerschütterlich an. Sollte er sich ruhig darüber lustig machen! „Ich bin jedenfalls weder hinter Macht noch Geld her. Ganz im Gegenteil: Davon brauche ich bestimmt nicht noch mehr.“
    „Sagt die Frau, die erst einen regierenden Prinzen und dann einen reichen Erben geheiratet hat! Den ersten hast du überlebt, und vom zweiten hast du dich scheiden lassen, nachdem er deinetwegen sein Erbe verloren hat.“
    Jetzt verging ihr doch das Lachen. „Gehört das noch zu unserem verbalen Schlagabtausch?“
    „Das sind Tatsachen.“
    „Dass Onkel Zaid gestorben ist und Brad enterbt wurde … meinetwegen? Das sind für dich Tatsachen? Für mich klingt das verdächtig nach Paranoia …“
    Übertrieben reuevoll sagte er: „Oh, ich bitte um Entschuldigung. Natürlich hast du damit nichts zu tun! Die beiden waren dumm genug, dich zu heiraten. Typischer Fall von selber schuld. Der kranke alte Mann hat vergeblich versucht, mit seiner jungen sinnlichen Braut mitzuhalten. Und der junge Mann, fast noch ein Kind, hat ebenso vergebens seine ältere Verführerin beeindrucken wollen.“
    Einen Moment blieb
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