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Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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feuchten, geröteten Augen um.
    Mit den ganz normalen, geröteten Augen eines alten Mannes.
    Sofern man die Tränen eines alten Mannes als normal bezeichnen konnte.
    Sie zu sehen besiegelte Ronans Entscheidung.
    Wieder fluchte er, aber die heiße Enge in seiner Brust und Kehle löste sich, und irgendetwas in ihm öffnete sich wie der zersprungene Rabenstein und befreite ihn ebenso unwiderruflich, wie der Stein den Vogel freigegeben hatte.
    Ronan kämpfte gegen den lächerlichen Impuls an, den Kopf zurückzuwerfen und triumphierend aufzuschreien, und ergriff stattdessen Dungal Tarnachs Hand.
    »Habt ihr je von einem MacRuari gehört, der Freunde abgewiesen hat?«, ergänzte er seine ursprüngliche Frage.
    Tränen verschleierten den Blick des Druiden, und seine Stimme klang ebenso bewegt wie Ronans, als er erwiderte: »Nicht zu meinen Zeiten. Aber jene Tage sind schon lange vorbei ...«
    »Nein, heute ist dieser Tag.« Ronan drückte die Hand des alten Mannes. »Wenn Ihr mögt?«
    Eine Träne rann über die Wange des Druiden, als er nickte. »Mit der größten Freude.«
    »Gut, dann sind wir uns ja einig.« Ronan trat zurück und hob sein abgelegtes Plaid auf, weil er es jetzt eilig hatte, aufzubrechen.
    Er hatte viel zu erklären.
    Als Allererstes musste er seiner Frau sagen, wie sehr er sie liebte.
    Erst als er Nathair gegenübergestanden hatte, war ihm klar geworden, dass er es ihr noch nie gesagt hatte.
    Aber kurze Zeit später, als er sein kleines Ruderboot am Ufer des Loch Dubh zurückließ und sich auf den langen Heimritt nach Dare machte, waren diese Worte und alle anderen, die er vielleicht gesagt hätte, wie weggewischt aus seinem Kopf.
    Denn er war gerade erst um eine steile Anhöhe herumgeritten, als ihm ein Zwiebelkorb den Weg verstellte.
    Ein mit breiten Lederriemen und einem Plaid versehener Zwiebelkorb.
    »Grundgütiger Himmel!« Er rieb sich die Augen, aber der Korb blieb, wo er war.
    Ronan zügelte sein Pferd und schwang sich aus dem Sattel, aber seine Füße hatten noch nicht den Boden berührt, als sie schon aus den Bäumen trat, den alten Buckie dicht an ihrer Seite.
    »Gelis!« Mit zwei Schritten war er bei ihr und packte sie an den Schultern. »Herrgott noch mal, Mädchen, ich hab dir doch gesagt, du sollst in der Burg bleiben! Weißt du nicht, was für eine Gefahr ...«
    »Ein paar müde alte Männer mit feuchten Augen sind?« Sie lachte, und ihre Augen funkelten. »Du warst fantastisch! Und ich kann es kaum erwarten ... sie zu begrüßen, wie es sich gehört! Und der Rabe!« Sie strahlte ihn auf eine Weise an, die ihm den Atem raubte. »Wer hätte gedacht ...«
    »Du hast es gesehen?« Ronan ließ die Kinnlade herunterfallen.
    »Wir alle haben es gesehen.« Mit stolzgeschwellter Brust erschien Valdar an ihrer Seite.
    Andere folgten schnell: Hugh MacHugh, Hector, Dragon und sogar Anice mit zwei der jüngsten Küchenjungen, die sich an ihre Hände klammerten. Immer mehr kamen, traten hinter Bäumen oder Ginstersträuchern hervor, bis Ronan hätte schwören können, dass der gesamte Dare'sche Haushalt vor ihm stand.
    Buckie wedelte mit dem Schwanz und bellte, um nicht ignoriert zu werden.
    »Denkst du, wir hätten dich ohne uns als Rückendeckung zu den Bewahrern des Steins gehen lassen?« Valdar zog seine Axt aus dem Gürtel und schwenkte sie grimmig. »Ein einziger schlauer Trick von ihnen, und wir hätten zugeschlagen wie der Blitz!«
    Er stemmte die Fäuste in die Hüften und sah sich um. »Schneller noch!«
    Erst da bemerkte Ronan, wie gut bewaffnet seine Leute waren. Überall schimmerte und glänzte Stahl, und wer kein Schwert führen konnte, hatte zu anderen Waffen gegriffen. Er sah jede Menge Mistgabeln und Sensen, und - falls seine Augen ihn nicht trogen - sogar mehrere lange, scharfe Fischbeinnadeln unter Anice' Gürtel.
    Hugh MacHugh hielt sein Küchenhackbeil in der Hand, und Auld Meg schwenkte ein gruseliges eisernes Geburtswerkzeug, dessen eigentlichen Zweck Ronan sich nicht mal vorstellen wollte.
    Er seufzte, als er all das sah, und schüttelte den Kopf.
    Sein Herz begann wieder schnell und hart zu pochen, und die schreckliche Enge erfasste wieder seine Brust. Diesmal kroch sie nicht nur hinauf, um ihm die Kehle zuzuschnüren, sondern trieb ihm auch die Tränen in die Augen.
    Dann erinnerte er sich an einige von Valdars Worten.
    Wir alle haben es gesehen.
    Ronan räusperte sich, überzeugt, dass hier etwas sehr Merkwürdiges vorging.
    Etwas, das alle wussten außer ihm.
    »Wie
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