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Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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angemessen, seine Klinge gegen einen Bewahrer namens Schlange zu erheben.
    Seltsamerweise milderte die Ironie daran das Unbehagen, das ihn ergriffen hatte, als er seinen Ledersack verschwinden sah. Mit einem Eifer und Tempo, die ihn überraschten, warf er sein Plaid ab und sah dann zu, wie sein Gegner, nicht minder rasch, sein Obergewand ablegte.
    Sein Schwert schimmerte schon in der Hand des Mannes, und ein Gewirr von Narben auf seiner breiten, muskulösen Brust verriet, dass er sich in mehr als einem Duell bewährt hatte.
    Ronan, der wusste, dass er ähnlich gezeichnet war, schwang Dungal Tarnachs Schwert einige Male schnell herum, um es auszuprobieren, täuschte Angriffe vor und parierte welche, bis er ein Gefühl für die Waffe entwickelt hatte.
    Ein höhnisches Grinsen im Gesicht wartete Nathair ab.
    »Komm, greif an.« Ronan winkte ihm und hob sein Schwert zum Kampf. »Zeig mir dein Bestes, damit der Teufel stolz auf dich sein kann.«
    »Spar dir deinen Atem, Rabe.« Der Mann hob Ronans Klinge. »Du wirst ihn brauchen.«
    Ronan winkte wieder auffordernd.
    Aus dem Augenwinkel sah er Tarnach und die anderen an den Rand des freigelegten Kampfrings treten, wo sie einen stillen, aufmerksamen Zuschauerkreis bildeten.
    Für einen schrecklichen Moment fühlte er sich in Dares Halle zurückversetzt und stand wieder Sorley gegenüber. Aber dann griff Nathair an, und Ronans eigene Klinge durchschnitt die Luft, um laut klirrend gegen den fremden Stahl in seiner Hand zu prallen.
    Die Kraft des anderen erschütterte den Raben, die Wucht des Hiebs stieß ihn fast von den Füßen. Obwohl sein Gegner nicht annähernd so groß war wie Ronan, war er wie ein Stier gebaut und besaß vermutlich auch die Muskeln eines solchen.
    Wieder und wieder prallte seine Klinge in einer schnellen Folge heftiger Hiebe und Querschläge gegen Ronans. Sie umkreisten sich und wichen einander aus, attackierten und parierten, und das Klirren von Stahl an Stahl war fast unerträglich laut an diesem kalten Morgen, doch das Rauschen von Ronans Blut in seinen Ohren übertönte noch den Lärm.
    Dann täuschte Nathair einen Angriff vor und sprang sofort wieder zurück, um einen heftigen seitlichen Schwertstreich gegen Ronans Mitte auszuführen. Zum Glück sah Ronan das Aufblitzen der Klinge, duckte sich und rollte sich zur Seite, sodass das Schwert seines Gegners ihn knapp verfehlte.
    Aber in den Augen des Mannes flackerte etwas auf, und Ronan erkannte, was er vorhatte. Nathair wollte jetzt den Rabenstein ergreifen und dessen Macht nutzen, um zu siegen. Er hatte sich schon in die Nähe des Brunnenrandes bewegt und ließ sein Schwert wie wild durch die Luft kreisen, um Ronan in Schach zu halten.
    »Das schaffst du nicht, Schlange! Du wirst ihn nicht bekommen!« Ronan sprang vor und ließ sein Schwert noch schneller kreisen. »Weder du, deine Brüder noch sonst jemand!«
    »Bastard!«, fauchte Nathair. »Der Stein gehört uns.«
    »Nein«, zischte Ronan, »denn es gibt ihn gar nicht mehr!«
    Mit einem Satz sprang er vor und ließ sein Schwert so heftig auf den Stein herunterfahren, dass die Kraft des Hiebs den Stein in zwei perfekte Hälften teilte.
    »Neiiiin!«, brüllte Nathair, als der zersprungene Stein über den Brunnenrand in den Tobar Ghorm hinunterfiel. Wutentbrannt fuhr der Bewahrer zu Ronan herum, seine Klinge zu einem tödlichen Schlag hoch erhoben.
    »Doch!« Ronan parierte den Angriff mühelos, die Klinge des anderen pfiff harmlos über seinen Kopf, während sein eigenes Schwert - oder vielmehr Tarnachs - durch Nathairs Arm hindurch tief in dessen Seite eindrang und ihm die Rippen zerschmetterte.
    Die Augen des Mannes traten ihm fast aus dem Kopf, und Ronans Schwert entglitt seinen Händen, als er kraftlos in sich zusammensackte und zu Boden fiel.
    Es war vorbei.
    Eine jahrhundertealte Ehrenschuld war beglichen.
    Ronan fuhr sich mit dem Handrücken über die Stirn und war sich nur dunkel der Bewegung hinter ihm bewusst. Des Ansturms eines Dutzends dünner, vom Alter gebeugter Männer, die auf den Rand des heiligen alten Brunnens zueilten.
    »Es ist vorbei.« Eine erleichtert klingende Stimme, alt und müde, erhob sich über den Tumult. »Der Stein ist wirklich in der Mitte durchgebrochen.«
    Dungal Tarnachs Stimme.
    Aber sie klang mehr wie die eines der gutmütig vor sich hin grummelnden Graubärte, die sich an dunklen Winterabenden um Dares Kamine versammelten, als die eines grimmigen Bewahrers des Steins.
    »MacRuari! Ihr habt nicht nur den
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