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Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)

Titel: Die feurige Braut des Highlanders: Roman (German Edition)
Autoren: Sue-Ellen Welfonder
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dir zu tanzen!«
    »Ach du liebe Güte.« Gelis machte einen Schritt auf den Tisch der alten Leute zu, aber eine feste Hand hielt sie zurück.
    »Warte«, sagte Ronan leise. »Torcaill wird schon mit ihr fertigwerden.«
    »Jetzt hör mal zu, Frau«, begann der Druide, wie um es zu beweisen. »Es kommt nicht jeden Tag vor, dass ich jemandem freundschaftlich die Hand entgegenstrecke. Heute reiche ich sie dir auch aus Respekt. Das weiß dein kleiner Freund und freut sich darüber. Kannst du nicht ...«
    »Mir wurde schon Respekt entgegengebracht, bevor du deinen ersten Stab gehoben hast!« Devorgilla schob das Kinn vor. »Ich habe es nicht nötig ...«
    »Dann eben aus Respekt und auch Bewunderung.« Torcaill lehnte sich zurück und strich sich über seinen Bart. »Und außerdem«, fügte er mit sich verdüsternder Stimme hinzu, »habe ich meinen Stab schon geschwungen, lange bevor das erste mädchenhafte Erröten deine hübschen Wangen überzogen hat.«
    Devorgillas Lippen formten ein »Oh«, und sie legte die Hand an ihr Gesicht, als wollte sie die Wahrheit seiner Worte überprüfen.
    »Aye, sehr hübsche Wangen«, bestätigte der Druide und nickte, als die Finger der alten Frau nach oben glitten, um das krause grauweiße Haar glattzustreichen.
    »Ich habe trotzdem keine Lust, mit dir zu tanzen«, erklärte sie ihn und ließ die Hand wieder sinken. »Meine Ohren haben nicht vergessen, dass du mich dumm und unfähig genannt hast.«
    In dem Moment begann ein besonders schwungvoller Highland-Reel, und die schrillen Töne der Dudelsäcke und Fiedeln brachten trotz allem ein Funkeln in Devorgillas Augen.
    »Ts, ts«, schnalzte sie missbilligend und wackelte mit ihrem Zeigefinger. »Du warst sehr ungalant!«
    »Dann sind wir ja quitt!« Torcaill sprang auf und zog sie mit sich auf die Füße. »Du kannst nicht abstreiten, dass du mich einen alten Bock und Bussard genannt hast.«
    Er starrte sie über seine lange Nase an, bis ihre Augen belustigt funkelten.
    »So habe ich dich genannt, das stimmt schon«, gab sie zu und ließ sich von ihm zwischen die Tänzer führen.
    »Eine Frau kann sich ja auch mal irren ...«
    Ihre Worte trieben zu Gelis zurück, als die beiden Alten auf der Tanzfläche umherwirbelten. »Bei dir habe ich mich nicht geirrt«, sagte Gelis und lehnte sich zufrieden an ihren Ehemann. »Ich wusste von Anfang an, dass wir - du lieber Himmel, sieh dir das an!«
    Sie zeigte auf das umherwirbelnde Paar. »Siehst du das auch?«
    Ronan blinzelte. »Ja, aber ich kann es kaum glauben.«
    Das silbrige Licht der Nacht fiel hell auf einen hochgewachsenen, gut aussehenden und stolzen Mann, der nur Torcaill sein konnte. Sein Bart und Haar waren so glänzend schwarz wie Ronans, und seine Schultern waren fast so breit wie seine. Nicht mehr hager und grau tanzte er den Reel mit mehr Elan als jeder andere Mann auf der Tanzfläche.
    Und die rotwangige junge Frau in seinen Armen, deren Haar nicht mehr grauweiß war, sondern rötlich braun und glänzend, lachte hell, und ihre Augen funkelten, als er sie im Kreis herumschwenkte. Ihre schwingenden Röcke waren nicht mehr schwarz, sondern blau, und unter den wirbelnden Säumen zeigten sich schlanke Fesseln und flinke, sich perfekt im Rhythmus bewegende Füße.
    Bis sich eine Wolke vor den Mond schob und die Illusion verblasste - und Torcaill und Devorgilla wieder so aussahen wie zuvor.
    Aber sie tanzten noch genauso ausgelassen und lächelten und lachten pausenlos.
    Eine beunruhigende Hitze stieg in Gelis' Kehle auf. Sie strich sich mit einer Hand über die Wange und blinzelte, um die Tränen zurückzuhalten, die keine MacKenzie, die etwas auf sich hielt, vergießen würde.
    »Es heißt, dies sei ein Fest der Liebenden«, sagte sie und hob das Kinn, um dem Zittern ihrer Stimme zu begegnen. »Wenn sie später über die Feuer springen, werde ich es glauben!«
    Ich glaube es jetzt schon - jede Nacht, die wir miteinander verbringen, ist ein Fest der Liebe ...
    Gelis blinzelte, nicht sicher, ob sie die Worte tatsächlich gehört hatte.
    »Bist du genauso glücklich, meine Liebste?«
    Das hörte sie.
    Aber die Unsicherheit in seiner geliebten Stimme überraschte sie.
    »Sag es mir«, bat er. »Bist du genauso glücklich wie die beiden ... so, wie wir sie gerade gesehen haben?«
    Er trat näher, und die Eindringlichkeit seines Blicks versengte sie geradezu.
    Gelis stieß mit den Schultern gegen etwas Festes, Hartes, und sie erschrak, weil ihr erst jetzt bewusst wurde, dass Ronan sie in
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