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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe
Autoren: David Weber
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zur Bearbeitung ist eine ausgedehnte industrielle Infrastruktur unerlässlich. Der Kohlenstoff, der den Grundstock der Panzerstahl-Produktion darstellt, wird fast ausschließlich in den Asteroidengürteln abgebaut. Panzerstahl hat eine derart geringe Dichte, dass er für die kurzwellige Strahlung moderner Waffensysteme praktisch vollständig transparent ist. Damit ist er als Panzerungskomponente alles andere als ideal. Um einen Strahl energiereicher Photonen gegebener Intensität abzuwehren, muss Panzerstahl in deutlich dickeren Schichten verbaut werden als das Material höherer Dichte, das in Panzerungen verwendet wird.
    Flüssige Materialien
    Auch wenn sie streng genommen nicht zur Panzerung gehören, werden an Bord von Sternenschiffen auch zahlreiche Flüssigkeiten aufbewahrt. Vor allem sind dabei flüssiger Wasserstoff und Wasser zu nennen. Die entsprechenden Tanks werden häufig um lebensnotwendige Schiffskomponenten herum angelegt. Die sich auf diese Weise ergebenden flüssigen Barrieren – nicht so effektiv wie ausgewiesenes Panzerungsmaterial – sind häufig mehrere Meter dick und absorbieren restliche Strahlungsenergie, die sämtliche Panzerungsschichten durchdrungen hat. Zugleich verhindern sie, dass Trümmer geborstener Rumpfbauteile tiefer in das Schiff eindringen können. An diesen Spezialtanks werden zu Sicherungszwecken hochleistungsfähige Einwegventile angebracht, die den Tankinhalt notfalls in zuvor evakuierte Expansionstanks befördern, um das Bersten des ursprünglichen Tanks aufgrund äußerer Druckeinwirkungen zu verhindern.
    Ein Überblick über die Entwicklung von Panzerungssystemen
    Betrachtet man Panzerungen an ihrem Bestimmungsort – genau dort, wo ein energiereicher elektromagnetischer Strahl das Schiff trifft –, so scheint die Entwicklung effektiver Panzerungssysteme recht einfach zu sein. Das Problem ist, dass man niemals weiß, wo ein entsprechender Strahl das Schiff nun treffen wird, und überall Panzerung gleicher Dicke zu verbauen, ist schlichtweg nicht praktikabel. Ebenso wie jeder andere Konstrukteur muss auch ein Panzerungsentwickler das System anpassen: Die Eigenmasse der Panzerung muss ebenso berücksichtigt werden wie ihr Gesamtvolumen. Ein ganzes Schiff vollständig zu panzern ist alleine schon aufgrund des Massepreises zu kostspielig. Das bedeutet, der Konstrukteur muss entscheiden, welche Bereiche des Schiffes zu panzern sind … und welche nicht. Bei dem zugehörigen Entscheidungsprozess sind vier Prinzipien ausschlaggebend 10 :
    1.  Die Panzerung alleine kann nicht die ganze Arbeit übernehmen. Es wurde bereits darauf hingewiesen, dass die Panzerung nur im Zusammenspiel mit dem gravitatorischen Seitenschild und der Strahlungsabschirmung funktioniert. Ohne diese Schilde wird ein Zielobjekt, das von Schiffen ähnlicher Kampfstärke mit Raketen beschossen wird, unweigerlich gewisse Schäden nehmen, sobald besagte Raketen erst detonieren oder der Feind auf Strahlwaffenreichweite aufkommt. Eine Ausnahme stellen hier die Hammerköpfe der Schiffe dar, bei denen ein Treffer auf dem nackten Schiffsrumpf (d. h. ohne Schutz durch die Seitenschilde) sehr viel wahrscheinlicher ist.
    2.  Eine Panzerung kann unmöglich alles schützen. Vor diesem Problem stehen jegliche Panzerungsentwickler seit Tausenden von Jahren: irgendetwas (meist Geschwindigkeit oder Feuerkraft) muss geopfert werden, um größeren Schutz zu ermöglichen. Bei einem impellergetriebenen Sternenschiff ergibt sich dieses Problem, weil es nun einmal Grenzen gibt, welche Masse und welches Volumen sich noch in praktikabler Weise bewegen lässt. Daraus ergeben sich entsprechende Beschränkungen, welches Gewicht jedwedem System an Bord zugestanden werden kann. Auch für die Panzerung sind keine Ausnahmen möglich.
    3.  Kampfschiffe sind darauf ausgelegt, im Gefecht gegen Schiffe gleicher oder geringerer Kampfstärke zu bestehen – nicht gegen deutlich überlegenere Schiffsklassen. Die Panzerung eines Schweren Kreuzers beispielsweise ist bestens dafür geeignet, gegen andere Schwere Kreuzer oder leichtere Raumfahrzeuge anzutreten. Ein Schlachtkreuzer hingegen würde einen Schweren Kreuzer mit größter Wahrscheinlichkeit mehr oder minder mühelos zerschmettern 11 . Dieser Praxis liegt ein altes Sprichwort zugrunde: »Quantität hat seine ganz eigene Qualität.« Natürlich wäre es wünschenswert, wenn jeglicher Kampfschifftypus auch der Feuerkraft eines Superdreadnoughts widerstehen könnte, aber das würde
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