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Die Feuertaufe

Die Feuertaufe

Titel: Die Feuertaufe
Autoren: David Weber
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wäre zu erwarten, dass die Konstrukteure hinsichtlich der Frage der Panzerungspriorität die Defensivbewaffnung lediglich als »entscheidend« klassifiziert hätten, um Panzerungsmasse zu sparen. Als letzte entscheidende Komponente sind die Seitenschildgeneratoren zu nennen – sie sind für die Verteidigung unerlässlich, aber auch von diesen Generatoren führt das Schiff eine größere Anzahl mit als unbedingt erforderlich. Dies ist, wie im nachfolgenden Text dargelegt, ein weiteres Beispiel dafür, dass wünschenswerte Redundanzen eine verminderte Panzerungspriorität rechtfertigen.
    Schutzeinrichtungen
    Nachdem die Frage geklärt ist, was es zu schützen gilt, muss sich ein entsprechender Konstrukteur mit dem Problem befassen, auf welche Weise dieser Schutz geboten werden kann. Noch bevor im Rahmen dieses Artikels auf die Panzerung selbst eingegangen werden soll, zeigt sich hier bereits der Einfluss, den die Entwicklung des Laser-Gefechtskopfs auf dieses Problem hatte. Über die Star Knights wird berichtet, bei den Seitenschildgeneratoren bestehe eine Redundanz von 20 % – was bei allen Vorgängermodellen der Schweren Kreuzer der RNM äußerst atypisch war. Diese Redundanz bedeutet, dass ein Schiff dieser Klasse über genügend zusätzliche Generatorkapazität verfügt, um selbst noch bei einem Ausfall von 20 % der Generatoren Nominalleistung zu erhalten. Für einen Schweren Kreuzer stellt dies ein bis dahin beispielloses Maß an Redundanz dar; es überschreitet sogar die Redundanz, für die man sich bei einigen älteren Schlachtkreuzern entschieden hatte. Begründen lässt sich diese Entscheidung mit der Erkenntnis, dass es letztendlich schlichtweg nicht praktikabel ist, einen bombengepumpten Energiestrahl mit stofflicher Panzerung aufzuhalten. Ermöglicht wird diese Vorgehensweise dank der bestens geschulten Rekruten und der hervorragend ausgebildeten Gravtechniker, die die manticoranische Gesellschaft so zahlreich hervorbringt. Im Vergleich dazu mangelt es Haven an Technikern, sodass dort mehr Vertrauen in Panzerungen gesetzt wird; entsprechend gesteht man in Haven der Panzerung von Kampfschiffen auch ein größeres Massenbudget zu.
    Eine ähnliche Entscheidung ist auch der Grund dafür, dass die Star Knights über einen redundanten zweiten Fusionsreaktor verfügen – was als äußerst ungewöhnlich angesehen werden darf. Jeder Reaktor ist für sich alleine imstande, die gesamte im Gefechtsfall erforderliche Energie zu liefern. Dass man sich dafür entschieden hat, einen Ersatz-Reaktor an Bord zu nehmen – trotz dessen beachtlicher Masse –, zeigt eines sehr deutlich: Die Konstrukteure dieser Schiffsklasse wollten sicherstellen, dass die Seitenschildgeneratoren auf jeden Fall mit Energie versorgt werden, koste es, was es wolle. Sobald Kritik daran geübt wird, dass bei diesem Schiffstyp in einem derartigen Maße die Defensivkapazitäten betont werden, wird auch unweigerlich daran gezweifelt, dass diese technische Neuerung sonderlich nützlich ist.
    Die schematische Darstellung der Panzerung bei den Star Knights zeigt einige Charakteristika, die zahlreichen Schweren Kreuzern gemein sind, während andere Aspekte von Schlachtkreuzern und Großkampfschiffen übernommen wurden. Eine für die Öffentlichkeit freigegebene schematische Darstellung der Panzerung findet sich als Abbildung 4 im Anhang; besagte Darstellung ist in den öffentlichen Datennetzen abrufbar, wurde jedoch für diese Veröffentlichung seitens des Autors um eine Legende ergänzt. Im Folgenden werden verschiedene Charakteristika der Panzerung beschrieben. Es sei allerdings noch einmal ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sämtliche offiziellen Unterlagen hierzu geheim sind, insofern kann es sich hierbei nur um auf Sachkenntnis gestützte Vermutungen handeln.
    Rumpfpanzerung im Allgemeinen
    Auf den Breitseiten der Star Knights ist die Außenhaut vermutlich durch ein Panzerungssystem geschützt, das aus Streuschichten auf Strukturgel-Basis zwischen Grenzflächen aus Keramik-Verbundwerkstoffen besteht. Wegen der gewaltigen Fläche, die durch diese Panzerung geschützt werden muss, wurde vermutlich ein kostengünstiges Silicium-Substrat verwendet; es ist also davon auszugehen, dass bei den Grenzflächen Siliciumcarbid verbaut wurde. Bei den Schiffen der Star-Knight -Klasse liegen die lebensnotwendigen, im Kernrumpf untergebrachten Systeme etwa fünfzehn bis zwanzig Meter unterhalb des Schiffsrumpfes. Folglich muss ein Energiestrahl, der auf die
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