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Die Farben der Sehnsucht

Die Farben der Sehnsucht

Titel: Die Farben der Sehnsucht
Autoren: DEBBIE MACOMBER
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nach den richtigen Worten. Doch schließlich sagte sie ihm einfach die Wahrheit – ohne Erklärung oder Ausschmückungen. „Ich bin schwanger.“
    Er wurde bleich. Die längste Minute ihres Lebens verstrich, bevor er etwas sagte. „Ist das Kind von Steve?“
    Wieder schüttelte sie den Kopf, blickte auf und sah ihm direkt in die Augen. „Es ist dein Kind.“
    Wenn sie vorher dachte, er sei bleich, war das kein Vergleich zu dem Schock, der sich jetzt auf seinem Gesicht widerspiegelte. „Ich … habe dich doch gefragt“, erinnerte er sie. „Nach der Nacht bin ich zu dir gekommen und habe dich gefragt, ob du schwanger wärst. Weißt du noch?“
    „Ich weiß. Und ich habe gelogen. Ich hatte etwas gefunden, das ich für einen sehr eindeutigen Beweis gegen deine Unschuld hielt. Deshalb hatte ich Angst, dir nicht trauen zu können. Ich wollte nur noch abhauen.“
    Er beugte sich vor und fuhr sich mit gespreizten Fingern durchs Haar. „Das erklärt einiges.“ Noch immer sah er sie an und sagte: „Ich liebe dich, Colette. Und ich will unser Kind. Ich verstehe, warum du es vor mir geheim gehalten hast – aber sage mir bitte, dass du mir jetzt vertraust.“
    „Ja. Ich vertraue dir.“
    „Wie soll ich dir beweisen, dass ich ein guter Ehemann und Vater sein werde? Verrate es mir, und ich werde es tun.“
    Unwillkürlich musste sie lächeln, denn niemals hätte sie zu hoffen gewagt, dass er ihr Kind, geschweige denn sie , tatsächlich haben wollte. Erst im letzten Monat hatte sie begonnen zu glauben, dass es vielleicht doch eine Chance für sie gab.
    „Die Datei, die du auf meinem Rechner gefunden hast, war nur einer der Gründe, warum du gekündigt hast, nicht wahr?“
    Da sie fürchtete, ihre Stimme könnte versagen, nickte sie nur wortlos.
    „Das Baby spielte bei deiner Entscheidung auch eine Rolle, habe ich recht?“
    Wieder nickte sie.
    „Dann hast du dein Haus verkauft und bist umgezogen, weil du nicht wolltest, dass ich dich finde?“
    „Ja, aber du hast mich aufgespürt“, erklärte sie, „und für jemanden mit deinen Quellen war es bestimmt nicht allzu schwierig.“ Sie zuckte die Schultern. „Ich wollte einen Neuanfang. Ein neues Leben für mich und das Baby.“
    „Das Baby – war das der Grund, weshalb du in der Nacht, bevor ich nach China flog, zu mir gekommen bist?“
    „Ja. Und weil ich mich in dich verliebt hatte.“ Colette lächelte. „Darum wollte deine Tante sich als Ehestifterin versuchen. Doch zu dem Zeitpunkt hatte ich längst entschieden, dass ich es dir sagen musste.“
    „Tante Elizabeth weiß Bescheid?“
    „Drei Menschen wissen von dem Baby – meine Freundin Alix, deine Tante Elizabeth und jetzt du. Ich habe es deiner Großtante gebeichtet, als wir uns das erste Mal begegneten.“ Sie hatte es nicht vorgehabt, aber Elizabeths Überzeugungsgabe hatte gewonnen … „All die Monate behielt ich das Geheimnis für mich. Nicht einmal meine Eltern wissen Bescheid. Dann traf ich deine Tante … und sie fand es heraus.“
    „Gute alte Tante Betty.“ Christian lächelte. „Kein Wunder, dass sie darauf besteht, dass ich dich heirate.“ Mit einem erschrockenen Gesichtsausdruck straffte er die Schultern. „Ich wollte dich sowieso heiraten, mit oder ohne Kind. Ein Kind – unser Kind – ist ein Bonus, mit dem ich nicht gerechnet hätte.“ Er blickte sie stirnrunzelnd an. „Du bist im sechsten Monat?“
    „Fast. Mein Stichtag ist der einundzwanzigste September.“
    „Ich dachte … also, ich dachte, du hättest vielleicht ein paar Pfund zugenommen, doch damit hätte ich nun nicht gerechnet. Ich …“
    Sie setzte sich neben ihn und nahm seine Hand, die sie auf ihren Bauch legte. Ihr Kind reagierte wie aufs Stichwort. Christians erstaunter Gesichtsausdruck brachte sie zum Lachen. Und dann lächelte er mit so unverhohlener Liebe, Stolz und Freude, dass ihr Tränen in die Augen stiegen.
    Er hielt sie in seinen Armen und küsste sie wieder und wieder – und hielt nur lange genug inne, um sie zu bitten, seine Frau zu werden.
    „Ja“, sagte sie und küsste ihn.
    „Bald?“, fragte er.
    „Bald“, versprach sie.

38. KAPITEL
    „Aus ganz neuen Rohstoffen Wolle zu spinnen, hat mich dazu inspiriert, mich auch in meiner Ernährung mal an unbekannte Zutaten heranzuwagen.“
    – Kathy Haneke, Haneke Enterprises, Inc.,Wollgeschäft und Garnweberei
    Lydia Goet z
    Ich hatte gehofft, dass sich Margarets Einstellung gegenüber Danny Chesterfield nach dem Gespräch mit Brad und mir deutlich
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