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Die Farben der Finsternis (German Edition)

Die Farben der Finsternis (German Edition)

Titel: Die Farben der Finsternis (German Edition)
Autoren: Sarah Pinborough
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für wichtigere Dinge aufsparen. Du würdest ohnehin nichts über mich erfahren . Die Wahrheit in einem Rätsel verborgen – nein, über Mr Bright gab es bei dieser Telefonnummer nichts zu erfahren, doch wenn er die Spur aufgenommen hätte, wäre er bei Adam Bradley gelandet.
    »Scheiße.« Cass trat frustriert gegen das Geländer. Er hätte die Nummer doch prüfen und nicht einfach davon ausgehen sollen, dass nichts dabei herauskäme. Mr Brightarbeitete mit versteckten Wahrheiten, das hatte er immer schon getan. Versteckte Wahrheiten, so ein Arschloch.
    »Das ist noch nicht alles. Dieser Privatdetektiv, den du auf alles ansetzt, den haben sie rangekriegt. Er kommt auch dauernd auf deinen Verbindungsnachweisen vor. Er hat ihnen verraten, dass er dir detaillierte Informationen über die beiden Ärzte besorgt hat. Wenn du jetzt noch dazurechnest, dass sie deine Fingerabdrücke draußen an Powells Haustür und dem eingeschlagenen Esszimmerfenster gefunden haben und dass die Empfangsdame in dem Krankenhaus, in dem Gibbs gearbeitet hat, sich an deinen Besuch an dem Tag erinnert, als er ermordet wurde, steckst du ganz schön in der Scheiße.«
    Wie ein Film spulten sich Erinnerungen in seinem Kopf ab. Wie er in Powells Haus alles abgewischt hatte, aber vergessen hatte, dass er den Fensterrahmen berührt hatte, als er ins Haus eingebrochen war. Das Gesicht der Frau an der Rezeption, als er seine Dienstmarke gezückt hatte. Scheiße.
    »Im Augenblick ist ein Team in deiner Wohnung und durchsucht den Müll auf der Straße. Wenn Sie darin die Mordwaffe finden, kannst du einpacken.«
    »Scheiße«, wiederholte Cass.
    »Da kann dich jemand nicht leiden, Cass«, sagte Mullins. »Ich gehe doch recht in der Annahme, dass du niemanden umgelegt hast, oder?«
    »Da kannst du Gift drauf nehmen.« Wieder einmal war es jemand von der falschen Seite des Gesetzes, der sich weder vom Beweismaterial noch von den üblichen Regeln der Polizeiarbeit beeindrucken ließ und stattdessen einfach die Wahrheit sah, wie sie war. »Danke, dass du es mir gesagt hast.«
    »Ich habe dir einen kleinen Gefallen getan. Unter dem Beifahrersitz deines Autos wartet ein kleines Geschenk aufdich. Es sorgt vielleicht für einen kleinen Ausgleich. Viel Glück, Cass.«
    Mit einem Klick wurde das Telefonat beendet. Einen Augenblick lang ließ Cass seiner Wut mit brennenden Augen freien Lauf. Mr Bright hatte ihn ins offene Messer laufen lassen, er hatte ihn reingelegt. Er hatte gewusst, dass Cass der Spur zu Luke folgen würde – verdammt, er hatte ihn sogar noch spielerisch gewarnt, dass ihm genau das gefährlich werden könnte –, und dieses Wissen benutzt, um ihm eine Falle zu stellen. Interessierte es Mr Bright wirklich, wo Abigail Porter war, oder war dieses Treffen nur eine weitere List gewesen, um ihm Bradleys Nummer unterzujubeln? Selbstverständlich Letzteres. Jetzt sah es so aus, als hätte Cass Bradley benutzt, um die beiden Ärzte zu töten, und ihn dann selbst umgebracht. Jesus. Und er wusste, was sie noch denken würden: dass er auf der Suche nach dem Sohn seines Bruders verrückt geworden war. Scheiße. Vor langer Zeit hatte Mr Bright einmal behauptet, er wäre Cass’ Schutzengel. Der Mann hatte Cass’ Familie auf dem Gewissen und jetzt wollte er ihn auch noch vernichten.
    Mr Bright wird da sein . Das hatte Abigail Porter gesagt. Okay, es war an der Zeit, den Kampf mit dem silberhaarigen Mann aufzunehmen. Schließlich hatte er nichts mehr zu verlieren. Rasch stieg er die Feuerleiter hinunter und ging zu seinem Auto. Er steckte die Hand unter den Beifahrersitz und lächelte, als seine Finger den kalten Stahl einer Pistole ertasteten. Gute Arbeit, Artie, dachte er, als er losfuhr und das Revier hinter sich ließ – verdammt gute Arbeit.

    Arthur »Artie« Mullins legte das Telefon hin, lehnte sich in seinem Bürostuhl zurück und sah die beiden Fremdenan, die vor ihm standen. Er konnte sich denken, woher Cass das Mädchen kannte, aber den Landstreicher? Jones bandelte wirklich mit den seltsamsten Menschen an. Kein Wunder, dass er ständig Probleme hatte.
    »So, ihr beiden Hübschen«, sagte er, »Jones ist gewarnt. Meine Insiderkontakte werden dafür Geld verlangen, aber das hole ich mir von Cass wieder, wenn ich ihn sehe. Das wäre mal eine schöne Abwechslung, dass er mir Kohle rüberschiebt.« Er lächelte. »Ich werde euch nicht fragen, warum ihr ihm das alles nicht selbst sagen wolltet oder warum ihr euch überhaupt so für ihn interessiert.
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