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Die Farben der Finsternis (German Edition)

Die Farben der Finsternis (German Edition)

Titel: Die Farben der Finsternis (German Edition)
Autoren: Sarah Pinborough
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er.
    »Aus diesem Raum heraus? Aber …«
    »In zehn Minuten. Geben Sie alles, damit es klappt.«
    Er schloss die Tür hinter sich und die Technikerin beeilte sich, die Apparate so einzustellen, dass sie leisten konnte, was von ihr verlangt wurde. Diese Teilung sollte erst mit der Zeit, langsam und nicht unter Zwang, gelernt werden. Doch er war kein geduldiger Mann und es interessierte ihn sowieso nicht.
    Abigail dachte an den Polizisten. Sie dachte an die Adresse. Als sie ihr beide gegenwärtig waren, schloss sie die Augen. Ihr blieben höchstens zwei Minuten.

    Cass lehnte sich über den Rand des Geländers und wollte gerade die Kippe wegwerfen, als er die Frau bemerkte, die in der Gasse stand und zu ihm hochschaute. Ihm fielen fast die Augen aus dem Kopf. Das war nicht irgendeine Frau – das war Abigail Porter. Was war jetzt los?
    »Halten Sie ihn auf«, sagte sie. Er konnte ihre Worte gut verstehen, obwohl sie nicht schrie. »Sorgen Sie dafür, dass er aufhört. Das neue Gebäude zwischen Hanway und Oxford Street. Erster Stock. Halten Sie ihn auf. Mr Bright wird da sein. In einer halben Stunde.« Ihre Stimme wurde schwächer. »Er soll aufhören.«
    »Was tun Sie hier?« Cass ließ die Zigarette fallen und lief eine Etage tiefer, doch als er in der Gasse ankam, war sie fort. Er ließ den Blick schweifen. Wie konnte sie nur so schnell verschwinden? Was hatte sie hier gewollt? Das Echo ihrer Worte hallte durch seine Erinnerung. Mr Bright wird da sein . Scheiße, Mr Bright war überall. Und jetzt war Abigail Porter aufgetaucht, wenn auch nur sehr kurz.
    Er ging wieder hoch und holte sein Handy heraus, um David Fletcher anzurufen, doch es klingelte bereits. Als erden Namen las, runzelte er die Stirn. Artie Mullins? Er starrte auf sein Display und wäre beinahe nicht rangegangen. Doch Artie rief nur an, wenn es wirklich wichtig war. Was war jetzt wieder passiert?
    »Bist du auf dem Revier, Jones?«, fragte ihn die vertraute barsche Stimme.
    »Ja und nein. Ich rauche eine auf der Feuerleiter. Ganz schön was los hier heute. Warum fragst du?«
    »Geh nicht wieder rein.«
    Cass erstarrte. »Wieso?«
    »Ein Vögelchen hat mir zugezwitschert, dass ich nach dir sehen soll. Meine Neugier hat gewonnen und ich hab’s getan. Sieht so aus, als wärst du in Schwierigkeiten, Mann.«
    »Was für Schwierigkeiten?« Cass warf einen Blick zurück zu der Tür, durch die er gekommen war. Noch war sie geschlossen. Noch wurde er nicht gesucht.
    »Erinnerst du dich an einen Typen namens Adam Bradley?«
    Fast hätte Cass Nein gesagt, doch dann spuckte sein Gedächtnis ein Bild aus – das Bild eines dunkelhaarigen abgemagerten Junkies auf der anderen Seite eines Verhörtisches. Mr Bright hatte Bradley dazu benutzt, in dem Solomon-Fliegenmann-Fall das Video von der Erschießung der beiden Jungen abzuliefern.
    »Vage.«
    »Er wurde wegen Mordes an den beiden Ärzten gesucht«, erklärte Mullins.
    Auf einmal legte sich das Bild des Mannes, der über Powells Mauer verschwunden war, in seinem Kopf über das des gesichtslosen Mannes in den Nachrichten vom Mord an Gibbs. Das war Adam Bradley – gesünder, als er ihn in Erinnerung hatte, und dennoch war es eindeutig der Junkie von damals.
    »Er wurde heute Morgen mit gebrochenem Genick aufgefunden«, fuhr Mullins fort.
    »Ich wüsste nicht, was das mit mir zu tun haben sollte.« Cass hatte keine Lust mehr auf diese Spielchen – worauf wollte Artie hinaus?
    »Anscheinend eine ganze Menge. Die Polizei hat sein Handy in der Wohnung gefunden. Meinen Insiderquellen zufolge wurde er von deiner Nummer zuletzt kontaktiert. Du hast ihn in den letzten Tagen mehrfach angerufen.«
    »Was?« Für einen Augenblick entfielen ihm Mr Bright und Luke sowie die Tatsache, dass Ramsey oben auf ihn wartete. Er hatte Bradley nicht angerufen – er hatte bis eben völlig vergessen, dass der Junge überhaupt existierte. Was war das wieder für eine Scheiße?
    »Tja, die Verbindungsnachweise belegen es schwarz auf weiß: ein kurzer Anruf, der ein paar Minuten gedauert hat, und ein paar Anrufe in Abwesenheit.« Artie schwieg kurz. »Hast du vielleicht vergessen, dass du ihn angerufen hast?«
    Cass ging in Gedanken alle Anrufe der letzten Tage durch. Schließlich hatte er es. Sein Blut gefror. Mr Bright. Immer wieder Mr Bright. Was hatte der Mann gesagt, als er ihm die Karte mit der Telefonnummer gegeben hatte? Du kannst meinetwegen Nachforschungen zu dieser Nummer anstellen, aber wahrscheinlich solltest du deine Zeit
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