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Die Farbe der Liebe

Die Farbe der Liebe

Titel: Die Farbe der Liebe
Autoren: Vina Jackson
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Neugeborene aus den Augen zu lassen.
    Satt und in frischen Windeln schlief die Kleine rasch wieder ein.
    »Ein paar Stunden haben wir jetzt Ruhe«, meinte seine Frau.
    Das erste Morgenlicht fiel durch das offene Fenster und tauchte den Raum in seinen Schimmer. Die Temperatur stieg bereits, und das eintönige Gezirpe der Zikaden wurde deutlich lauter.
    Das Baby in seinem Korb schien von all dem unberührt, friedlich und ohne zu schwitzen schlummerte es. Die dünnen dunklen Haarsträhnen auf dem Köpfchen waren ein bisschen verstrubbelt, sein Atem ging beruhigend regelmäßig.
    »Ich brauche frische Luft«, meinte die Frau und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Draußen ist es auch nicht kühler«, wandte er ein.
    »Aber vielleicht am See.« Sehnsüchtig blickte sie zu der glatten Wasserfläche hinter den Bäumen an der Grenze des Motel-Grundstücks. Auf dem Parkplatz vor den Häuschen stand nicht ein Auto, sie waren die einzigen Gäste an diesem Tag.
    Er sah hinunter auf das Babykörbchen auf dem Boden zwischen dem zerwühlten Bett und der Wand. »Und was ist mit der Kleinen?«
    »Ich habe sie doch gerade erst gestillt«, antwortete seine Frau. »Sie schläft jetzt durch bis zum Mittag oder zumindest bis elf. Sie ist versorgt. Und in spätestens einer Stunde sind wir wieder zurück. Komm, wenigstens kurz!«
    »Gut«, willigte er widerstrebend ein.
    Als wollten sie sich das Einverständnis des Babys sichern, ehe sie es allein ließen, beugten sie sich über den Korb und küssten es auf die Stirn. Erst dann gingen sie hinaus und liefen die hundert Meter zum See.
    »Wir bleiben ja in der Nähe, wir hören sie, wenn sie schreit. Sie hat kräftige Lungen, unsere Kleine«, sagte die Frau. Hand in Hand gingen die beiden barfuß über die Wiese und unter den hohen Eichen hindurch, bis sie den Uferstreifen des kleinen Sees erreichten. Ein schmaler, wackliger Steg ragte ein Stück über die spiegelglatte Fläche, und wundersamerweise stieg von dem seichten Wasser eine sanfte Brise auf, die ihnen über die Haut strich und die Hitze des neuen Tages etwas erträglicher machte.
    Die rauen Planken waren warm unter ihren nackten Füßen. Sie gingen fast bis zum Ende des Stegs. Dort wandte sich die Frau zu ihrem Mann und lächelte ihn auf jene besondere Weise an, die sein Herz jedes Mal zum Schmelzen brachte. Fast wie in Zeitlupe schob sie sich dieTräger des Nachthemds von den Schultern und ließ das zarte Wäschestück zu Boden gleiten. Nun war sie nackt. Morgendliche Sonnenstrahlen fielen auf ihre langen blonden Locken, sodass sie wie von zartem Dunst umhüllt goldenen schimmerten.
    Das beharrliche Zirpen der Zikaden war hier, ein Stück von der Wiese und den Bäumen entfernt, kaum noch zu hören. Plötzlich fanden sich die beiden von einer fast schon unheimlichen Stille umgeben.
    Gebannt von der Schönheit seiner Frau, die mit leicht gespreizten Beinen erwartungsvoll vor ihm stand, hielt der Ingenieur die Luft an. Er saugte jede Einzelheit ihres unverhüllten Körpers in sich auf: das unbeschreibliche Rosa ihrer Nippel, die sich unter der weißen Haut abzeichnenden Rippen, das honigblonde Feuer ihres Schamhaars, die elegante Kurve ihrer Hüften, ihre ausnehmend schmalen Fesseln und das Goldkettchen, ohne das er sie nicht kannte. Dann sah er auf, und als sich ihre Blicke trafen, tauchte seine Seele in die grünen Tiefen ihres Wesens.
    Als sie bemerkte, wie bewundernd er sie musterte, kräuselte sie die Lippen. Ihr Lächeln hatte etwas Rätselhaftes. Seine Mona Lisa vom See.
    »Komm her«, forderte er sie auf.
    Mit einem Schritt auf den Holzplanken trat sie zu ihm.
    Als er sie küsste, gab er sich ganz ihren weichen Lippen hin, und ihre nackte Haut schmiegte sich an seine. Der Augenblick schien kein Ende zu nehmen. Die Zeit stand still.
    Schließlich löste sie sich aus seiner Umarmung. Er hatte die Augen geschlossen. Sie trat einen Schritt zurück, kniete sich hin und zog ihm den weißen Slip herunter, den er vor ihrem Aufbruch noch rasch übergestreift hatte. Dann nahm sie seinen weichen Schwanz in die Hand und umfing ihn mit ihren Lippen. Der Mann erschauderte.
    Die Sonne hob sich über den hitzeflirrenden Horizont hinter ihm und brannte mit jeder Minute stärker auf sie herab. Ihre kräftigen Strahlen trafen auf seinen nackten Rücken, und kurz überlegte er benommen, was wohl heißer sei, das stetig brennende Feuer auf seinen Schultern oder die Glut ihrer Lippen, die sein Glied neckten und mit ihm spielten, wie nur
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