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Die Farbe der Ewigkeit

Die Farbe der Ewigkeit

Titel: Die Farbe der Ewigkeit
Autoren: Dana Kilborne
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unbedingt verhindern – bloß wie?
    Sie beobachtete, wie er zwei Phiolen, gefüllt mit einer roten Flüssigkeit, aus den Seitentaschen seiner Hose holte und sie behutsam auf dem Altar abstellte. Hope schluckte hart. Das musste Shellys und Nadines Herzblut sein – der Grund, warum dieser Mistkerl die beiden umgebracht hatte!
    Doch Baxter brauchte das Herzblut von insgesamt drei Jungfrauen, wenn sein Plan funktionieren sollte.
    Plötzlich wusste Hope, was sie zu tun hatte. Mit angehaltenem Atem und so lautlos wie möglich rappelte sie sich auf und ging auf den Altar zu. Baxter, der ihr den Rücken zuwandte, war noch immer in die Betrachtung der Phiolen versunken, sodass er gar nicht merkte, dass sie näher gekommen war.
    Jetzt musste sie sich nur wenigstens einen der beiden Behälter schnappen und ihn zerstören!
    Ihr Herz klopfte so heftig, dass sie fürchtete, er würde es hören und auf sie aufmerksam werden – nichts dergleichen passierte. Noch zwei Meter … Anderthalb …
    Jetzt!
    In dem Moment, in dem ihre Finger die Phiole umschlossen, wirbelte der Professor plötzlich herum. Hope sah das Aufblitzen des goldenen Zeremoniendolches, dann spürte sie den Schmerz. Er war so intensiv, dass er ihr den Atem raubte. Die Klinge hatte ihr Herz durchbohrt.
    Hope stolperte zurück und taumelte die Stufen der Altartreppe hinunter, während sie fühlte, wie alle Kraft aus ihrem Körper heraussickerte, so wie Wasser aus einem beschädigten Gefäß. Ein Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, dann knickten ihre Knie ein, und sie sackte zu Boden, die Phiole noch immer fest umklammert.
    Nick musste mit anschauen, wie Hope zu Boden stürzte, als er den Eingang der riesigen, dem Fels abgetrotzten Halle erreichte, löste sich ein erstickter Schrei aus seiner Kehle.
    „Hope!“
    Er lief zu ihr. War er zu spät gekommen? Nein, das durfte nicht sein! Er hatte geschworen, sie zu beschützen. Sie durfte nicht tot sein!
    Neben Hope sank er auf die Knie und griff nach ihrer Hand. Sie war so kalt wie der Stein, auf dem sie lag.
    „Hope, nein“, presste er verzweifelt hervor. „Lass mich nicht allein. Ich liebe dich doch!“
    Plötzlich stieß sie einen langen gequälten Atemzug aus.
    Sofort beugte Nick sich über sie und strich ihr über das weiche, rotgoldene Haar. Ihre Haut war so durchscheinend, dass er glaubte, den kühlen Marmor des Altars hindurchschimmern sehen zu können.
    Sie musste furchtbare Schmerzen durchleiden, und trotzdem lächelte sie.
    „Nick …“
    „Es tut mir leid“, sagte er. „Ich bin zu spät gekommen. Ich …“
    Als er merkte, wie sie versuchte, ihm etwas in die Hand zu drücken, runzelte er die Stirn. Es war eine winzige Phiole, mit einer roten Flüssigkeit gefüllt.
    Hope war mittlerweile zu schwach, um zu sprechen, doch er konnte ihre Stimme klar und deutlich in seinem Kopf hören.
    Es ist ihr Blut! Baxter braucht es, um die Kraft des Amuletts umzukehren! Du musst ihn aufhalten!
    In diesem Moment trat Professor Baxter aus dem Schatten hinter dem Altar hervor. Seine Lippen waren zu einem dämonischen Grinsen verzogen, und um seinen Hals trug er an einer silbernen Kette das Amulett des Lichts.
    „In der Tat“, höhnte er. „Du bist zu spät gekommen. Ihr beide seid zu spät gekommen! Niemand wird mich mehr aufhalten. Niemand!“
    Er hielt das Messer, an dem Hopes Blut klebte in der einen, und eine weitere Phiole in der anderen Hand. Als er die Klinge an der Oberfläche des Anhängers abstreifte, fing dieser plötzlich an zu pulsieren. Die Wirkung verstärkte sich noch, als er den Inhalt der Phiole darüber träufelte. Das jetzt blutverschmierte Amulett sah aus, als würde ein dämonisches Herz darin schlagen.
    „Gib mir die Phiole, Junge“, sagte Baxter und streckte die Hand nach Nick aus.
    Der spürte, wie etwas in ihm zerbrach. Er dachte nicht mehr nach, sondern handelte einfach. Der Schmerz darüber, Hope verloren zu haben, und der brennende Zorn auf ihren Mörder – all das war so intensiv, dass es andere Regung in ihm auslöschte.
    Mit einer geschmeidigen Bewegung zog er das Messer aus dem Schaft seines Stiefels und griff Baxter an – oder versuchte es zumindest, kam jedoch nicht einmal in die Nähe des Schwarzmagiers. Denn ehe er zu ihm gelangen konnte, hob der Professor die Hände und murmelte eine Beschwörungsformel.
    Es war, als würde Nick gegen eine Wand laufen.
    „Gib auf, Schwächling! Ich verfüge über Kräfte, gegen die du nichts auszurichten vermagst. Und wenn ich mir das Amulett
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