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Die Farbe der Ewigkeit

Die Farbe der Ewigkeit

Titel: Die Farbe der Ewigkeit
Autoren: Dana Kilborne
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gesagt, als er behauptete, Shelly und Nadine nicht getötet zu haben. Der wahre Mörder hieß Bruce Baxter!
    Tränen traten ihr in die Augen. Es waren Tränen der Wut und der Verzweiflung.
    „Wie konnten Sie das tun?“, fragte sie mit erstickter Stimme. „Ich habe Ihnen vertraut! Nadine und Shelly haben Ihnen vertraut!“
    Doch die Miene des Professors blieb ausdruckslos. Seine stechend blauen Augen musterten sie kühl und ohne jede Emotion. „Diese Opfer waren notwendig“, teilte er ihr so gleichgültig mit, als würde er sich über das Wetter unterhalten. „Sie dienten einem höheren Ziel, ebenso wie es auch Ihr Tod tun wird.“
    In diesem Moment wurde Hope klar, dass sie heute Nacht sterben würde. Und dass es nichts gab, was sie tun konnte, um ihn von seinem Vorhaben abzuhalten.
    Dieser Mann war wahnsinnig!
    Sie schluckte hart, dann stellte sie die Frage, die ihr schon so lange auf der Seele brannte. „Warum? Sie sind hinter diesem magischen Amulett her, stimmt’s?“
    Baxters Kopf ruckte herum. Er feuerte einen wütenden Blick auf Harun ab, der ein leises Winseln ausstieß, wie ein Hund, der von seinem Besitzer getreten worden war. „Hat sie das von dir?“
    Rasch schüttelte Harun den Kopf. „Nein, Meister, ganz bestimmt nicht. Ich habe das Amulett ihr gegenüber niemals erwähnt, ich …“
    Mit einer harschen Handbewegung brachte Baxter ihn zum Schweigen. „Dann wird sie es wohl von ihrem Freund, diesem Franzosen haben. Ich wusste gleich, dass mit dem Jungen etwas nicht stimmt. Zum Glück haben wir ihn ausgeschaltet, sodass er uns nicht mehr in die Quere kommen kann.“ Er wandte sich wieder Hope zu. Ein feines Lächeln umspielte seine Mundwinkel. „Nun, da du ohnehin sterben wirst, kann ich es dir auch ebenso gut erklären: Ja, es geht um das Amulett des Lichts. Jahrhundertelang war es verschollen. Du kannst dir nicht vorstellen, was in mir vorging, als mir plötzlich eine uralte Karte in die Hände fiel, in der die Lage jener Templerburg eingezeichnet war, in der man das Amulett einst versteckt hatte.“
    „Sie Narr!“, stieß Hope verzweifelt hervor. „Alles, was dieses Amulett Ihnen bringen wird, ist der Tod. Die Mächte der Finsternis benutzen Sie nur, Professor! Die haben Ihnen diese Karte zugespielt, damit Sie die Drecksarbeit für sie erledigen.“
    „Schweig!“ Baxters Gesicht hatte sich in eine Maske des Zorns verwandelt. „Ganz gleich, welche Lügen du mir erzählst, du kannst dein erbärmliches Leben nicht mehr retten! Das dritte Opfer wird es mir endlich ermöglichen, das Ritual durchzuführen, um die Kraft des Amuletts umzukehren!“ Unter dem schwarzen Umhang, den er umgelegt hatte, zog er ein goldenes Messer hervor. Die Klinge glitzerte geheimnisvoll im Mondlicht. „Dein Herzblut ist alles, was ich dafür noch benötige. Mit seiner Hilfe kann ich mir die Macht des Amuletts untertan machen.“ Er nickte Harun zu. „Geh und öffne den Zugang. Ich komme nach, sobald ich hier fertig bin, um mich um den Wächter zu kümmern.“
    Verzweifelt kämpfte Hope gegen die Stricke, die sie an den Opferaltar fesselten. „Warum?“, rief sie, um Zeit zu schinden. „Sie waren einmal so etwas wie mein Idol, Professor! Wie konnten Sie sich in ein … solches Monster verwandeln?“
    Baxters bärtiges Gesicht wirkte beinahe ein wenig mitleidig, als er auf sie hinunterblickte. „Ich habe mein ganzes Leben der Wissenschaft geopfert und alles getan, den Menschen die Geschichte näherzubringen. Immer habe ich gegen die dunkle Seite meines Wesens angekämpft, von der ich spürte, dass sie in mir schlummerte. Und was war der Lohn für all meine Bemühungen?“
    Verständnislos schüttelte Hope den Kopf. „Was …? Ich verstehe nicht! Wovon sprechen Sie?“
    „Krebs – im Endstadium. Die Ärzte meinten, dass ich vielleicht noch drei oder vier Monate zu leben hätte.“ Er fuhr sich mit einer nervösen Geste durchs Haar. „Ich war wie vor den Kopf geschlagen. Gott hatte sich von mir abgewandt! Und dann … kam er zu mir und bot mir einen Ausweg aus meiner hoffnungslosen Situation.“
    „Er?“
    „Seinen Namen kenne ich nicht, aber ich weiß noch, er tauchte in der Nacht auf, in der meine Verzweiflung am größten war. Und machte mir ein Angebot. Wenn ich das Amulett des Lichts für ihn beschaffe, wird er mir alles geben, was ich mir wünsche: Reichtum, Macht – und das ewige Leben. Von ihm bekam ich die Karte, und er stellte mir Harun, der die seltene Fähigkeit besitzt, die Aura einer
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