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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme
Autoren: Arthur Ténor
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Wasser eines Flusses. Das furchtbare Gefühl, gescheitert zu sein, überkam mich. Jetzt konnte nichts den neuen Schwarzen Herrn mehr aufhalten. Akys III hatte die Kleider des Schändlichen übergestreift, die ich selbst wie eine Opfergabe in seinem Zelt abgelegt hatte. So konnte der Große Manipulator seinen teuflischen Plan zu Ende bringen: In seiner Teerhülle steckte von nun an ein Körper aus Fleisch und Blut. Als niemand mehr die Orks geführt hatte, hatten sie nicht mehr gewusst, was zu tun war. Doch jetzt konnten sie wieder zum Angriff übergehen. Und diesmal würden sie sogar von einem echten Kriegsstrategen angeführt werden.
    Von diesem Augenblick an war ich überzeugt, dass wir die Schlacht um Isparin schon jetzt verloren hatten.

BEI DEN ELFEN SPRICHT NUR DIE FRAU
    I ch war erschöpft.
    Ich hatte an einem endlosen und ergebnislosen Kriegsrat teilgenommen. Die Herrenbrüder, ihre Berater und die Stammesoberhäupter hatten nichts zustande gebracht, als sich zu streiten und gegenseitig zu beschimpfen, ohne dass dabei auch nur die Spur eines Schlachtplans herausgekommen wäre. Man hätte es für eine Versammlung inkompetenter Generäle am Vorabend des Debakels halten können. Die Elfen und kurz darauf auch die Litithen verließen schließlich das große Zelt, in dem die Sitzung stattfand, und machten sich nicht mal die Mühe, sich zu entschuldigen.
    Es war schon spät in der Nacht, und ich persönlich hatte nur ein einziges Bedürfnis: schlafen. Ich war froh, Armaintho wiederzusehen, der sich ebenfalls freute, dass er dem jungen Knappen, der ihn mir brachte, entwischte. Während ich ihn beruhigte wie einen verspielten Hund, empfing Lizlide ihren Hirsch, der zurückgekommen war, nachdem er seit dem Morgen in den umliegenden Wäldern verschwunden war. Wir saßen auf und folgten Longtothe und seinem Kommando ins riesige Lager der litithischen Ritter, das hinter den bewaldeten Hügeln lag, auf denen die schwere Artillerie
aufgebaut worden war. Da wir in der Nähe eines Waldes waren, schlug ich meiner Gefährtin vor, sich zu einer der Elfengruppen zu gesellen, die sich dort niedergelassen hatten. Natürlich lehnte sie es ab, was mich merkwürdigerweise ärgerte. Denn so sehr mich ihre Anhänglichkeit auch entzückte, sie machte mir auch Angst. Diese Liebe durfte nicht sein, noch weniger als die von Romeo und Julia. Und wenn man bedenkt, wie Shakespeares Stück zu Ende geht …
    Longtothe teilte uns ein rundes Zelt zu, dessen Boden komplett mit dicken Fellen ausgelegt war. Beim Eintreten kam mir der etwas wehmütige Gedanke, dass es ein richtiges Liebesnest war. Wir machten es uns wortlos darin bequem. Ich zog mich aus und behielt nur meine lange Litithen-Unterhose an, während sich Lizlide vollständig entkleidete. Ich hatte alle Mühe, einen kühlen Kopf und die Augen bei mir zu behalten, während mir das Blut in den Schläfen pochte und meine Lungen nach mehr Sauerstoff verlangten. Schließlich legten wir uns hin und kuschelten uns genüsslich in die Pelze. Lizlide schmiegte sich an mich wie ein junges Tier, das nach Wärme und Schutz sucht. Ich war zutiefst bewegt. Ihre Haut war ganz außerordentlich weich. Auch ihr Geruch war einzigartig, er erinnerte an die Pflanzen des Smaragdwaldes. Ich drückte einen sanften Kuss auf ihre Stirn. Sie sah mich an. Eine kleine Laterne, die am mittleren Zeltpflock hing, verströmte ein irisierendes weißes Licht, das in ihren dunklen Augen funkelte. Ihre Hand kam unter dem Fell hervor und strich mir übers Gesicht. Ich zitterte vor Verlangen, sie noch einmal zu küssen. Doch ich konnte es nicht. Ein starkes Gefühl hinderte mich daran … Weder Scham noch Anstand, sondern vielmehr Respekt. Ich hatte Angst, das Band einer so einzigartigen und so reinen Liebe zu zerreißen.
    Sie war es, die den ersten Schritt machte.

    »Warum lässt du die Hose an?«, fragte sie.
    Ich wurde rot wie eine Tomate. Bevor ich dazu kam, irgendeine wirre Erklärung zu stammeln, übernahm sie es mit ungemeinem Zartgefühl, mich auszuziehen.
    »Ich … Das ist vielleicht nicht …«
    »Redet man bei euch immer so viel … vor der Liebe?«
    Ihre Augen blitzten belustigt auf.
    »Das liegt daran, dass …«
    »Pst«, flüsterte sie. »Bei den Elfen spricht nur die Frau.«
    Sie schloss die Augen und begann, Worte in ihrer so klangvollen Sprache zu murmeln. Dann ließ sie sich auf den Rücken sinken und gab sich mir hin … mit Leib und Seele.

    Im Morgengrauen zuckte ich beim durchdringenden Schall eines
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