Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme
Autoren: Arthur Ténor
Vom Netzwerk:
Horns auf meinem Lager aus Fellen zusammen. Das war der litithische Wecker. Ich verwünschte ihn mit den gleichen Worten wie meinen eigenen Radiowecker zu Hause. Da ich es noch nicht schaffte, die Augen richtig aufzumachen, suchte ich tastend nach Lizlide. Hastig setzte ich mich auf. Ich war allein. Und wieder einmal bin ich derjenige, der als Letzter aufsteht, dachte ich. Ich machte es mir im Schneidersitz bequem und widmete mich meinem allmorgendlichen Ritual, meine geistigen und körperlichen Fähigkeiten wieder in Gang zu bringen: gähnen wie ein Bär, mich kratzen wie ein Gorilla, mir die Haare zerzausen wie … Eine Erinnerung tauchte in meinem Gedächtnis auf: eine Ekstase der Sinne und eine Freude der Seele, die so intensiv waren, dass ich in alle Ewigkeit verdammt hätte sein wollen, wenn ich sie nur ein einziges Mal hätte wiederholen können. Verstört dachte ich darüber nach, bis sich ein anderes Bild in mein Bewusstsein drängte: Akys III, der auf sein zukünftiges Königreich zugaloppiert. Wie lange brauchte dieser Herr,
der finster geworden war wie der Tod, um eine Armee von mehreren Hunderttausend Orks zu übernehmen, von denen die Mehrheit einen IQ auf dem Niveau eines Warzenschweins hatte? Einen Tag, eine Woche, einen Monat? Mit jedem Tag, der verging, würde sein Einfluss auf diese Ungeheuer größer werden. Und wenn man die strategische Intelligenz dieses Mannes kannte, konnte man davon ausgehen, dass er einen Kriegsplan aushecken würde, dessen Wirksamkeit seinem Hass entsprach. Ich hörte gerade auf, mir die Haare zu zerzausen, da kam mir eine Idee wie eine Offenbarung. Aufgeregt, als hätte ich das Geheimnis des göttlichen Genies enthüllt, sprang ich auf, zog mich hastig an und lief wie von der Tarantel gestochen nach draußen. Ich entdeckte Ergonthe in der Nähe der eingezäunten Weide, auf der die Equineds standen, wo er mit einigen anderen Rittern diskutierte. Sofort stürmte ich zu ihm und rief: »Ergonthe, ich weiß … ich weiß, wie wir den Schwarzen Herrn besiegen können!«
    Einige Minuten später war ich in Longtothes großem Zelt und musste vor etwa fünfzig Familienoberhäuptern (und Lizlide, die den zweiten Teil der Nacht bei ihrem Volk im Wald verbracht hatte) erklären, was ich meinte. Als Erstes wies ich darauf hin, dass die Orks zwangsläufig eine Phase der Instabilität durchmachen würden, bis sie Akys als ihren neuen Herrscher anerkannten. Dieser Kommandowechsel musste ausgenutzt werden. Als Nächstes erzählte ich ihnen, wie es Deutschland in der ersten Phase des Zweiten Weltkriegs geschafft hatte, halb Europa zu erobern.
    »Als die Feindseligkeiten erst einmal begonnen hatten«, erklärte ich, »standen sich die Gegner mehrere Monate lang gegenüber, und zwar entlang einer befestigten Linie, die die Alliierten für unüberwindlich hielten. Diese Phase wurde ›Sitzkrieg‹ genannt. Dann sind die Deutschen plötzlich massiv
zur Offensive übergegangen, die schweren Panzer ganz vorn wie Bulldozer an der Spitze …«
    »Was sind Bulldozer?«, wollte Fregainthe wissen.
    »So etwas wie mechanische Fantronen. Sie konzentrierten ihre Offensive auf einen begrenzten Frontabschnitt, um die gegnerische Verteidigung zu durchbrechen und frei hinter dem Rücken des Feindes manövrieren zu können. Die französische Führung wurde von dieser Taktik völlig überrumpelt, sodass man von einem ›Blitzkrieg‹ sprach. Und genau das brauchen wir jetzt auch, einen Blitzkrieg! Wir müssen über die Orks herfallen, bevor Akys sie völlig unter seine Kontrolle gebracht hat!«
    Es folgte eine kurze Debatte, die in allgemeine Zustimmung mündete. Longtothe schlug vor, schnell um eine Audienz bei Onorys VIII zu bitten. Dieser empfing uns sofort und begriff gleich, was zu tun war. Er berief eine Dringlichkeitssitzung des Rates ein, in der er eine beachtliche Autorität an den Tag legte, um auf schnelle Entscheidungen zu drängen. So erlebten wir den Antritt eines neuen Oberbefehlshabers, und die Zuversicht kehrte zurück. Danach ging es nur noch um operative Strategien und materielle Vorbereitungen.
    Im Morgengrauen des nächsten Tages war die alles entscheidende Schlacht eröffnet!

HELDENHAFTER ANGRIFF
    A uf der gesamten Breite der Ebene von Isparin (man stelle sich etwa dreißig Kilometer vor) setzte sich die gewaltige Dampfwalze der Verbündeten in Bewegung. Im Westen war das Vorrücken der schweren Fantronen entlang des Titanenwalds am beeindruckendsten. Hunderte von Mastodonten, von denen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher