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Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme

Titel: Die fantastische Reise ins Koenigreich der sieben Tuerme
Autoren: Arthur Ténor
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jedes aus fast zwanzig Tonnen Muskeln und Knochen bestand, marschierten Seite an Seite, sodass kein Strauch und kein Grasbüschel ihren stampfenden Füßen entging. Hinter jeder Angriffslinie liefen Schwadronen von Lanzenträgern mit der Aufgabe, die Orks zu töten, die die wandelnden Häcksler überlebt hatten. Das Brüllen der prähistorischen Tiere war außerdem so durchdringend und gewaltig, dass es die unzähligen Hörner übertönte, die zum Angriff bliesen.
    In der Mitte der Ebene führte die Kavallerie den Zug an. Die Mehrheit war diszipliniert und hielt sich an den Befehl des Generalkommandos, sich nicht allzu weit von der Infanterie zu entfernen. Diese musste sehr schnell zur Unterstützung eintreffen können, wenn die Fühlung mit dem Feind erst mal hergestellt war. Einzelne Einheiten ließen sich jedoch in ihrem Kriegseifer nicht bremsen. Wir beobachteten,
wie sie sich lösten und im größten Durcheinander Richtung Norden stürmten. Später sollten wir ihre Überreste wiederfinden, im wahrsten Sinne des Wortes klein gehackt. Das Gleiche passierte mit einer Kompanie von Sturmogriten, einer Kreuzung aus nicht aufzuhaltenden Trollen und Neandertalern. Immerhin metzelten diese Kriegsbestien in ihrem selbstmörderischen Wahnsinn eine stattliche Zahl von Feinden nieder, die zehnmal so groß war wie ihr eigenes Kontingent und größtenteils aus Unterorks bestand.
    Wir für unseren Teil rückten in vernünftigem Tempo in Gruppen von etwa hundert Mann vor, zwischen denen jeweils ein Abstand von zwanzig bis dreißig Metern gelassen wurde. So bildeten schon wir ganz allein einen guten Teil des Angriffskorridors auf der Ostseite.
    Die Elfen waren nicht weit entfernt, aber viel weniger sichtbar. Ihrem scheuen, unabhängigen Wesen entsprechend, bewegten sie sich in kleinen Gruppen vorwärts, die meisten von ihnen zu Fuß, der Rest auf Hirschen. Ich bemerkte eine Truppe von Elfen, die ich nicht kannte und deren Pracht mich in sprachloses Erstaunen versetzte. Lizlide erklärte mir, dass es Bergelfen waren (ich hätte eher auf Schneeelfen getippt). Sie waren nicht besonders zahlreich, aber im Kampf gefährlicher als Tausende von Orks. Das Besondere an ihnen war, abgesehen von ihrem schneeweißen Haar und ihrer extrem hellen, bläulich schimmernden Haut, dass sie auf weißen Raubkatzen ritten, die fast so hoch wie Equineds waren. Diese Reittiere erinnerten an unsere Pumas und waren ebenso schnell und geschmeidig. Lizlide vertraute mir an, dass die Bergelfen bei ihren Verwandten aus den Wäldern nicht besonders beliebt waren, vor allem wegen ihrer fleischfressenden Gefährten.
    So marschierten wir den größten Teil des Vormittags in Richtung Norden, ohne auf den geringsten Widerstand zu
stoßen. Dann war die Orkarmee plötzlich vor uns, nicht auf der Flucht, sondern breitbeinig aufgestellt mit den Waffen in den Händen. Sie bedeckte die Hügel und Felder wie ein Meer aus schwarzen Insekten. Besorgt stellte ich fest, dass sie ebenfalls über zahlreiche schwere Fantronen verfügte. Die orkischen Kavallerie war ebenso mächtig und blutdürstig wie die unsrige. Was die Infanterie aus Unterorks betraf, sie überstieg zahlenmäßig alles, was ich mir vorgestellt hatte. In der Tat fehlte diesen Legionen der Finsternis nur eine Kleinigkeit, um uns hinwegzufegen: eine strukturierte Führung. Akys hatte noch keine Zeit gehabt, sie zu organisieren, das war auf den ersten Blick zu erkennen.
    Als wir nahe genug herangekommen waren, griffen sie uns an! Aus Zehntausenden Kehlen drang ein Gebrüll, so gewaltig, dass die verbündeten Soldaten vom Oberbefehlshaber bis zu den einfachsten Kriegern vor Entsetzen erstarrten. Zum Glück blieb jedes Armeekorps gelassen und manövrierte gemäß den Anweisungen, die es von seinem Anführer erhalten hatte. So bildeten die Bataillone der Mitte eine Front in Form eines Kosh-(Wolfs-)Kiefers, also gezackt. Die erste Linie bestand aus Infanteristen, die mit großen, rechteckigen Schilden ausgerüstet waren. Diese Taktik erinnerte an die berühmte Schildkrötenformation der römischen Legionen. Die Orks wurden in Engstellen hineingedrückt, wo sie sich gegenseitig behinderten, anrempelten, niedertrampelten. Lanzenreiter und Armbrustschützen setzten nach. Dieses grauenerregende Gemetzel dauerte nicht lang, da die feindliche Kavallerie - Orks auf Equineds, Herrenorks und Fantronen - zur Offensive überging. Mit Schrecken stellte ich fest, dass nichts und niemand ihnen standhielt. Longtothe gab seinen
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