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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman
Autoren: Nora Roberts
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Spiel setzen, um dich zu bestrafen.«
    »Du hast mich bereits bestraft. Und warum? Um zu beweisen, wie klug du bist. Aber jetzt hat dich deine Klugheit verlassen, was?«
    Mit zitternden Knien machte Callie einen Schritt vorwärts. »Ich wollte doch nur wissen, was mit mir passiert ist. Hättest du es nicht auch wissen wollen, Dory?«
    »Bleib, wo du bist. Heb deine Hände, damit ich sie sehen kann. Marcus Carlyle war ein toller Mann. Ein Visionär. Und er war klug, klüger, als du jemals sein wirst.«
    »Was soll ich tun?« Callies Augen hatten sich mittlerweile an die Lichtverhältnisse gewöhnt. Sie konnte Dory erkennen, deren Gesicht voller Schrammen und blauer Flecken und vor Hass verzerrt war. »Sag mir, was ich tun soll.«
    »Du sollst leiden. Bleib stehen.« Dory trat zurück in den Schatten zwischen den Bäumen. Sekunden später rollte ein lebloser Körper auf den Teich zu.

    Callie sah blonde Haare schimmern und wollte vorwärts springen.
    »Ich bringe sie um! Wenn du nicht stehen bleibst, bringe ich sie um.« Dory hob eine Pistole. »Sieh her! Ich habe gesagt, ich hätte ein Messer, nicht wahr? Ich muss mich wohl geirrt haben, das hier sieht mir eher nach einer Pistole aus. Und zwar nach der Pistole, mit der ich beinahe ein Loch in deinen äußerst sexy Ex-Ehemann gepustet hätte. Wenn ich es gewollt hätte, hätte ich ihn umbringen können.«
    Der Strahl der Taschenlampe blendete Callie. »Es wäre ganz einfach gewesen«, fuhr Dory fort. »Dolan hatte ich bereits getötet. Es war eigentlich ein Unfall, ich wollte ihn nur bewusstlos schlagen. Ich habe ihn dabei erwischt, wie er hier herumschlich – genau wie ich.«
    Mit einem höhnischen Lachen trat sie gegen die gefesselte und geknebelte Gestalt am Boden. Callie glaubte, ein leises Stöhnen zu hören, und stieß in Gedanken ein Stoßgebet aus.
    »Aber ich hatte fester zugeschlagen, als ich wollte, und da schien es mir das Beste zu sein, den Typ in den Tümpel zu werfen. Ich hoffte, man würde dich verdächtigen, aber das hat ja leider nicht funktioniert.«
    Ich bin direkt hinter dir , hatte Jake gesagt. Callie beschwor sich, ruhig zu bleiben.
    »Du hast Lanas Kanzlei in Brand gesteckt.«
    »Ja, ein Fegefeuer. Du hättest sie nie engagieren dürfen. Du hättest nie in Angelegenheiten herumstochern dürfen, die dich nichts angehen.«
    »Ich war neugierig. Lass meine Mutter frei, Dory. Es hat doch keinen Sinn, ihr etwas anzutun. Sie hat dir doch gar nichts getan. Ich war es.«
    »Ich könnte dich erschießen.« Dory hob die Pistole und zielte auf Callies Herz. »Dann wäre für dich alles vorbei. Aber das reicht mir nicht mehr. Das wäre zu einfach.«
    »Und warum Bill?« Callie bewegte sich vorsichtig vorwärts, als Dory einen Schritt zurücktrat.

    »Er stellte zu viele Fragen. ›Hast du das gesehen?‹, ›Was ist dies, was ist jenes, was tust du da?‹ Er hat mich auf die Palme gebracht. Und ständig wollte er etwas über die Seminare wissen, die ich belegt hatte. Dauernd musste er seine Nase in die Angelegenheiten anderer Leute stecken. Genau wie du. Ach, sieh mal, was ich hier gefunden habe.«
    Wieder rollte ein gefesselter Körper auf das Wasser zu. »Der Kreis schließt sich immer enger. Siehst du? Ich habe deine beiden Mütter.«
     
    Jake näherte sich, gefolgt von Doug und Digger, aus östlicher Richtung durch den Wald. Es war ihm unendlich schwer gefallen, Callie allein gehen zu lassen. Angestrengt lauschend schlich er durch die Dunkelheit. Sein Herz machte einen Satz, als er Stimmen hörte, aber er zwang sich, nicht einfach loszulaufen — schließlich war er nur mit einem Küchenmesser bewaffnet. Es war die einzige Waffe gewesen, die auf die Schnelle greifbar gewesen war. Geräuschlos bewegte er sich auf die Stimmen zu und blieb mit heftig klopfendem Herzen stehen, als er eine an einen Baum gelehnte menschliche Gestalt erblickte. Als er auf Zehenspitzen weiterging, sah er, dass es zwei Menschen waren und erkannte Callies Väter, die geknebelt und an den Baum gefesselt worden waren. Ihre Köpfe waren auf die Brust gesunken.
    Jake hob die Hand, um Doug und Digger zu signalisieren, dass sie zu ihm aufschließen sollten.
    »Sie sind wahrscheinlich betäubt«, flüsterte er. »Schneid sie los.« Er reichte Doug das Messer. »Bleib bei ihnen und halt sie ruhig, wenn sie wieder zu sich kommen.«
    »Um Himmels willen, Jake, sie hat Vivian und meine Mutter in ihrer Gewalt.«
    »Ich weiß.«
    »Ich komme mit dir.« Doug drückte kurz die schlaff
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