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Die falsche Tochter - Roman

Die falsche Tochter - Roman

Titel: Die falsche Tochter - Roman
Autoren: Nora Roberts
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Presse kommt.« Callie betrachtete die hübsche Anwältin prüfend, während sie den versiegelten Beutel in ihren Rucksack packte. »Ich wette, Sie kommen im Fernsehen richtig gut rüber.«
    »Ja, das stimmt«, erwiderte Lana grinsend. »Und Sie?«
    »Ich schlage ein wie eine Bombe.« Callie schaute sich noch einmal um. »Dolan weiß es noch nicht, aber sein Bauvorhaben ist bereits vor fünftausend Jahren abgeschmettert worden.«

    »Er wird sich wehren.«
    »Diesen Kampf wird er verlieren, Ms Campbell.«
    Wieder streckte Lana die Hand aus. »Ich heiße Lana. Wie schnell wollen Sie die Presse informieren, Doktor?«
    »Nennen Sie mich doch Callie.« Nachdenklich schürzte sie die Lippen. »Nun, zuerst einmal werde ich mit Leo reden und mir eine Unterkunft suchen. Wie ist das Motel vor der Stadt?«
    »Nun ja, sagen wir, es passt zu Woodsboro.«
    »Ich habe schon in den schlimmsten Behausungen gewohnt. Für den Anfang wird das Motel in Ordnung sein. Kann ich Sie irgendwie erreichen?«
    »Über Handy.« Lana zog eine Karte aus der Tasche und kritzelte eine Nummer darauf. »Tag und Nacht.«
    »Wann laufen hier die Abendnachrichten?«
    »Um halb sechs.«
    Callie blickte auf ihre Armbanduhr und rechnete. »Das sollte reichen. Ich werde Sie um drei anrufen.«
    Sie ging auf ihr Auto zu, während Lana neben ihr herstolperte. »Wären Sie bereit, auf einer Gemeindeversammlung zu sprechen?«, fragte sie.
    »Das sollten wir lieber Leo überlassen. Er kann besser mit Menschen umgehen als ich.«
    »Ich könnte mir denken, dass die Leute eher an einer jungen, attraktiven Archäologin interessiert sind als an einem älteren Mann, der hauptsächlich im Labor arbeitet.«
    »Deshalb übernehme ich ja auch das Fernsehen.« Callie schwang sich über den Zaun. »Und unterschätzen Sie Leos Wirkung nicht. Er hat schon Ausgrabungen geleitet, als wir beide noch am Daumen gelutscht haben. Seine Leidenschaft für die Archäologie reißt die Menschen mit.«
    »Meinen Sie, er hat Lust, aus Baltimore hierher zu kommen?«
    Callie ließ ihren Blick noch einmal über die Landschaft schweifen. Fruchtbare Felder, grüne, geheimnisvolle Wälder, ein plätschernder Bach und die glitzernde Oberfläche des Teiches  – ja, sie konnte verstehen, warum Menschen hier Häuser
bauen und sich niederlassen wollten. Und genauso hatten sie wahrscheinlich schon vor vielen tausend Jahren gedacht.
    »Er wird es kaum erwarten können. Um drei«, sagte sie schließlich und setzte sich in ihren Landrover.
    Als sie davonfuhr, hatte sie bereits ihr Handy hervorgeholt und wählte Leos Nummer.
    »Leo!« Sie klemmte das Handy zwischen Ohr und Schulter, damit sie mit der freien Hand die Klimaanlage höher stellen konnte. »Wir sind auf eine Goldader gestoßen.«
    »Ist das deine wissenschaftliche Meinung?«
    »Mir sind ein Oberschenkelknochen und eine Speerspitze praktisch in den Schoß gefallen. Und das in einer Baggergrube, durch die ständig Leute getrampelt sind. Wir brauchen dringend eine ganze Mannschaft hier, einschließlich Sicherheitskräften. Und zwar so schnell wie möglich.«
    »Die Mittel sind bereits ausgereizt, Callie. Hol dir ein paar Studenten von der University of Maryland.«
    »Graduierte oder Erstsemester?«
    »Darüber wird noch diskutiert. Die Universität möchte den ersten Zugriff auf einige der Artefakte haben. Ich werde so schnell wie möglich mit dem Museum für Naturgeschichte reden. Hier läuft schon einiges, Blondie, aber ich brauche noch wesentlich mehr als ein paar Knochen und eine Speerspitze, um etwas zu erreichen.«
    »Das wirst du alles bekommen. Es ist eine Siedlung, Leo, ich spüre es. Was die Bodenbedingungen angeht, so könnten sie besser sein. Außerdem werden wir wahrscheinlich mit diesem Dolan Ärger bekommen. Aber diese Anwältin macht ihm bereits die Hölle heiß. Die Angelegenheit ist ein Politikum, und wir werden schwere Geschütze auffahren müssen, damit Dolan kooperiert. Campbell möchte eine Gemeindeversammlung einberufen.«
    Im Vorbeifahren warf Callie einen sehnsüchtigen Blick auf die Pizzeria, bog jedoch tapfer in Richtung Motel ab. »Ich habe dich dafür eingeplant.«
    »Wann?«

    »Je eher, desto besser. Ich möchte übrigens dem lokalen Fernsehsender heute am Spätnachmittag ein Interview geben.«
    »Für die Medien ist es noch zu früh, Callie. Wir sammeln doch erst Munition. Du kannst doch noch nicht die Story preisgeben, bevor wir uns über die Strategie einig sind.«
    »Leo, es ist Hochsommer. Uns bleiben nur noch
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