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Endlich ein Paar

Endlich ein Paar

Titel: Endlich ein Paar
Autoren: Lindsay Armstrong
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1. KAPITEL
    Das Anwesen wurde Lidcombe Peace genannt, war knapp einen
    Quadratkilometer groß und lag im Razorback Range, nur etwa eine Stunde Fahrt südlich von Sydney in Richtung Southern Highlands. Das Gebäude lag auf einem Hügel. Es war von einer breiten umlaufenden Veranda umgeben und hatte cremefarbene Wände und ein Schindeldach, die an diesem herrlichen Sommertag in der Sonne schimmerten.
    Die junge Frau, die auf der Veranda stand und auf ihn wartete, war genauso elegant wie das Haus und wirkte auf Andrew Keir, als würde sie auf dieses Anwesen gehören. Und das tat sie natürlich auch - oder hatte es früher einmal.
    Sie musste Domenica Harris sein, deren Eltern das Haus gebaut hatten. Das Anwesen befand sich allerdings schon wesentlich länger im Besitz ihrer Familie.
    Als Tochter des bekannten Historikers Walter Harris und seiner Frau Barbara, die gute Beziehungen zu höheren Kreisen unterhielt, hatte Domenica eine privilegierte Kindheit gehabt und war auf die richtigen Schulen gegangen. Sie wartete nur deswegen mit den Schlüsseln auf ihn, weil sich nach dem Tod ihres Vaters herausgestellt hatte, dass es doch nicht so gut um das Vermögen der Familie stand und ihre Mutter und sie Lidcombe Peace verkaufen mussten.
    Als Andrew aus dem Wagen stieg und zur Veranda ging, musste er sich eingestehen, dass er noch nie einer Frau begegnet war, die so bezaubernd war wie sie.
    Domenica war groß und hatte dunkles, langes Haar, blaue Augen und eine zarte-Haut. Sie trug einen Strohhut und ein dreiviertellanges, durchgeknöpftes Kleid in einem aparten Rosèton, das ihre perfekte Figur und ihre langen Beine betonte, dazu flache Schuhe, die farblich perfekt zu dem Kleid passten. In einer Hand hielt sie einen braunen Umschlag.
    Andrew ertappte sich dabei, wie er ihre wohlgerundeten Brüste betrachtete.
    Schließlich kam sie auf ihn zu und streckte ihm die Hand entgegen. "Mr. Keir?
    Ich bin Domenica Harris. Guten Tag. Erst wollte ich meinen Anwalt schicken, aber dann bin ich doch selbst gekommen. Willkommen auf Lidcombe Peace.
    Auf dass Sie viele glückliche Jahre hier verbringen mögen!"
    Andrew kniff die Augen leicht zusammen und fragte sich, warum es ihm zu schaffen machte, dass sie überhaupt nicht traurig klang.
    „Guten Tag, Miss Harris", erwiderte er und schüttelte ihr die Hand. „Es ist sehr nett von Ihnen, dass Sie sich die Mühe gemacht haben. Hoffentlich ist es nicht zu schmerzlich für Sie."
    Domenica betrachtete Andrew Keir nachdenklich. Über einen Makler hatten dieser Mann und sie einen erbitterten Streit ausgefochten. Und sie hatte sein Angebot nur angenommen, weil sie ganz schnell einen Teil des familieneigenen Anwesens verkaufen musste, um ihre Mutter vor dem Bankrott zu bewahren.
    Daher hatte sie sich ihn wesentlich älter vorgestellt. Er war aber höchstens Mitte dreißig. Und er war groß, hatte dichtes dunkles Haar und trug einen perfekt sitzenden hellgrauen Anzug mit einem marineblauen Hemd und einer etwas helleren Krawatte. Mit seinen breiten Schultern und den schmalen Hüften war er ein Mann, der sich von der Masse abhob. Das Auffallendste an ihm wären jedoch seine dunkelgrauen Augen.
    "Wahrscheinlich bin ich realistisch, Mr. Keir", erwiderte sie schließlich kühl.
    Wir haben dieses Anwesen als Urlaubsdomizil genutzt, und mein Vater, der es von seiner Mutter geerbt hatte, war der Einzige, der daran hing."
    "Und woher hat es seinen Namen?" erkundigte sich Andrew Keir.
    Domenica lächelte. "Meine Großmutter war eine gebürtige Lidcombe, und ihre Lieblingsrosensorte war die ‚Peace'." Sie deutete auf die Rosenbüsche vor der Veranda. "Wir haben die Tradition weitergeführt, obwohl das Haus erst nach ihrem Tod erbaut wurde."
    "Sie sind schön", bemerkte er. "Dann werden Sie es also nicht so vermissen?"
    Domenica schloss die schwere Flügeltür auf und öffnete sie. "Ein bisschen schon. Allerdings bin ich momentan sehr beschäftigt. An Urlaub ist nicht zu denken."
    "Und was machen Sie beruflich?"
    Sie warf ihm einen Blick zu und betrat vor ihm die Eingangshalle. "Ich entwerfe Kinderkleidung und habe ein eigenes Label, das inzwischen sehr erfolgreich ist. Deswegen spiele ich mit dem Gedanken, auch Sportkleidung für Frauen zu entwerfen."
    Andrew musste sich eingestehen, dass er überrascht war, denn er hatte sich Domenica Harris als Dame der Gesellschaft vorgestellt. "Entschuldigung, aber warum habe ich eigentlich mit Ihnen verhandelt?" fragte er, als er das Haus betrat. "Das Anwesen gehörte
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