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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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verheimlichen."
    „Sehr gut. Mir ist noch etwas eingefallen. Wie war das eigentlich mit Kitty Chetnam?“
    „Sie war Jerrys Freundin."
    „Das hast du gewußt?"
    „Ja", sagte Helen leise. „Es war zwischen Jerry und mir abgesprochen... damals, als ich noch dafür war, Gilbert zu bekämpfen."
    „Was hatte das Mädchen damit zu tun?"
    „Niemand sollte auf den Gedanken kommen, daß Patrick mit mir liiert sei. Um das zu erreichen, nahm er sich eine Freundin, mit der er sich häufig sehen ließ."
    „Ich verstehe. Es war also ein reines Ablenkungsmanöver?"
    „Nicht mehr als das."
    „Vielen Dank." Rick legte auf und verließ die Telefonzelle. Es dämmerte bereits. Er steckte sich eine Zigarette in Brand und schlenderte die Straße hinab.
    Vor einem Villengrundstück blieb er stehen und drückte auf den Klingelknopf, der in einer schüsselartigen Vertiefung in den Pfeiler des Gartenportals eingelassen war.
    „Ja, bitte?" ertönte eine dunkle, etwas heisere Stimme aus dem Lautsprecher der Sprechanlage.
    „Detektivleutnant Leroy. Ist Meggario zu Hause?"
    „Ja, aber ich bezweifle sehr, ob er für Sie Zeit hat. Es ist schon ziemlich spät.“
    „öffnen Sie das Tor, mein Freund. Er wird mich ganz sicher empfangen."
    „Na, hören Sie mal, das sind ja typische Polizeimanieren! Konnten Sie sich keine günstigere Besuchszeit auswählen?"
    „Hier handelt es sich keineswegs um einen gewöhnlichen Besuch, mein Lieber."
    „Gedulden Sie sich einen Moment. Ich werde Mr. Meggario sprechen."
    Im Lautsprecher knackte es. Die Verbindung war unterbrochen.
    Rick marschierte gelassen vor dem Portal auf und ab. Dann, als der Summer ertönte, warf er die Zigarette weg und trat sie aus. Er öffnete das Tor und schritt auf das von Bäumen halb verdeckte Villengebäude zu.
    An der Tür des Hauses empfing ihn ein bullig und mißtrauisch aussehender Mann von unbestimmtem Alter. Die Achselausbuchtung an seinem Anzug zeigte mehr als deutlich, daß er im Schulterhalfter eine Pistole größeren Kalibers trug und höchstwahrscheinlich zu Meggarios gefürchteter Leibgarde zählte.
    „Folgen Sie mir!" sagte der Mann barsch. „Mr. Meggario ist in der Bibliothek."
    Eine halbe Minute später betrat Rick einen großen, von hohen, dicht gefüllten Buchregalen eingesäumten Raum. Im Lichtschein einer Stehlampe saß Frank Meggario. Bei Ricks Eintritt legte er ein Buch aus der Hand und stand auf.
    „Sie wollen mich sprechen, Leutnant?"
    „So ist es, Mr. Meggario."
    „Darf ich Sie bitten, Platz zu nehmen?" Er wandte sich an den Bullen. „Laß uns allein, Jimmy, sage aber Tom Bescheid, er soll uns Whisky und Eis bringen!"
    Die Tür schloß sich hinter dem Mann, der Jimmy hieß, und Meggario wies mit liebenswürdiger Geste auf einen bequemen Ledersessel. Rick setzte sich und auch Meggario ließ sich wieder in seinen Sessel fallen.
    „Wir kennen uns noch nicht, Leutnant." „Oh, mir sind Sie kein Unbekannter, Mr.Meggario."
    Der Syndikatboß lächelte dünn und geschmeichelt. „Es stimmt, daß ich hier einen gewissen Namen habe."
    „Keinen sehr guten."
    „Mag sein", meinte Meggario ungerührt. „Ein Mann in meiner Position hat viele Feinde und Neider. Sie wissen ja, wie das so geht. Darf ich erfahren, was Sie zu mir führt?"
    Rick lächelte. „Ich wollte Ihnen nur mitteilen, daß es uns endlich gelungen ist, Sie zu überführen!“
    „Um für Witze dieser Art Verständnis zu zeigen, müßte ich Sie schon ein bißchen besser kennen", sagte Meggario, der sich kaum merklich straffte.
    .Wissen Sie, jeder Gangster macht früher oder später einen Fehler, und zwar meistens dann, wenn er anfängt, sich der Diktatur persönlicher Rachegelüste zu beugen. Bei Ihnen ist das ganz ähnlich. Vielleicht wäre es klüger gewesen, diesen Craven am Leben zu lassen. Wir hätten uns seiner schon angenommen."
    .Craven?“ fragte Meggario. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen!"
    „Ich bin noch nicht fertig. Wir wissen, daß er Philmore und Patrick tötete, und wir hatten einen guten Grund, seinem Tod nachzugehen. Dabei stießen wir auf Ilbury."
    „Den kenn’ ich", gab Meggario zu.
    „Es war ein hochdramatisches Zusammentreffen und es hätte Cravens Mädchen um ein Haar das Leben gekostet."
    „Ah, wirklich? Aber was hat das alles mit mir zu tun?"
    „Eine ganze Menge."
    „Ich will Sie gern anhören."
    „Ilbury verlor nämlich die Nerven. Er hatte auf mich angelegt und das Mädchen geriet in seine Schußbahn. Da drückte er ab."
    „Die Ärmste! Wird sie
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