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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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es?"
    „Ich hätte gern ein paar Auskünfte von Ihnen.
    Lucy war an der Tür stehen geblieben. Ilbury sah die angstgeweiteten Augen des Mädchens. Der Drude in seinem Magen verstärkte sich. Lucy wird singen, dachte er. Sie führt das große Wort, aber im entscheidenden Moment wird sie Umfallen.
    „Worum geht es?" fragte Ilbury.
    „Um Ihren Freund Ronny."
    „Was ist mit ihm?"
    „Er ist tot — das wissen Sie doch, nicht wahr?"
    „Das erste, was ich höre. Stimmt's, Lucy?"
    Rick wandte sich um und blickte das Mädchen an. Mit fahriger Geste strich sie sich eine Haarsträhne aus der Stirn. „Jaja", stotterte sie. „Wir sind überrascht!"
    „Ganz überrascht!" spottete Rick. „Sonderlich schwer scheint es Sie nicht zu treffen."
    „O doch!" protestierte Lucy. „Er war ja mein Freund!"
    Rick schaute wieder Ilbury an. „Wer hat es getan?"
    „Langsam", sagte Ilbury mit flacher Stimme, „ich weiß ja noch nicht mal, was passiert ist. Hat man Ronny überfahren? Oder was ist eigentlich los?"
    „Man hat ihn erschossen."
    „Hm", machte Ilbury. „Wo?"
    „Das wissen wir noch nicht. Jedenfalls nicht dort, wo man ihn gefunden hat, in der Liza Street."
    „Ich muß mich setzen", sagte Lucy und ging zu der Couch. Sie ließ sich in eine Ecke fallen und lehnte mit geschlossenen Augen den Kopf zurück.
    „Wann ist Craven weggegangen?" erkundigte sich Rick.
    „Gestern abend", sagte Ilbury.
    „Wohin?"
    „Das hat er uns nicht gesagt."
    Rick schüttelte den Kopf. „Sie muten mir allerhand zu."
    Ilburys Gesicht war ohne jeden Ausdruck.
    Rick wies auf die gepackten Koffer, die im Zimmer standen. „Und was hat das zu bedeuten?"
    „Wir wollten das Quartier wechseln."
    „Ohne Cravens Wissen?"
    „Der war eingeweiht. Wir haben auf ihn gewartet", sagte Ilbury. „Als es klingelte, dachten wir schon, er sei's ... stimmt's, Lucy?"
    „Ja, das stimmt."
    In diesem Moment schrillte die Glocke an der Wohnungstür.
    „Vielleicht ist er das", sagte Rick spöttisch. „Gestatten Sie, daß ich rausgehe?" Er wandte sich um und verließ das Zimmer. Als er die Wohnungstür öffnete, stand ein Taxifahrer draußen. Wo sind die Koffer, die ich runtertragen soll?"
    „Wie heißen Sir?" fragte Rick.
    „Dennis Hudson. Warum? Was ist denn los?“
    Rick zeigte seinen Ausweis. „Ich werde Sie noch brauchen, für eine Zeugenaussage. Notieren Sie sich bitte genau, wann Sie die Aufforderung erhielten, nach hier zu kommen."
    „Ja, aber …"
    „Vielen Dank, das ist zunächst alles", meinte Rick und schloß die Tür. Dann ging er zurück ins Wohnzimmer. „Sie haben vermutlich gehört, wer draußen war?“ fragte er.
    Ilbury schwieg.
    „Mit den Lügen ist das so eine Sache", meinte Rick. „Sie haben im allgemeinen kurze Beine. Sie wollten also auf Mr. Craven warten, aber der Taxifahrer war schon bestellt!"
    „Wir haben nichts damit zu tun!" sagte Lucy plötzlich. „Gar nichts."
    „Womit?" fragte Rick.
    „Mit dem Mord!"
    „Seit wann wissen Sie, daß Craven nicht mehr lebt?"
    „Du hältst den Mund, Lucy!" sagte Ilbury scharf.
    Das Mädchen zuckte zusammen und senkte schuldbewußt die Lider.
    „Ich führe hier das Gespräch", erklärte Rick. „Sie reden nur, wenn Sie gefragt werden. Haben Sie mich verstanden?"
    „Was wollen Sie eigentlich von uns?" fragte Ilbury.
     „Lucy hat recht. Wir haben mit der Geschichte nichts zu tun. Wir sind die ganze Nacht hier in der Wohnung gewesen."
    „Das mag stimmen. Niemand wirft Ihnen vor, daß Sie sich an der Tat beteiligt haben. Aber ich will Ihre Frage nach dem Grund
    meines Besuches gern beantworten: ich suche den Mörder... und Sie werden mir dabei helfen!“
    „Das würden wir gern tun, aber leider haben wir keine Ahnung, wer es getan haben könnte."
    Rick wandte sich an das Mädchen. „Sind Sie der gleichen Ansicht?"
    „Jaja", stotterte Lucy.
    „Man kann es Ihnen an der Nasenspitze ansehen, daß Sie schwindeln... und noch nicht einmal sehr gut!"
    „Das ... das ist unerhört!" stieß Lucy hervor. „Wie können Sie so etwas behaupten?" Die Stimme des Mädchens überschlug sich beinahe,- sie war am Rande der Hysterie.
    „Könnte es sein, daß Meggario dahinter steckt?“ fragte Rick.
    „Meg? Der hat nichts damit zu tun!“ sagte Ilbury rasch, viel zu rasch, wie er selber im nächsten Augenblick merkte.
    Rick grinste. „Sie haben doch einmal für ihn gearbeitet, nicht wahr?"
    „Sie sind gut orientiert."
    „Das gehört zu meinem Beruf."
    „Stimmt. Meg hat mich geraume Zeit
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