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Die Falle

Die Falle

Titel: Die Falle
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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geschehen war.“
    „Du hast diesen Patrick geliebt?"
    „Anfangs glaubte ich es. Aber ich meine heute, daß es nur ein Strohhalm war, an den ich mich zu klammern versuchte. Er war der einzige Mann, zu dem ich Kontakt hatte, und er verstand es, diesen Umstand auszunützen."
    „Wie ist er an diesen Craven herangekommen?"
    „Ich weiß es nicht, Rick!"
    „Was ist mit Franklin?"
    Helen warf einen ängstlichen Blick zur Terrassentür. „Das ist ein anderes Problem."
    „Er war eingeweiht, nicht wahr?"
    „Ja", sagte Helen zögernd.
    „Also kann die Tat doch nicht so zufällig gewesen sein!" erklärte Rick.
    „O doch, aber ich gebe zu, daß Jerry und ich anfangs sehr häufig darüber gesprochen haben. Das war, bevor ich das Unternehmen abzublasen versuchte. Franklin wurde zufälliger Zeuge eines solchen Gespräches; er vertraute sich Patrick an und sicherte ihm seine Unterstützung zu. Du mußt wissen, daß Gilbert dem
    Butler gegenüber einfach scheußlich war. Er hat ihn gedemütigt, wo er nur konnte. Es war ein Fall von Ursache und Wirkung."
    „Franklin hatte andere Gründe“, meinte Rick.
    „Mag sein."
    „Du weißt jetzt, daß er dich liebt, nicht wahr?"
    „Ich weiß es noch nicht lange. Es ist mir ein schrecklicher Gedanke!" sagte Helen fröstelnd.
    „Er war es, der neulich die Pistole auf der Terrasse abschoß, um mich zu bluffen, nicht wahr?"
    „Woher weißt du es?“
    „Das war leicht zu erraten. Miller ist ein genauer Mann; er hatte nirgendwo Spuren gefunden."
    „Franklin wollte mir helfen."
    „Du verteidigst ihn noch? Er wollte nicht dir, sondern sich selbst helfen. Er will dich in seine Abhängigkeit zwingen!" Rick unterbrach sich, da der Gegenstand des Gespräches plötzlich auf der Terrasse erschien.
    „Legen Sie bitte noch ein Gedeck auf, Franklin“,sagte Helen nervös.
    „Sehr wohl, Madame."
    Franklin wollte sich zurückziehen. „Einen Moment noch, bitte!" sagte Rick scharf.
    „Pardon, Sir?"
    Rick wandte sich dem Butler zu. „Sie erinnern sich an das Gespräch, das wir in der vergangenen Nacht führten?"
    „Mein Gedächtnis ist tadellos in Ordnung, Sir."
    „Um so besser. Sie hielten es für angezeigt, mir zu drohen."
    „Pardon, Sir, aber so würde ich es nicht nennen. Vielleicht wäre es richtiger, von einer Warnung zu sprechen. In diesem Zusammenhang darf ich noch darauf hinweisen, daß ich für Mrs. Philmore ganz natürliche Loyalitätsgefühle empfinde und es als meine Pflicht betrachte, sie mit allen Mitteln gegen die Übergriffe der Polizei zu schützen.“
    „Gut gesprochen", lobte Rick spöttisch. „Wenn ich Sie recht verstehe, vergriffen Sie sich also aus purer Uneigennützigkeit im Ton?"
    „Es ging nicht um den Ton, sondern um die Sache", erklärte Franklin mit steinerner Miene. „Ich wollte Mrs. Philmore aus der Bedrängnis helfen und bediente mich dazu der einzigen Waffe, die ich in den Händen zu halten meinte."
    „Dummerweise ging der Schuß nach hinten los", sagte Rick. Er blickte Helen an. „Dein Mann hat für die Kopien der Briefe, die du vor vielen Jahren einmal an mich geschrieben hast, tausend Dollar gezahlt. Er hat sie von Jennifer gekauft. Ohne mein Wissen übrigens. Zu Jennifers Verteidigung möchte ich allerdings sagen, daß sie glaubte, von soviel hirnverbrannter Eifersucht auf ihre Weise profitieren zu dürfen.“
    „Gilbert hat mir niemals etwas darüber gesagt! Und Sie haben Bescheid gewußt, Franklin?“
    „Ja, Madame."
    „Warum haben Sie mich davon nicht in Kenntnis gesetzt?"
    „Ich hielt die Sache für relativ unwichtig."
    Rick schaltete sich ein. „Immerhin glaubten Sie, mir damit drohen zu können!"
    Franklin erwiderte: „Sie werden nicht bestreiten, daß es in der Öffentlichkeit keinen guten Eindruck machen würde, wenn sich herausstellt, daß die Frau eines Detektivleutnants mit den Liebesbriefen ihres ehrenwerten Gatten einen schwunghaften Handel betreibt!"
    Rick erhob sich langsam. „Sagen Sie das noch einmal!"
    „Merkwürdig", erwidert der Butler mit unterkühltem Spott. „Woran liegt es nur, daß die Polizei so empfindlich ist, wenn sie zu Recht angegriffen wird?"
    „Holen Sie jetzt den Kaffee, Franklin!" sagte Helen nervös. „Ich habe nachgerade genug von diesen Vorwürfen und Gegenvorwürfen. Im Moment ist mein ganzes Leben davon überschattet.“
    Franklin verbeugte sich leicht. „Ich bitte tausendmal um Entschuldigung, Madame. Es lag mir fern, Ihre Gefühle zu verletzen." Er wollte sich umwenden und davongehen, aber Rick,
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