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Die Fährte des Nostradamus

Die Fährte des Nostradamus

Titel: Die Fährte des Nostradamus
Autoren: Mathias Rückert
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und Mutige, die alle Warnungen auf die leichte Schulter nahmen und das Geheimnis des schwarzen Ortes erkunden wollten, wurden nie wieder gesehen.“
    Steve schrieb die Adresse zu Ende, bevor er weiter ausführte.
    „Eines Tages beschloss Merlin, der Ursache auf den Grund zu gehen. Er schützte sich mit allen Zaubern, die er beherrschte und machte sich auf den Weg.
    Merlin, du kannst es dir sicher denken, hatte ein besonderes Gespür für Dinge, deren Ursache mit dem Teufel im Zusammenhang standen. Er ließ sich von seinem Gefühl leiten, und fand alsbald das Zentrum des schwarzen Ortes. Du machst dir kein Bild davon, wie menschenfeindlich und öde jener Ort war. Sogar die Luft dort war wie von magischen Gift durchsetzt, und der süßliche Geruch verwesendem Fleisches raubte Merlin den Atem. Doch zu sehen war nichts. Nur staubiger Sand, und unzählige Tierkadaver. Meist waren es Vögel, die dort ihr qualvolles Ende fanden. So blieb ihm nichts anderes übrig, als zu graben, und noch während er den Steinharten Waldboden durchpflügte, fielen tote Vögel vom Himmel.“
    Kirsten klebte an seinen Lippen, und stellte sich das grauenhafte Szenario vor.
    „Merlin grub tiefer und tiefer, und je mehr trockenen Boden er bei Seite schaufelte, umso deutlicher spürte er das Böse. Er wusste... nur er, ein Mensch, der vom Teufel gezeugt wurde, konnte sich ohne Schaden dem Bösen nähern.
    Dann endlich, unter dem Staub der Jahrhunderte, fand er den Zahn. Ein unscheinbares kleines Fossil, das noch nach so langer Zeit in der Lage war, dieses Waldstück zu verpesten.“
    Ich habe wirklich keine Erinnerungen daran. Tiere lassen sich meist von ihren Instinkten leiten, und sind nicht in der Lage, sich an Vergangenes zu ins Gedächtnis zu rufen. Dass ist der Grund für meine fehlenden Erinnerungen jener Zeiten.
     
    „Merlin wusste, dass es nur eine Möglichkeit gab diese negative Kraft zu neutralisieren, und verbrachte viele Tage und Nächte an diesem dunklen Ort, um die erforderlichen kraftvollen Symbole in den Zahn zu ritzen. Ja, er war ein mächtiger Magier, dieser Merlin, und schaffte es sogar, den Zahn mit solch starken Zauber zu versehen, dass er künftig als Waffe gegen den Teufel eingesetzt werden konnte. Ying und Yang würde Trevor sagen“, meinte Steve und beendete seinen Bericht.
    Kirsten dachte an Trevor Toynbee. Sie hatte ihm zwischenzeitlich den Eckzahn für Nachforschungen zur Verfügung gestellt, worauf der Professor eine Kohlenstoffanalyse vorgenommen hatte, und sein Alter auf circa 12000 Jahre datierte.
    „Früher Holozän, meine jungen Freunde. Eine schöne Überraschung, nicht war?“ Toynbee war förmlich aus dem Häuschen, als er Kirsten und Steve das Ergebnis seiner Untersuchungen mitteilte.
    „Und wie kam der Eckzahn schließlich in die Schatulle?“ Kirsten bohrte gnadenlos weiter.
    Steve schaute sie spitzbübisch und strich sich durch Haar, das er neuerdings offen trug. Er machte sich einen Spaß daraus, Kirsten auf die Folter zu spannen, und machte eine Kunstpause, bevor er weiter erzählte.
    „Als der alte Magier immer deutlicher spürte, dass sein Leben dem Ende zuging, versteckte er den Zahn des Bösen in dem Gewölbe unter der Abbaye. Vergiss nicht, wie lange das her ist. Das Gewölbe war noch nicht unter einer meterdicken Erdschicht verborgen. Die Druiden jener Zeit kannten diesen geheimen Ort, und trafen sich dort, um ihre Rituale abzuhalten. Notredamme musste ihn schließlich gefunden haben, als er und seine Männer die Abbaye restaurierten, Er zog die richtigen Schlüsse.
    „Da sehen wir einmal mehr, wie verwurzelt die einzelnen Schicksale der Akteure über die Jahrhunderte waren“, meinte er nachdenklich.
     
    Es waren unbeschwerte Tage für die Beiden, und einzig die Tatsache, dass es Sheldon nicht besser gehen wollte, trübte die Stimmung. Sheldon lebte inzwischen in einem Pflegeheim, und musste rund um die Uhr betreut werden.
    Eines Tages beschloss Kirsten, dass es so nicht weitergehen konnte. Sie und Steve hatten bei Sheldon alles versucht, was ihnen an Magie zur Hilfe stand. Es gab Tage, da schien es für kurze Zeit so, als ob sich eine Verbesserung seines Zustandes abzeichnete. Doch wenn sie voller Hoffnung am nächsten Tag das Pflegeheim aufsuchten, war die Enttäuschung groß. Immer wieder fiel Ed in einen Zustand zurück, den Kirsten nicht deuten konnte.
    Ich werde dir in diesem Fall nicht helfen, meine Liebe. Du hast inzwischen genug gelernt, und müsstest wissen, was zu tun
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