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Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)

Titel: Die Fackeln der Freiheit: Ein Lord-John-Roman (German Edition)
Autoren: Diana Gabaldon
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Buch. Der Sohn eines irischen Vaters und einer französischen Mutter (von denen er seine Titel geerbt hat) diente in Fontenoy in der berühmten Irischen Brigade und war im Siebenjährigen Krieg ein französischer General. Er war tatsächlich während der Schlacht von Falkirk Charles Edward Stuarts Feldadjutant und war in diverse jakobitsche Verschwörungen verwickelt, darunter auch eine, die um 1760 in Irland ausgeheckt wurde.
    Eine kleine Freiheit habe ich mir bei Thomas Lally aber doch herausgenommen. Er wurde 1761 nach der Belagerung im indischen Pondicherry von den Briten gefangen genommen und nach England gebracht, nicht 1760. Da er aber tatsächlich mit den irischen Jakobiten zu tun hatte – und man ihn als Gefangenen der Engländer so offensichtlich als Jamies Seelenverwandten betrachten darf –, dachte ich, dass ich mir die kleine Zeitverschiebung wohl erlauben könnte.
    Eine interessante – wenn auch grimmige – Fußnote in Lallys Leben war es, dass er tatsächlich außer sich über den Schaden war, der seinem Ruf nach der französischen Niederlage vor Pondicherry in Frankreich zugefügt wurde, und dass er darauf drängte, nach Frankreich zurückgeschickt zu werden, um sich dort vor einem Kriegsgericht zu verteidigen. Nach fünf Jahren unablässigen Nörgelns haben ihn die Briten tatsächlich nach Frankreich geschickt – wo er 1766 prompt des Hochverrats überführt und geköpft wurde.
    Zwanzig Jahre später hat ein französisches Gericht die Beweislage erneut überprüft und seine Verurteilung zurückgenommen, was ihm gewiss große Genugtuung bereitet hat.
    Moorleichen
    Moorleichen – im Moor konservierte Menschenleichen – haben mich immer schon fasziniert. Die Kleidung und die Ausrüstungsgegenstände der Leiche von Inchcleraun (was ein echter Ort mit einem echten Kloster ist) sind aus diversen europäischen Moorleichen zusammengesetzt. Ich bedanke mich beim Naturkundemuseum von Los Angeles, das eine Ausstellung über Moorleichen veranstaltet hat, der ich viele meiner Kenntnisse zu diesem Thema verdanke, und beim Britischen Museum, dessen Lindow Man immer schon mit lauter Stimme zu mir gesprochen hat.
    George II., George III. und Horace Walpole
    Ich liebe Horace Walpole, genau wie jeder Mensch, der sich für die englische Gesellschaft des achtzehnten Jahrhunderts interessiert. Der vierte Sohn von Robert Walpole, Englands erstem Premierminister (obwohl er selbst diesen Titel nie benutzt hat), war weder politisch aktiv noch körperlich attraktiv noch sonst irgendwie bemerkenswert. Jedoch war er ein intelligenter, scharfsichtiger, gewitzter, sarkastischer Mensch, der offensichtlich niemals Krämpfe in den Fingern bekam. Seine Briefe zeichnen uns ein detailgetreues, intimes Bild der englischen Gesellschaft in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts, und einigen von ihnen verdanke ich Lord Johns Beobachtungen beim Staatsbegräbnis des Königs.
    Unten finden Sie Walpoles Bericht von dieser Bestattung; vielleicht ist es ja interessant, ihn mit der fiktiven Version im Kapitel 43 zu vergleichen. Natürlich ist die Versuchung groß, alles zu verwenden, wenn man derart ausschweifender historische Eloquenz begegnet, doch einer solchen Versuchung sollte man im Allgemeinen widerstehen. In einem Roman geht es darum, eine bestimmte Geschichte zu erzählen, und zu viele Ausschmückungen können den Leser nur ablenken, so faszinierend sie auch sein mögen.
    Im vorliegenden Fall habe ich Ihnen diese Beerdigung vor allem deshalb beschrieben, weil sie dazu führte, dass Lord John seinen Augenblick der Erleuchtung darüber erlebte, warum Jamie in Helwater bleiben wollte. Darüber hinaus beschreibt sie einen historischen Wendepunkt, der a) dem Leser die zeitliche Orientierung ermöglicht, b) einen metaphorischen Schlussstrich unter das Vorhaben der Greys zieht, c) einen Wendepunkt in Johns Verhältnis mit Jamie Fraser markiert, d) das Tor zu einer neuen Phase der individuellen wie auch der politischen Geschichte öffnet – denn George III. (der der Enkel, nicht der Sohn von George II. war) ist natürlich der König, gegen den die amerikanischen Kolonien revoltiert haben, und wir erleben ja in den späteren Büchern der Highland-Saga, wie dies wiederum Lord Johns, Jamie Frasers und Williams Leben beeinflusst.
    An George Montagu, Esq.
Arlington-street, 13. November 1760
    Wisst Ihr, neulich abends war ich aus Neugier bei dem Begräbnis; ich hatte noch nie ein königliches Begräbnis miterlebt; nein, also hab ich mich dort
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