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Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)

Titel: Die Euro-Lügner: Unsinnige Rettungspakete, vertuschte Risiken - So werden wir getäuscht (German Edition)
Autoren: Hans-Olaf Henkel
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Mittagessen traten Stronach und ich gemeinsam bei einer Veranstaltung in Wien auf. Ich erklärte meine Idee eines Nord-Euro, worauf er zu meiner Verblüffung sagte, diese Lösung wäre noch besser als die Rückkehr zum Schilling – vorausgesetzt, sie ließe sich durchsetzen. Andernfalls sei die Landeswährung immer noch dem Schulden-Euro vorzuziehen. Wie mir auffiel, sind viele Österreicher, im Gegensatz zu deutschen Politikern, durchaus aufgeschlossen für den Nord-Euro. Auch FPÖ -Chef Heinz-Christian Strache hat die Idee überzeugt und, so der Wiener Kurier , »er propagiert sie«, seit er sie kennengelernt hat.
    Frank Stronach hat mich beeindruckt mit seiner Verbindung aus amerikanischer Lockerheit – »call me Frank« – und der »altmodischen« Liebe zu seinem Vaterland. Dagegen wirken unsere Berliner Politiker grau und eindimensional. Wenn diese oder die ihnen hörigen Medien bereits schimpfen, Stronach sei »populistisch«, kann ich ihnen dazu nur sagen: Diese Art von »Populismus« kommt dem Ideal der Demokratie näher als eure Political Correctness . Im Gegensatz zu euch hat der Mann nämlich seinen gesunden Menschenverstand, den Common Sense , bewahrt. Und wenn ich das sage, schwingt sogar etwas Neid mit. Denn einen Stronach haben wir bei uns nicht.
    4. Die »Alternative« zur Alternativlosigkeit
    Schon immer habe ich mich über Angela Merkels Machtwort geärgert, die Euro-Rettung sei »alternativlos«. Das Wort erscheint mir absurd. Es gibt nichts, zu dem sich keine Alternative finden ließe, nichts, das nicht irgendwie umkehrbar wäre. Nichts, außer dem Tod.
    Durch ihre Behauptung der Alternativlosigkeit will die Kanzlerin nur die Idee zementieren, dass gerettet werden muss. Zugleich will sie davon ablenken, dass diese edle Tat unangenehme Konsequenzen haben wird. Denn wenn etwas zwingend geschieht, muss man über die ohnehin unvermeidlichen Folgen nicht nachdenken. Man muss nicht einmal wissen, dass es überhaupt Folgen gibt.
    Auch die österreichische Regierung hat sich für diese »Augen zu und durch«-Politik entschieden. Und zum Glück hat sich ein Frank Stronach gefunden, der sich dem mit aller Kraft widersetzt. Bietet Stronach die Alternative für Österreich, so tut dies für Deutschland die Alternative für Deutschland. Sie ist heute die einzige Partei, die das »für Deutschland« auch verdient. Kein Wunder, dass sie von den anderen Parteien weitgehend ignoriert, von den Medien als Sammelbecken weltfremder Professoren und Rechter disqualifiziert wird. Denn etwas für Deutschland zu tun, kommt in Deutschland nicht gut an. Als Weltmeister der Selbstverleugnung will man einfach nicht dulden, dass eine Partei den Kopf erhebt und sagt: Es ist legitim, seine Interessen zu verteidigen, selbst wenn es deutsche sind.
    Und wie kam ich zu der neuen Partei? Wie gesagt, habe ich seit Jahren eine Alternative zu unserer geölten Politikmaschine in Berlin gesucht. Dort herrscht der parteiübergreifende Konsens, dass Euro-Rettung vor Europarettung geht. Auch die Opposition kritisierte nicht die Milliardenbürgschaft für Griechenland, sondern allenfalls, dass sie »zu spät kam«. Ginge es nach Rot-Grün, würden wir unser Geld noch schneller verschenken, unsre Souveränität noch früher auf dem Altar Europas opfern.
    Mein Buch Rettet unser Geld! entstand als Antwort auf dieses verstörende Unisono des Bundestags, unseren »Nationalmasochismus«. Konkret ausgelöst wurde es durch die europäische Entscheidung, die von den Deutschen geschaffene No-bail-out -Klausel zu kippen. Statt eine Brandmauer zu errichten, sorgt man jetzt für Funkenflug.
    Ich weiß nicht, ob man im heutigen Deutschland überhaupt verstehen kann, wie verzweifelt ich über diese Entwicklung war. Nicht weniger darüber, dass es bei uns in Europafragen keine Opposition gibt. Und wenn sich in der CDU / CSU je Stimmen erhoben, die sich gegen die Selbstaufgabe wandten, wurden sie erst von Helmut Kohl, dann von seiner Nachfolgerin zum Schweigen gebracht. Dasselbe geschah in der FDP , wo sich einiger Widerstand rührte, worauf Hans-Dietrich Genscher den Dritten Weltkrieg an die Wand malte.
    Was das beklemmende Schweigen über die Gefahren der Euro-Politik angeht, herrscht bei uns die ganz große Koalition.Als im Juni 2012 die Abstimmung des Bundestags zum ESM vorbereitet wurde, meldeten sich kritische Stimmen wie Wolfgang Bosbach und Klaus-Peter Willsch in der CDU , Peter Gauweiler in der CSU oder Frank Schäffler in der FDP zu Wort, die ihr
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