Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die ersten Zeitreisen

Die ersten Zeitreisen

Titel: Die ersten Zeitreisen
Autoren: Reinhard Heinrich und Erik Simon
Vom Netzwerk:
Michael,ein Mathematikstudent der Technischen Universität,
der auch als Erzähler fungiert, und sein Freund Wolfgang,
ein Dresdner Oberschüler.
    Die Geschichte beginnt mit etlichen an sich belanglosen
Szenen im Studentenmilieu; darunter ist auch eine halb
scherzhafte Diskussion einiger Studenten (einschließlich
des Erzählers) über die Terrasse von Baalbek, die offenbar
den Leser in die Problematik einführen soll, was allerdings
recht auffällig erfolgt. Wir erfahren also, daß
sich die Terrasse „auf dem höchsten Punkt des syrischen
Grabens zwischen dem Libanongebirge und dem Antilibanon“
befindet und aus riesigen, exakt und fugenlos
aneinandergefügten Steinquadern besteht. Natürlich
wird auch der „Dreistein“ (Trilithon) erwähnt sowie die
Tatsache, daß der größte dieser Blöcke fast 20 m lang
und nahezu 1000 t schwer ist. Es folgt die Behauptung,
daß die Technik der Sklavenhalterzeit nicht zur Bewältigung
des Baus ausreichte und die Terrasse folglich nicht
von Menschen, sondern nur von außerirdischen Besuchern
erbaut worden sein kann. Der Erzähler nimmt in
diesem Disput eine skeptische Haltung ein.
    Nachdem solcherart ein reichliches Drittel der Erzählung
verbraucht ist, beginnt die eigentliche Handlung,
die sich natürlich um das Thema dreht, das vorher rein
zufällig erörtert wurde. Durch seinen Freund Wolfgang
erfährt der Erzähler von einer anderen Terrasse, die über
Nacht am südlichen Stadtrand Dresdens (auf der sog.
Südhöhe) aufgetaucht sein soll. Er beschließt, sich diese
neue Terrasse anzusehen, wird jedoch durch permanenten
Zeitmangel (es ist Ende Januar, die Prüfungen stehen
bevor) davon abgehalten. Als er schließlich Anfang
März in jene Gegend kommt, findet er das Bauwerk tatsächlich
vor; es ist eine etwa im Verhältnis 1:9 verkleinerte
Kopie der Baalbeker Terrasse (letztere kennt er allerdings
nur aus Beschreibungen). Der Erzähler fertigt
eine Lageskizze an und entdeckt auf einem der Steine
eine rätselhafte Zeichnung oder Inschrift, die er abzeichnet,
bevor die hereinbrechende Nacht und ein beginnender
Wolkenbruch ihn zwingen, über morastige Feldwegein die Stadt zurückzukehren. Eine schwere Erkältung
hindert ihn in den folgenden Wochen an weiteren Besichtigungen,
er nutzt jedoch die Zeit zu umfangreichen
Studien (nicht der Mathematik, sondern der Baalbek-Literatur)
und stellt dabei weitgehende Übereinstimmungen
zwischen beiden Terrassen fest — das Verhältnis der
Seitenlängen ist dasselbe, beide liegen auf einer Anhöhe,
die Längsseiten weisen in dieselbe Himmelsrichtung, es
gibt drei besonders große Blöcke (in Dresden rund 2 m
lang) usw.
    Wieder genesen, will der Erzähler weitere Nachforschungen
anstellen, findet jedoch die „Terrasse von
Dresden“ nicht mehr vor. Im restlichen Drittel der Erzählung
versucht er, erstens das rätselhafte Auftauchen,
zweitens das ebenso sonderbare Verschwinden der Terrasse
und drittens die geheimnisvolle Inschrift zu ergründen.
Das Auftauchen bleibt ungeklärt und wird aus diesem
Grunde einem außerirdischen Besuch zugeschrieben.
Anders das Verschwinden: Der Erzähler bringt in
Erfahrung, daß die Steinblöcke beim Straßenbau in
Schwerin Verwendung gefunden haben. Dort angekommen,
muß er jedoch resignieren, denn die Straße ist
schon wieder aufgerissen, und die Kollegen vom Tiefbau
wissen nichts über den Verbleib der Steine.
    Die Inschrift erweist sich als sumerische Keilschrift, das
Lautbild ergibt jedoch in dieser Sprache keinerlei
Sinn.
    Schließlich gerät der Erzähler an einen ungarischen
Kommilitonen, dem der Text bekannt vorkommt — Ungarisch
ist es freilich nicht. Es stellt sich heraus, daß in
Ungarn eine türkische Familie lebt, deren Vorfahren osmanische
Statthalter im Libanon waren. Von dort hat die
Familie eine Redewendung in unbekannter Sprache mitgebracht,
die mit dem Klang der Inschrift übereinstimmt
und, von der Familie in Anspielung auf die Zeiten des
Sultanats gebraucht, sinngemäß bedeutet: „Wir sind
auch nicht mehr das, was wir früher waren.“
    Eingedenk dieser Worte ermahnt der Erzähler seine Leser
aller künftigen Generationen, ja nicht das Auftauchender nächsten Terrasse und damit die Chance des interplanetaren
Kontakts zu verpassen, denn es „ist zu
befürchten, daß Sie die dritte Terrasse einfach übersehen,
weil Sie sie für die Bauklötzer Ihres Sohnes halten.
Und das wäre doch sehr schade, nicht wahr?“
    Das sind die letzten Sätze der Erzählung.

Anhang G
    Die
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher