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Die ersten Zeitreisen

Die ersten Zeitreisen

Titel: Die ersten Zeitreisen
Autoren: Reinhard Heinrich und Erik Simon
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das Manuskript
der „Ersten Zeitreisen“ mit sich führten, um einen Teil
davon zu Beginn des dreiundzwanzigsten Jahrhunderts
zu veröffentlichen, somit vor den Gefahren der Zeitreise
zu warnen und möglichst T. E. Traveller von der Erfindung
der Zeitmaschine abzuhalten. Aus diesem Grunde
wollten sie ihre Dokumentation, aus der sie vorsorglichalle exakten Hinweise auf die wahren Funktionsprinzipien
des Tempomobils entfernt hatten, als Zyklus phantastischer
Erzählungen ausgeben, da Timothy Travellers
Vorliebe für dieses Genre bekannt war. Zusätzlich versuchten
sie, die Zeitreise generell als unmöglich hinzustellen,
indem nur reine Tatsachen berichtet wurden,
denn bekanntlich glaubten die Altvorderen an alle prophezeiten
technischen Errungenschaften mit Ausnahme
derer, die später verwirklicht wurden. Der von Heinrich
und Simon angestrebte Effekt trat jedoch nicht ein, denn
offensichtlich ist die Zeitmaschine ja doch erfunden worden,
da es sie heute gibt; hingegen sind die beiden wagemutigen
Vergangenheitsschützer seither verschollen.
    Die Untersuchung der Konstruktionsunterlagen ihrer
selbstgebauten Zeitmaschine (eine Dienstmaschine hatten
sie nicht erhalten) ergab, daß infolge eines Materialfehlers
mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Versagen
des Tempometers mit nachfolgendem Defekt der Kristallsäule
zu erwarten war. Dies vorausgesetzt, hätte die
Fehlanzeige die beiden Zeitreisenden in die zweite
Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts geführt, und wenn
dem so ist, hat T. Traveller das ihm zugedachte Werk womöglich
gar nicht gelesen, denn im zwanzigsten Jahrhundert
wimmelte es von derartigen Geschichten, so daß die
eine
wahre
[23] darin untergegangen sein könnte.
    Vielleicht hat T. Traveller sie sogar gelesen und nicht an
der Möglichkeit der Zeitmaschine, wohl aber an der solcher
verheerenden Auswirkungen gezweifelt.
    Es sind auch Stimmen laut geworden, wonach der Versuch,
mit Hilfe einer Zeitmaschine die Erfindung derselben
zu verhindern, wegen immanenter Unlogik von vornherein
zum Scheitern verurteilt war, denn hätten die
beiden die Erfindung der Zeitmaschine tatsächlich verhindert,
womit hätten sie es dann getan? Diese Überlegung
ist nicht völlig zwingend, wie die authentische GeschichteT. Travellers zeigt: Wenn die Zeitmaschine
aufgrund eines Buches erfunden wurde, das infolge dieser
Erfindung gar nicht existiert hat, dann kann man sie
auch verschwinden lassen, indem man sich einer verschwundenen,
also ebenfalls nicht existenten Zeitmaschine
bedient. Das ist offensichtlich und bedürfte keines
Beweises, der aber dennoch erbracht wurde, indem
die Möglichkeitsrelation der Zeitmaschine als Spiegelfunktion
ihrer Unmöglichkeiten dargestellt und gezeigt
wurde, daß beide Darstellungsformen äquivalent sind. [24]
    Das gescheiterte Unternehmen der beiden Vergangenheitsschützer
widersprach also nicht der Logik, es widersprach
lediglich aller Erfahrung der menschlichen Geschichte:
Nur in phantastischen Erzählungen ist es
möglich, eine Erfindung einfach wieder verschwinden zu
lassen; in der Realität muß man zusehen, wie man mit ihr
zurechtkommt. Und „Die ersten Zeitreisen“ sind ja, wie
gesagt, die reinste Wahrheit.

Anhang A
    „Neue Perspektiven der Energiegewinnung“
    Ein Auszug aus den „Mitteilungen des Instituts
für Angewandte Literaturkritik“,
Serie C (Wissenschaftliche Fachliteratur),
Nr. 2/2201, S. 504
    . . . Weiterhin legt der Autor des rezensierten Artikels,
Mitarbeiter am Institut für graduelle Unmöglichkeit,
dar, daß bei Carnotschen Kreisprozessen bekanntlich
der Wirkungsgrad als
η =
T 1 - T 2
    T 1
    definiert ist, wobei aus
dem Wärmereservoir mit der Temperatur T 1 eine Wärmemenge
Q 1 fließt, von der ein Teil als Wärmemenge Q 2 in
den Wärmebehälter 2 mit der Temperatur T 2 gelangt und
der Rest als nutzbare Arbeit A = Q 1 + Q 2 frei wird. Wegen
Q = mRT • ln (
V II
    V I
)
    und somit auch
η =
Q 1 - Q 2
    Q 1
=
A
    Q 1
    ist der thermische Wirkungsgrad η ein Maß für den
Anteil der nutzbaren Arbeit am gesamten Energieumsatz
Q 1 und im Normalfall T 1 > T 2 kleiner als 1, d. h. es geht
ein Teil der Energie für die Nutzung verloren. Setzt man
z. B. T 1 = 10 K und T 2 = 5 K, so ergibt sich
η =
5 K
    10 K
= 0,5 = 50%.
    Der Autor der betrachteten Arbeit stellt weiterhin fest,
daß bei einem Perpetuum mobile zweiter Art die Wärme
vom kälteren zum wärmeren Reservoir fließt, also T 1 < T 2 gelten müßte. Eine Abkühlung eines Teils der Apparatur
unter den absoluten
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