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Die ersten Zeitreisen

Die ersten Zeitreisen

Titel: Die ersten Zeitreisen
Autoren: Reinhard Heinrich und Erik Simon
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1896 erschienen und von wesentlich größerem
literarischem Wert, was Tim Traveller wohl
wußte.
6. Die Erfindung
    der Zeitmaschine wäre undenkbar gewesen ohne dieses
Buch. Deshalb hatte sich Timothy E. Traveller in den
Kopf gesetzt, den Autor wenigstens einmal zu sehen und
mit ihm zu sprechen. Die beiden ersten Zeitreisen führten
den Erfinder der Zeitmaschine in eine relativ naheVergangenheit, und auch die Dauer des Aufenthalts war
durch die noch unvollkommene Konstruktion der Maschine
begrenzt. Dann aber baute Timothy E. Traveller
eine neue Zeitmaschine mit viel größerem Aktionsradius
und machte sich mit der Zielstrebigkeit eines Monomanen
unverzüglich an die Verwirklichung seines Wunschtraumes.
7. Die Zeitreise
    verlief ohne Zwischenfälle. Erwähnenswert wäre höchstens,
daß auch diese Maschine noch recht langsam war
und eine maximale Geschwindigkeit von 20000 erreichte,
das heißt, während in der Maschine ein Tag verging,
legte sie nur 20000 Tage in der Zeit zurück, so daß
T. Traveller etwa eine Woche benötigte, bis er am Ziel
war.
8. Die Ankunft
    brachte die erste Panne. Timothy wollte ins Jahr 1910
oder wenigstens etwa in diese Zeit, in der sein Idol schon
einige seiner bedeutendsten Werke beendet hatte.
    Nun, es lag nicht an der Zeitmaschine selbst. Es ist eben
niemand vollkommen, und der Begründer der Temporalistik
hatte etwas Wichtiges vergessen: einen Wecker.
Wenn die Zeitreise eine ganze Woche dauert, muß man
natürlich ab und zu schlafen.
    Timothy träumte also gerade eine Episode aus der „Zeitmaschine“
(fast immer träumte er Szenen aus seinem
Lieblingsbuch, woran man sieht, daß es ihn wirklich sehr
beeindruckt hatte); er lief im Traum am Ufer eines kreidezeitlichen
Meeres entlang, und hinter ihm lief ein Tyrannosaurus
rex. Der wußte zwar nicht einmal, daß er ein
Tyrannosaurus rex war, aber dafür war er über zehn Meter
lang und rannte wesentlich schneller als Timothy. Als
ihn die Echse fast erreicht hatte, griff Timothy zu einem
Mittel, dem der Saurier nicht gewachsen war: Er wachte
auf. Sein Blick fiel auf das Tempometer, die schwächsteStelle der Konstruktion. Es war aus unerklärlichen
Gründen nach einigen Tagen stehengeblieben.
    Timothy Traveller bemerkte den Defekt und reagierte
blitzschnell: Mit der linken Hand schlug er auf die
Bremse, mit der rechten versuchte er die Energiezufuhr
zu unterbrechen. Die rechte Hand fand den Schalter
nicht, doch die linke wußte das nicht und drückte die
Bremse bis zum Anschlag. Tim Traveller hatte plötzlich
das Gefühl, immer leichter zu werden, dabei rasend
schnell aufzuquellen und sich über sämtliche Dimensionen
des Universums auszubreiten. Dann verlor er das Bewußtsein.
Als er wieder zu sich kam, roch es in der Kabine
nach verbrannter Isolierung.
9. Die Angaben,
    die T. E. Traveller über seine Erlebnisse in der Vergangenheit
gemacht hat, sind verworren und unvollständig,
teilweise widersprechen sie sich sogar. Da die meisten
dieser Erlebnisse aber auf die Vergangenheit praktisch
keinen Einfluß hatten, das heißt nicht zu Veränderungen
führten, sind sie für diesen Bericht auch nicht von Interesse.
Die Rekonstruktion der Ereignisse durch eine
Gruppe von Computern ergab unter anderem folgende
Szene:
    Ort: Ein Bürgerhaus in Bromley.
    John: „Sir, in der Hall steht ein Ausländer. Er
wünscht Sie zu sprechen.“
    Wells: „Ich lasse bitten.“
    Traveller: „Mein Name ist Traveller. Ich bin erfreut,
den Weg hierher gefunden zu haben . . .“
    Wells: „Ganz meinerseits. Seien Sie mein Gast zur
Feier des Tages.“
    Traveller: „Verzeihung, zu welcher Feier?“
    Wells: „Heute, am 2. 10. 1866, findet die Taufe meines
am 21. 9. 1866 geborenen Sohnes Herbert
George . . . Ist Ihnen nicht wohl? John,
ein Glas Wasser für Mister Traveller!“
    Somit war der freundliche Empfang einen Pfifferling
wert, war doch der Mann, der einmal der berühmte H. G.
Wells werden würde, im Moment verhindert. [2]
    Tim Traveller zog sich zurück und reparierte zunächst
einmal das Tempometer. Jedoch vergaß er es zu eichen.
Als er abreiste, um in Wells’ besten Jahren wiederzukehren,
konnte er die temporale Distanz nur ungefähr
einstellen.
10. Mr. H. G. Wells
    führte mit Timothy Edward Traveller ein einziges Gespräch,
das etwa drei Stunden gedauert hat. Leider
konnte sich T. Traveller nach seiner Rückkehr nur noch
an die wesentlichsten Punkte, nicht aber an Einzelheiten
erinnern. Wir müssen die Unterhaltung also rekonstruieren.
Danach könnte
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