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Die Ersten der Galaxis

Die Ersten der Galaxis

Titel: Die Ersten der Galaxis
Autoren: Edward E. Smith
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wir nur noch die Arbeit einzuteilen. Jim, du besuchst das nächste Observatorium, nicht wahr?«
    »Wie steht es mit Beförderungsmitteln? Teleportation fällt aus, was?«
    »Selbstverständlich. Du läßt dich zur Sternwarte fahren oder fliegen. Nimm auf jeden Fall reichlich Geld mit. Solltest du heute abend soweit entfernt sein, daß sich die Rückkehr nicht lohnt, erwarte ich deine Benachrichtigung. Brownie, du siehst dich am besten zuerst in der Stadt um. Belle und ich arbeiten zunächst in der Bibliothek. Abends vergleichen wir unsere Feststellungen miteinander …«
    James und Lola verließen das Schiff; Garlock und Belle gingen in die Bibliothek.
    »Wenn ich nicht wüßte, daß du impotent bist, Clee, hätte ich Angst, hier mit dir allein zu sein«, erklärte Belle ihm lachend.
    »Das war gar nicht so witzig. Du hast einen bösartigen Humor.«
    »Vielleicht.« Sie zuckte mit den Schultern. »Mir ist übrigens aufgefallen, daß du Lola jetzt ›Brownie‹ nennst«, fuhr sie fort. »Soll das heißen, daß ihr beide …«
    Garlock erwiderte ihren neugierigen Blick gelassen lächelnd. »Bitte keine unzivilisierten Fragen. Sprechen wir lieber über Jim. Ich dachte, er würde dir zu Füßen liegen.«
    »Nein, darauf lege ich keinen Wert. Er soll sich nicht in mich verlieben. Kannst du dir den Grund dafür vorstellen?«
    »Ja, ich nehme es an.«
    »Läge er mir zu Füßen, wäre unser Team entscheidend geschwächt – und ich möchte eines Tages nach Tellus zurück.«
    »Dann habe ich mich geirrt. Ich dachte, du hättest es auf größere Beute abgesehen.«
    Belle starrte ihn an. »Was soll das heißen?«
    »Ich habe mich doch klar ausgedrückt, nehme ich an. Du willst überall den Boß spielen. Wenn du mit der Peitsche knallst, muß jeder springen, sonst … Aber ich springe nicht, und ich verspreche dir schon jetzt, daß ich mir die Leitung unseres Projekts nicht entwinden lasse.«
    Garlock machte eine Pause, aber als Belle ihm nur einen wütenden Blick zuwarf, sprach er eindringlich weiter.
    »Du bist intelligenter als jede andere Frau. Du bist sogar Jim überlegen; du hast mehr Initiative, mehr Schwung, mehr Mut. Du weißt so gut wie ich, daß wir wahrscheinlich auch auf deinen Verstand angewiesen sind, wenn wir je zurückkehren wollen. Warum benützt du ihn nicht endlich?«
    »Soll das etwa ein Kompliment sein?«
    »Nein, nur die Wahrheit.«
    »Warum hast du das alles gesagt?« Belle war sichtlich verblüfft. »Clee Garlock, ich verstehe dich einfach nicht.«
    »Das beruht auf Gegenseitigkeit. Ich begreife auch keine Geometrie, in der die krummste Linie zwischen zwei Punkten die beste ist. Fangen wir jetzt mit der Arbeit an?«
    »Gern. Ich möchte dir nur noch etwas erklären. Ich wäre nie auf die Idee gekommen, dir die Leitung des Projektes streitig zu machen.«
    Sie arbeiteten konzentriert und legten ein Band nach dem anderen in die Lesegeräte. Mittags aßen sie rasch und kehrten an die Arbeit zurück. Kurze Zeit später schob Garlock sein Lesegerät von sich fort. »Kommst du voran, Belle? Ich nicht.«
    »Ja, aber erdähnliche Planeten sind sich natürlich überall ähnlich. Ist die Xenologie so kompliziert wie erwartet?«
    »Sogar noch schlimmer«, versicherte Garlock ihr und stand auf. »Ich muß jetzt fort – der Gouverneur erwartet mich. Ich komme rechtzeitig zum Abendessen zurück.«
    »Benimm dich und … aber du mußt ja brav sein, Clee! Die perfekte Monogamie ist eben doch wunderbar!« Belle lachte vergnügt, als Garlock den Raum verließ.
    Großlady Neldine kam ihm wieder im Empfangsgebäude entgegen und begrüßte ihn enthusiastischer als zuvor. Sie versuchte Garlock zurückzuhalten, als er ins Büro des Flughafendirektors strebte, wo der Gouverneur ihn erwartete.
    »Ich bin Ihnen eine Erklärung schuldig, Großlady Neldine – und in gewissen Beziehungen auch Ihnen, Gouverneur Atterlin«, telepathierte Garlock. »Ich hätte mich gleich dazu äußern müssen, aber ich war mir nicht darüber im klaren, bis unsere Anthropologin Lola Montandon mich darauf hingewiesen hat …«
    Er schilderte seinen Zuhörern die Sitten und Gebräuche der Menschen in Lolas imaginärer Zivilisation.
    »Sie können also tatsächlich nicht?« fragte Neldine enttäuscht.
    »Unter keinen Umständen«, versicherte er ihr.
    »Oh, wie schade!« Sie war enttäuscht und erleichtert zugleich; enttäuscht, weil sie diesen Supermann nicht für sich haben konnte, und erleichtert, weil ihn wenigstens keine andere Frau außer seiner
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