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Die Ersten der Galaxis

Die Ersten der Galaxis

Titel: Die Ersten der Galaxis
Autoren: Edward E. Smith
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einem Berg liegt. Nein, weil ich noch auf keinen Nebel gestoßen bin, der in meinen Karten verzeichnet ist. Aber morgen arbeite ich weiter. Ich brauche mindestens noch einen ganzen Tag.«
    »Damit habe ich gerechnet. Gut gemacht, Jim.«
    Sie aßen herzhaft und nahmen anschließend ihre Berichte auf Band auf. Darm zogen sie sich in die Kabinen zurück, weil sie alle müde waren.
    Einige Minuten später klopfte Garlock leise an Lolas Tür. »Herein.« Sie sah ihm nervös entgegen. »Oh, Clee, du willst also …«
    »Nein, keineswegs. Aber ich habe seit gestern über dich nachgedacht und bin dabei vielleicht auf eine Antwort gestoßen. Außerdem weiß Belle, daß wir noch keine Partner sind, und wenn wir uns nicht ab und zu hinter der Abschirmung verstecken, merkt sie, daß wir nicht vorhaben, welche zu werden.«
    »Abschirmung?«
    »Richtig. Weißt du nicht, daß unsere Kabinen völlig abgeschirmt sind? Hast du das entsprechende Band noch immer nicht gelesen?«
    »Nein. Aber glaubst du, daß Belle uns tatsächlich nachspionieren würde?«
    »Traust du es ihr nicht zu?«
    »Nun, sie ist mir nicht sehr sympathisch, aber davor würde sie doch zurückschrecken, glaube ich«, meinte Lola nachdenklich.
    »Wenn Belle Bellamy etwas nicht erfährt, liegt es bestimmt nicht daran, daß sie etwas unversucht gelassen hätte«, versicherte Garlock ihr. Er bestellte zwei Drinks, zündete zwei Zigaretten an und gab eine davon Lola. »Schön, jetzt folgen wir der Lehre des unsterblichen chinesischen Philosophen Pro Sit.«
    Sie lachte, wurde aber sofort wieder ernst. »Du hast vorhin davon gesprochen, daß du dir Gedanken über mich gemacht hast. Ich bin mir natürlich im klaren, welche Antwort du meinst – aber ich kann nicht wirklich sein, wie sie ist.«
    »Gott sei Dank nicht!« warf Garlock ein. »Bewahre mich vor zwei weiblichen Lebewesen dieser Art an Bord eines einzigen Schiffs!«
    »… trotzdem wäre ich eine ziemlich gute Schauspielerin geworden, glaube ich.«
    »Verbesserung – eine ›hervorragende‹ Schauspielerin.«
    »Vielen Dank, guter Herr. Und Frauen reagieren wie Männer; sie rufen sich bestimmte Erinnerungen ins Gedächtnis zurück …«
    »Richtig«, stimmte Garlock zu.
    »Und wo mir die entsprechenden Erinnerungen fehlen, muß ich eben mein Talent als Schauspielerin zeigen, nicht wahr?«
    »Ausgezeichnet! Nun, ich bin jetzt lange genug in deiner Kabine gewesen, nehme ich an. Lebwohl, kleine Schwester Brownie, bis wir uns wiedersehen.« Garlock erhob sich, ging zur Tür und tat dabei etwas Verblüffendes – er zog sich das Hemd aus.
    »Zieh es an, Clee!« flüsterte Lola eindringlich.
    »Warum?« Er grinste unbekümmert. »Für unsere Zwecke wäre es sogar besser, wenn ich gar nichts mehr anhätte.«
    »Du bist unverbesserlich«, warf sie ihm lächelnd vor. »Hätte ich einen Bruder wie dich gehabt, wäre mir manches leichter gefallen. Wir sehen uns morgen beim Frühstück. Nein, am besten tauchen wir schon gemeinsam auf.«

    Am nächsten Morgen erschienen sie gemeinsam am Frühstückstisch und wirkten entspannt, glücklich und zufrieden. Lola bestellte für beide. Belle versuchte zu sondieren, aber Lolas Abschirmung blieb aktiv.
    Einige Minuten später stellte Belle jedoch eine Suggestivfrage, und Lola versäumte es, die Erinnerung zu unterdrücken, die blitzartig auftauchte und wieder verschwand. Belle fing sie natürlich auf und lächelte triumphierend zu Garlock hinüber. Und obwohl Garlock ein Erster Operator war, mußte er sich beherrschen, um Lola nicht anerkennend zuzunicken; ihre flüchtige Erinnerung war ausgezeichnet gespielt gewesen. An Beiles Stelle wäre er nie auf den Verdacht gekommen, sie könnte nur gespielt sein – obwohl sie ein Ereignis betraf, das nicht eingetreten war und nie eintreten würde.
    Nach dem Frühstück zog er Lola in eine Ecke und sagte anerkennend: »Du bist wirklich ein verdammt guter weiblicher Operator, Brownie – ich hätte dir gar nicht zugetraut, daß du sogar mit Gedanken so gut lügen kannst.«
    »Dabei hast du mir viel geholfen, Clee«, versicherte sie ihm. Und da Belle sie beobachtete, nahm sie seinen Kopf in beide Hände und küßte ihn leicht auf die Lippen.
    »Ich weiß, daß ich gesagt habe, der nächste müsse von dir kommen«, flüsterte sie dann, »aber das macht unsere Vorstellung glaubhafter. Außerdem zählen Küsse in der Öffentlichkeit ohnehin nicht.«

3

    Lola und Garlock fuhren mit einem Taxi in die Stadt. Als sie sich trennen wollten, sagte
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