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Die Erlösung der Frauen (German Edition)

Die Erlösung der Frauen (German Edition)

Titel: Die Erlösung der Frauen (German Edition)
Autoren: Lucius Forster
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Luxusuhren zu diskutieren (Johann trug Jaeger-LeCoultre, der Anwalt eine Rolex) und sich mit manischer Neugier von einem Ex-Freund Gabrieles die verschiedenen Qualitätsmerkmale bei der Herstellung von Rum erklären zu lassen. Als alle Anwesenden endlich hemmungslos betrunken waren, setzten Donald und Brigitte sich heimlich ins Hotelzimmer ab.

    // Sie hatten kaum das Zimmer betreten, da küsste sie ihn mit filmreifer Leidenschaft, riss ihm das Jackett vom Leib, öffnete seine Hose und begann, ihm einen zu blasen. Sie tat dies mit einer solchen Begeisterung, dass Donald für einen Moment in Ekstase geriet und kein Gefühl für Raum und Zeit mehr verspürte. Gierig saugte sie sein Sperma auf, lutschte weiter an seinem Schwanz herum, bis jeder Tropfen geerntet war. Dann warf sie ihr schwarzes Trauerkleid ab und lief plötzlich in roter Designer-Spitzenunterwäsche mit Strapsen durch das Zimmer. Donald lehnte sich gegen die Wand und beobachtete sie. Er ergötzte sich an allem, was sie zu überspielen suchte: Schlaffe Titten, aus der Form geratene Hüften, Falten im Dekolleté, Schwangerschaftsstreifen, ein leichtes Doppelkinn. Sie setzte sich neben das Telefon und bestellte sich beim Zimmerservice einen MaiTai.
    Willst du auch was trinken?
    Donald winkte ab und setzte sich auf die Bettkante. Er nahm ihr Bein hoch und zog ihr den Pump aus, dann schleckte er genüsslich ihre Fußsohle ab und lutschte an ihren Zehen. Ihre Fußnägel waren professionell gepflegt und farblos lackiert. Donald war fasziniert von der Deutlichkeit, mit der die Sehnen auf der Fußoberseite zutage traten. Man konnte direkt die Mechanik unter der Haut erkennen, mit welcher die Zehen bewegt wurden. Es geilte ihn auf, dass unter der roten Designer-Unterwäsche und unter der jahrzehntelang mit Feuchtigkeitscreme geschmeidig gehaltenen Haut, nichts war als ein Gerippe und ein aus zähen und schleimigen Elementen zusammengesetzter Bewegungsapparat. Alles, was offenbarte, dass der Mensch ein Tier ist, dass seine Schönheit auf Einbildung beruht, seine Moral auf Dummheit, seine Existenz auf einem Zufall, all das geilte ihn auf, weil es die Wahrheit war und weil diese Wahrheit nur eine einzige Konsequenz forderte, diese aber mit Nachdruck: Lustgewinn um jeden Preis. Ficken ist Erlösung. Jede Frau, die ihre Beine breit macht, ist eine Heilige. Jeder Mann, der einer Frau seinen Samen schenkt, ist ein Messias. Donald arbeitete sich vor bis zu Brigittes Knie, auf dem die Haut schon etwas erschlafft war und das er umso leidenschaftlicher küsste, dann weiter hinauf zur Cellulite am Oberschenkel, zu den harten, dickhäutigen Schamlippen ihrer runzligen, leicht geöffneten Möse, in die er minutenlang sein Gesicht vergrub, während sie ihren MaiTai trank und immer wieder genüsslich seufzte. Dann nahm er sie auf dem Stuhl, bis sie aufstand und sich über den Tisch beugte, wo er sie von hinten fickte, bis sie sich aufs Bett warf, ihn dann mit Armen und Beinen umklammerte und ihm ihre Fingernägel tief in den Rücken bohrte.
    Als die erste Runde vorbei war, bestellte Brigitte sich noch einen MaiTai. Sie saßen nackt auf dem Balkon und rauchten eine Zigarette. Eine milde, feuchte, salzige Brise wehte vom Meer herüber. Der Mond stand über dem Ozean, färbte den Himmel blau und die Palmen schwarz. Brigitte blickte in die Ferne.
    Glaubst du, dass sie uns dabei zusieht?
    Gefällt dir der Gedanke?
    Ich weiß nicht. Ich weiß nie, ob man die Toten beneiden oder bemitleiden soll. Man kann ja mit ihnen machen, was man will. Sie können sich gar nicht mehr wehren.
    Aber es kann ihnen doch egal sein.
    Ich bin mir nicht sicher. Und Gabriele war sich auch nicht sicher, sonst wären wir jetzt nicht hier. Warum hätte sie sonst diesen Abschied inszeniert?
    Donald war sich vollkommen sicher, dass Gabriele ihnen nicht zusah. Dabei war er noch nicht einmal ein wirklicher Atheist, fand alles Magische durchaus plausibel, den Gedanken an ein Jenseits tröstend, aber das einzige, woran er wirklich von Herzen glaubte, war die Begrenztheit der menschlichen Vorstellungskraft. Wenn man so will, war er also ein Agnostiker, ihm genügte die Erkenntnis, dass eine Klärung dieser Fragen unerreichbar war und daher auch nicht von Interesse. In jedem Falle hatten die Toten aber sicherlich Höheres zu verrichten, als den Lebendem beim Ficken zuzusehen. Der Gedanke an sich war wohl auch eher weiblich. Unter besten Freundinnen ist ja nicht nur der Sex im Allgemeinen ein beliebtes Thema, sondern
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