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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08)
Autoren: Hans Kneifel
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entgegen.
    »Sehr schön, sehr schön. Gehen Sie und lernen Sie gewisse Vorschriften auswendig.«
    Cliff schüttelte Wamslers Hand und sagte:
    »Das werde ich getrost meiner entzückenden Partnerin Tamara überlassen, Marschall.«
    Villas Händedruck vermittelte einiges von dem Vertrauen, das die Grundlage für des Obersten Entscheidung gewesen war, Cliff diese delikate Aufgabe zu verschaffen. Cliff ging durch den Raum und wartete, bis vor ihm die Barriere zusammengefallen war. Dann nickte er der Ordonnanz zu und ging langsam durch die Korridore der unterseeischen Basis 104 bis zu einem der schnellen Lifts.
    Cliff war recht nachdenklich.
    Der Turbinenwagen, der ihn bis zu seinem Bungalow gebracht hatte, bremste weich. Cliff schob ein paar Münzen in den Zahlschlitz des Steuerrobots und schloß die Tür des leeren Hauses auf. Während seiner mehr als sechzigtägigen Abwesenheit hatten hier nur die Robots auf ihre eigentümliche Art gelebt.
    Cliff blieb vor dem riesigen Bücherregal stehen, suchte eine Weile und holte dann das Handbuch II hervor. Dort schlug er einige Seiten auf und ging, das Buch in der Hand, auf einen Sessel zu.
    Zwei/Nord 098 ...

 
2
     
    Etwa dreißig Minuten lang hatten sich die Erklärungen des Generals und die abgespielten Passagen des elektronischen Bordbuchs abgewechselt. Zwölf Personen befanden sich in dem kleinen Sitzungssaal.
    »Wir haben also gehört, was General van Dyke berichten konnte. Nun müssen wir uns entscheiden, ob wir diesen einmaligen Vorfall bagatellisieren wollen oder ob wir ihn zu einer Gefahr erklären.«
    W. W. Wamsler stand wuchtig und massiv hinter dem Tisch und ließ seine Augen über die Versammlung gehen. Die Menschen in diesem Raum waren seit den letzten Vorfällen nicht mehr als Vertreter ihrer Dienststellen anzusehen, sondern als Mitarbeiter an einem gemeinsamen Problem: an der Sicherheit des Friedens.
    »Woraus besteht, genau genommen, diese Gefahr?« fragte Sir Arthur. »Ich richte die Frage an Oberst Villa.«
    »Kurz zusammengefaßt kann der Vorfall folgendes bedeuten«, sagte Villa, der sich kurz in seinem Sessel aufrichtete. »Jemand, wer immer es sein mag, braucht große Energiemengen. Er hat keine anderen Möglichkeiten, sich die Energiequellen zu sichern. Also stiehlt er. Wozu muß er stehlen?«
    Villa machte eine dramatisch erscheinende Pause.
    »Er muß stehlen, weil er die Energie für illegale Zwecke braucht. Da jedes positive Entwicklungsprojekt der Erde voll unterstützt wird, muß also dieses Projekt illegal, unter Umständen gefährlich sein. Es wird sich also gegen die Erde richten, mittelbar oder unmittelbar. Das ist die Gefahr.«
    »Gut«, sagte Sir Arthur. »Das sehe ich ein. Aber ... bisher ist nur festgestellt worden, daß ein einziges Depot, nämlich Geersons Moon, nicht vollständig ist. Mehr nicht, aber auch nicht weniger.«
    Villa wandte sich von Sir Arthur ab und deutete auf Cliff McLane, der inmitten seiner Crew zwischen den anderen Männern saß.
    »Das war das Stichwort, Sir Arthur. Jetzt kommt Oberst McLane ins Bild. Er und seine Crew werden uns helfen. Zuerst hat Marschall Wamsler das Wort.«
    Wamsler schaute Cliff an, als bäte er vorsorglich um Entschuldigung. Dann sagte er:
    »Wir haben uns entschlossen, selbstverständlich mit Billigung von General van Dyke und unter Zustimmung McLanes und seines Teams, dem Oberst und der ORION VIII eine neue Stellung innerhalb der Raumbehörde zu geben.
    McLane fliegt in eigener Verantwortung und mit zahlreichen Vollmachten ausgestattet eine Art Super-Raumpatrouille. Er wird sich um alle Probleme kümmern, die schnell erledigt werden müssen. Die Schaltmöglichkeiten der Raumfahrtbehörde sind manchmal langsam; McLane wird schneller sein. Mit seinen Freiheiten wächst die Verantwortung.«
    Kublai-Krim zog die Brauen hoch und runzelte die Stirn.
    »Und Sie sind überzeugt, daß McLane nicht auch weiterhin seine Eskapaden unternimmt und den Ruf der Flotte ruiniert?« fragte er gedehnt. McLane fing einen blitzschnellen Wink von Lydia auf, der ihn zur Besonnenheit zwang. Manchmal war es sehr schwer, sich zu beherrschen – so auch jetzt.
    »McLane hat mehrfach gezeigt, daß sein Eingreifen die Erde und zahllose Menschenleben gerettet hat. Niemand von uns hat den geringsten Grund, an ihm und seiner Mannschaft zu zweifeln.«
    Die Stimme Wamslers war lauter und schärfer als sonst.
    »Einverstanden«, warf Kublai-Krim, Chef der Taktischen Flotte, in die Debatte. Er war ein blonder und grünäugiger
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