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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08)
Autoren: Hans Kneifel
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Mann, dessen Gedanken von Vorstellungen klassischer Siege stark beeinflußt wurden; eine startende Raumflotte war sein Entzücken.
    »Darf ich eine Frage an den Führungsstab richten?« sagte Lydia van Dyke.
    »Selbstverständlich, gnädige Frau«, sagte Sir Arthur mit dem Anflug von Höflichkeit.
    »Danke«, gab Lydia kühl zurück. »Welche Aufgabe fällt also der Besatzung der ORION VIII zu?«
    Villa deutete auf die Projektion der Raumkugel schräg hinter sich.
    »McLane soll sämtliche Basen und Depots in diesem Gebiet und innerhalb der angrenzenden Raumkuben kontrollieren. Die drei verschwundenen Energiezellen können Zufall oder nicht beachtete Vorschriften bedeuten – mehrere geplünderte Depots aber bedeuten nur eines:
    Gefahr für die Erde!
    Und genau das soll Cliff Allistair McLane herausfinden!«
    Villa lehnte sich bequem in seinen Sessel zurück, stemmte die Füße gegen den Boden und begann, ruhig mit dem Sessel zu schaukeln. Er betrachtete nacheinander Hasso Sigbjörnson, Helga Legrelle, Cliff, Atan Shubashi und Mario de Monti, der allerdings einen wenig erholten Eindruck machte; er kam von Chroma.
    Kublai-Krim stand auf, nickte beifällig in die Runde und kam sich ungeheuer beachtet vor, dann sagte er, Cliff ins Gesicht blickend:
    »Sie scheinen einen Einwand zu haben, McLane?«
    »Oberst McLane«, korrigierte Villa milde. Ein wütender Blick Kublai-Krims traf ihn, und er lächelte zufrieden.
    »Keinen Einwand«, sagte Cliff. »Eine Mutmaßung.«
    »Lassen Sie sie hören«, befahl Wamsler laut. »Mutmaßungen über Geersons Moon?«
    »Indirekt, ja.«
    Cliff stand auf und ging mit einigen schnellen Schritten hinüber zu der Projektion. Sie war in zehn Entfernungsschalen eingeteilt, die als konzentrische Linien die Erde im absoluten Mittelpunkt hatten. Außerdem war die Projektion in vier Richtungen allgemeiner Orientierung geschnitten. Die kleine rote Lampe in Zwei/Nord 098 war auffallend.
    »Hier«, sagte Cliff langsam und deutete auf eine weitere Sonne, »befindet sich der Planet Sahagoon. Weiß jemand von Ihnen mit dem Begriff ›Sahagoon‹ etwas anzufangen?«
    Wamsler schüttelte den Kopf. Niemand wußte etwas. Plötzlich hob Helga Legrelle die Hand.
    »Charles C. Sahagoon, Cliff? Meinst du ihn?«
    Ein überraschtes Murmeln erhob sich. Lydia van Dyke blickte das knapp sechsundzwanzigjährige Mädchen mit dem schwarzen, manchmal kastanienbraune Reflexe werfenden Haar mehr als überrascht an.
    »Genau diesen Herrn meine ich«, sagte Cliff.
    Sonst wußte niemand etwas mit diesem Namen anzufangen.
    »Charles C. Sahagoon war ein Religionsstifter, beziehungsweise hielt er sich für einen solchen«, sagte Cliff. »Er predigte ein wirres Konglomerat von Ideen, die darin gipfelten, daß keiner, der die Lehre glaubt, gegen einen anderen die Hand erheben dürfe. In den Jahren vor dem zweiten interstellaren Krieg hatte Charles Sahagoon rund 290.000 Anhänger.«
    »Jetzt dämmert mir einiges«, sagte Wamsler. »Die Erde stellte seine Anhänger vor die Alternative, sich entweder in die Flotte einzuschreiben oder deportiert zu werden.«
    Cliff nickte grimmig.
    »Und für welche Möglichkeiten entschied sich Sahagoon?« fragte er, obwohl er es zu wissen schien.
    »Deportation«, sagte Villa.
    »Wohin?«
    Schweigen. Niemand konnte Cliffs Frage beantworten.
    »Offensichtlich auf einen Planeten, der hier um diese Sonne schwingt«, sagte er. »Der Standort der Sonne ist, laut Handbuch II, zwei/Nord 401. Weitere Stationen, Abbauwelten, Depots und bewohnte Satelliten in diesem Gebiet befinden sich in folgenden Kuben:
    Stahlplanet Springhill ... Zwei/Nord 379.
    Basis Nova Scotia, eine Werftwelt, ist in Zwei/Nord 299, also dicht daneben.
    Planet Cumberland Mine, ebenfalls ein Rettungsdepot, allerdings ein sehr großes und angeblich gutsortiertes, ist in Zwei/Nord 198. Ich schlage vor, mit der ORION alle diese Plätze und noch einige andere, die sich in der Nähe befinden, anzufliegen. Ich nehme an, daß zwischen Sahagoon und den Energieblöcken gewisse Zusammenhänge bestehen können. Nicht müssen. Vielleicht kommen wir einem Geheimnis auf die Spur.«
    Kublai-Krim nickte Cliff zu; er schien von dessen Ausführungen gebührend beeindruckt zu sein.
    »Fliegen Sie los, Mann«, sagte er. »Sie haben unsere vollste Unterstützung. Und finden Sie heraus, daß es ein blinder Alarm war ... hoffentlich.«
    Cliff trat von der Projektion zurück und blieb hinter seinem Sessel stehen.
    »Bevor ich starte, erbitte ich noch eine
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