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Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Die Erde in Gefahr (Orion 08)

Titel: Die Erde in Gefahr (Orion 08)
Autoren: Hans Kneifel
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weitere ... Gnade von Ihnen, meine Herren.«
    Wamsler stemmte sich hoch, wurde rot und preßte hervor:
    »Sollen wir das Schiff mit Blattgold überziehen, McLane?«
    Cliffs Lächeln war schneidend.
    »Aber nein doch, Marschall«, meinte er gemessen. »Das ist es nicht. Ich möchte nur, daß mein neues Betätigungsfeld innerhalb der Flotte genügend bekannt wird. Ich möchte hingegen nicht, daß mir jeder beliebige General oder Oberst Befehle zu geben versucht. Wessen Befehl unterstehe ich eigentlich künftighin? Ihrem, Kollege Villa? Oder Ihnen selbst, Marschall Wamsler? Oder General van Dyke?«
    Er blieb stehen, bis er die Antwort hörte.
    »Sie unterstehen meinem Befehl«, sagte Wamsler. »Aber Sie arbeiten eng mit Oberst Villa und seinem Stab zusammen. Begriffen?«
    Cliff senkte den Kopf und grinste sarkastisch.
    »Ein Oberst begreift im allgemeinen sehr schnell, Marschall«, erwiderte er. »Ich werde in genau fünf Stunden von Basis 104 aus starten. Klar?«
    »Klar!«
    »Auf Wiedersehen, meine Damen und Herren«, sagte Cliff. »Kommt, Crew!«
    Nebeneinander, sichtlich erleichtert, dem Sitzungssaal und seiner Enge entronnen zu sein, gingen McLane und seine Leute hinaus. Da sie, mit Ausnahme des Kommandanten, erst vor wenigen Stunden hier auf Groote Eylandt angekommen waren, mußten sie sich mit allem erst wieder vertraut machen: Mit der merkwürdigen Atmosphäre hier in den Stollen unterhalb des Carpentariogolfes, mit den lange verlassenen Wohnräumen und mit dem generalüberholten Schiff.
    Der ORION VIII.
     
    *
     
    Zweihundertvierzig Minuten später.
    Ein Robotwagen, der auf seinem Antigravfeld fünf Zentimeter über dem Boden des Startschachtes schwebte, war mit dem Gepäck der fünf Besatzungsmitglieder beladen. Er bremste in einer der Schleusen ab, wartete, bis sich das massive Drucktor geöffnet hatte und identifizierte dann die ORION VIII als sein Ziel. Die Maschine brummte los und hielt dicht neben dem Unterteil der hydraulischen Liftanlage an.
    Ein Summer ertönte, dunkel und laut.
    Cliff, der an seinem Pult sämtliche Systeme, Leitungen und Schaltungen nach einer ausführlichen Checkliste durchkontrollierte, winkte hinüber zu Atan.
    »Leutnant Shubashi«, sagte er grinsend, »würden Sie die übergroße Freundlichkeit besitzen, unser Gepäck in die Bodenschleuse zu verladen und in den Schiffskörper hochzufahren?«
    Atan machte eine übertrieben markante Ehrenbezeugung.
    »Mit dem größten Vergnügen, Oberst McLane«, sagte er und stand auf, um sich zum Lift zu begeben.
    »Hoffentlich vergißt du meinen Whisky nicht, und die vielen Fotos mit dankbaren Widmungen von Chroma. Mein Eigentum!« rief Mario de Monti, der eben sein zweites Kontrollprogramm dem Eingabeelement des schweren Digitalrechners übergab.
    »Keineswegs, Leutnant Don Juan!« schrie Atan hinter der sich schließenden Lifttür hervor.
    »Ihr habt Sorgen«, sagte Hasso von seinem Sichtschirm, der gegenüber Cliffs Kontrollpult leuchtete. »Ich habe andere Sorgen. Ingrid, mein holdes Weib, will sich von mir scheiden lassen und Michael Spring-Brauner ehelichen.«
    Brüllendes Gelächter war die einzige Reaktion.
    Cliff wischte sich die Tränen aus den Augen; alles andere schien glaubwürdig, nur das nicht. Aber es dürfte selbst Hasso unter den veränderten Umständen sehr schwergefallen sein, seine Frau davon zu überzeugen, daß er mit Cliff fliegen mußte. Ingrid teilte das Los aller Raumfahrergattinnen: Ihr Mann war selten zu Hause.
    »Mario! Ist dein Metallgehirn in Ordnung?«
    Cliff drehte seinen Kommandantensessel herum und musterte Mario de Monti, den Ersten Offizier. Obwohl man ihn von Chroma förmlich herbeigezerrt hatte, schien er gern wieder zu fliegen.
    »Restlos. Wir werden sichere Transitionssprünge machen können, Chef. Hat sich jetzt eigentlich etwas geändert?«
    Cliff runzelte die Stirn.
    »Wie meinst du das, Mario?« fragte er erstaunt.
    »Nun ... muß man dich jetzt mit General oder Marschall anreden? Ich weiß ja nicht, ob du darauf Wert legst.«
    Cliff stemmte die Arme in die Seiten und schüttelte energisch den Kopf.
    »Du nennst dich zwar den größten Schürzenjäger der gesamten Erdflotte, aber du hast wirklich nur den Verstand einer Ameise! Ich bin und bleibe Cliff, wie gehabt! Offensichtlich hat dir der Urlaub auf Chroma eher geschadet als genützt. Übrigens: Wir alle vermissen diesbezügliche Berichte. Wie war es?«
    Marios Gesichtsausdruck verklärte sich.
    »Das«, murmelte er verschämt, »erzähle ich dir
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